Ab ins Freie mit den Kübelpflanzen
Sonderveröffentlichung

Garten im Frühling Ab ins Freie mit den Kübelpflanzen

Tipp: Die meisten Topfbewohner dürfen nun ihr Winterquartier verlassen. Ein Pflegeprogramm lässt sie richtig aufblühen. Doch aufgepasst: Frost in der Nacht, Sonne und Regen am Tag - das Frühjahr kennt wahrlich alle Wetterlagen.

Zitronen ernten - das geht, denn mit einem sonnigen Standort gedeiht das Bäumchen im Kübel. Foto: Andrea Warnecke

22.03.2024

Frühlingshafte Temperaturen und Sonnenschein verlocken dazu, es sich auf Balkon und Terrasse gemütlich zu machen. Mit mediterranen oder exotischen Kübelpflanzen wird der Freiluft-Sitzplatz erst so richtig behaglich. Wenn die Nachttemperaturen nicht mehr ins Minus rutschen, dürfen die ersten robusteren Topfbewohner wie Oleander, Zitrusbäumchen oder Olive vom Winterquartier ins Freie umziehen. Mitte Mai, nach den Eisheiligen, kommen alle anderen Kübelpflanzen an die frische Luft. 

Wichtig: Die Pflanzen müssen sich langsam an die Sonne gewöhnen, deshalb zwei Wochen lang an einen halbschattigen Platz stellen oder mit einem Sonnenschirm für Lichtschutz sorgen. Auch ein Pflanzenvlies sollte noch griffbereit liegen, um die Schützlinge bei einem plötzlichen Kälteeinbruch einzuhüllen. 

Die langen Wochen im Winterquartier strapazieren viele Kübelpflanzen. Wenig Licht, Zugluft oder aber zu viel Wärme können zu Blattverlust, langen schwächlichen Trieben und Schädlingsbefall führen. Nach dem Ausräumen wird das Grün deshalb erst einmal genau in Augenschein genommen. Danach kann das Pflegeprogramm mit Schneiden, Umtopfen und Düngen starten. 

Ist die Erde im Topf komplett verbraucht oder wachsen bereits Wurzeln durch den Topfboden, ist es Zeit zum Umtopfen. Das neue Gefäß sollte eine Nummer größer als das alte sein. Ton- und Terrakottagefäße setzen Kübelpflanzen stilvoll in Szene.

Vor dem Start der Umtopfaktion wird die Pflanze gut gewässert, denn ein durchfeuchteter Ballen lässt sich viel leichter herauslösen. Verfilzte und zu lange Wurzeln kürzt man mit einem scharfen Messer vorsichtig ein. Steht die Pflanze bereits in einem großen Topf und kann aus Platzgründen nicht mehr umgetopft werden, erneuert man die oberste Erdschicht. Dazu wird die alte Erde mit einem Löffel abgekratzt, ohne die feinen oberflächlichen Wurzeln zu verletzen. Dann kommt eine Schicht neues Substrat ins Gefäß. In aufgedüngte Blumenerde frisch eingetopfte Kübelpflanzen brauchen in den ersten vier bis sechs Wochen keine zusätzliche Düngung. Danach sorgt regelmäßiger Nährstoffnachschub für üppige Blüten und gesunde Blätter. Praktisch sind Langzeitdünger in gekörnter Form oder Düngestäbchen mit einer Wirkung von bis zu drei Monaten. Schnell wirkender Flüssigdünger wird dem wöchentlichen Gießwasser zugesetzt. 

Schöne Wuchsform

Für eine schöne Wuchsform und viele Blüten ist der jährliche Pflegeschnitt fällig. Vor dem Austrieb im Frühjahr können alle Kübelpflanzen in Form gebracht werden, indem man den Neuzuwachs um die Hälfte einkürzt oder ganze Triebe auslichtet. Beim Oleander sollte nicht mehr als ein Drittel eingekürzt werden, andernfalls fällt die Blüte aus. Nach der Hauptblüte im Sommer kann man zu lange oder unförmige Triebe schneiden und Hochstämmchen wieder kugelig trimmen. 

Die meisten Kübelpflanzen sind Sonnenkinder und wollen einen dementsprechenden Platz auf Balkon oder Terrasse. Für Südlagen steht das ganze Repertoire mediterraner Kübelpflanzen zur Verfügung. Unter den Blütenpflanzen steht der Oleander (Nerium oleander) ganz oben auf der Hitliste. Mit seiner leuchtenden Blütenfülle in Pink, Rosa oder Weiß bringt er einen Hauch von Urlaubsfeeling ins Freiluftzimmer. Oleander zählt zu den pflegeleichten Kübelpflanzen, deren Ansprüche sich auf viel Wasser und wöchentliche Düngergaben beschränken. 

Auch Zitruspflanzen sorgen für südländische Sommerstimmung. An einem sonnigen und windgeschützten Platz bilden sie über Monate hinweg herrlich duftende weiße Blüten, denen durchaus eine kleine Ernte von Zitronen, Limetten oder Kumquats folgen kann. Besonders unkompliziert sind Calamondin-Orangen, eine Kreuzung aus Mandarine und Kumquat. Sie können den Winter sogar bei Zimmertemperatur verbringen.

Mit Kaskaden von leuchtenden Blüten überzieht die Bougainvillea (Bougainvillea glabra, B. spectabilis) im Süden ganze Hausfassaden. Wer sie als Kübelpflanze halten möchte, muss ihr einen vollsonnigen und heißen Platz bieten, zum Beispiel vor einer Wärme reflektierenden Hauswand. Im Kübel wird die Bougainvillea meist als halbhoher Busch oder platzsparendes Stämmchen angeboten.