Ein historischer Tag
Sonderveröffentlichung

Die TusSies haben den Pokal Ein historischer Tag

Final Four Die TuS Metzingen verblüfft mit einem furiosen Auftritt die Fachweltund auch sich selbst. Erste Feierlichkeiten werden verdaut, andere sind in Planung.

Drei Mädels, ein Pokal (von links): Svenja Hübner, Naina Klein und Maren Weigel. Fotos. Eibner/Tobias Baur

13.03.2024

Es musste alles raus nach dem 30:28-Sieg gegen die SG BBM Bietigheim - auch die Freudentränen. Wie hatte doch Maren Weigel, eine der Kapitäninnen der TusSies verraten: „So viele sind heute so nahe am Wasser gebaut.“ Für sie war es der ganz besondere Tag. Sich in der letzten Saison vor dem „Handball-Ruhestand“ mit dem Pokal zu beschenken, ist das Nonplusultra. Und das knallten die Tussies zuvor auch 60 Minuten auf den Hallenboden der PorscheArena.

Aufopferungsvoll hatte man sich nach anfänglichem Rückstand zurückgekämpft und zur Halbzeit kurz das Zahlenwerk betrachtet. „Hey, wir sind ja nur zwei Tore hinten gegen Bietigheim“, berichtete Jana Scheib von der kurzen Exkursion in die Mathematik, was bei einem 15:17-Zwischenstand natürlich nicht arg schwer war. Am Ende stand es 30:28 und dazwischen haben die TusSies eine Leistung gebracht, die mit„Weltklasse“ fast noch unzureichend beschrieben ist. Abwehr geht ganz sicher nicht besser. Abonnementmeister und -pokalsieger Bietigheim fand nur ganz schwer einen Weg durch die pinken Reihen.

Vorne regelte die Vorrechnerin Jana Scheib sehr viel, hinten Marie Weiss. Die blutjunge Torhüterin war zeitweise gar nicht zu überwinden.„Das war doch nicht mehr normal, was sie alles gehalten hat“, freute sich noch einen Tag später ein Kollege, der das Spiel im TV angeschaut hat. War es nicht normal war an diesem Tag aber sowieso gar nichts mehr.„Es war ein unglaubliches Finale, es ist für uns unglaublich vieles unglaublich gut gelaufen.

Ich bin unglaublich stolz, dass wir diese Extraleistung bringen konnten und etwas Einmaliges geschafft haben“, sagte Tussies-Trainer Werner Bösch, der sich seiner Freudentränen genauso wenig schämte wie Manager Ferenc Rott. Mag sein, dass noch weitere Erfolge kommen - dieser eine, der erste, ist für die Ewigkeit.

Als die Tränen getrocknet waren, musste den Körpern wieder Flüssigkeit zugeführt werden. Das hat man noch in Stuttgart in Angriff genommen, danach in der Öschhölle mit den Fans noch ein Gläschen genommen. Mit jenen, die am Sonntagabend Zeit hatten. Weitergemacht wird in dieser Hinsicht am Samstag nach dem Bundesligahit gegen Borussia Dortmund. Was genau geplant ist, konnte Manager Rott am Montag noch nicht sagen. Aber es ist mit einer pinken Party zu rechnen, die sich gewaschen hat. Alles andere würde dem Anlass nicht gerecht werden. Wolfgang Seitz