Landgasthof in Donzdorf-Reichenbach: Menschen einen Treffpunkt bieten
Sonderveröffentlichung

Gaumenfreude Landgasthof in Donzdorf-Reichenbach: Menschen einen Treffpunkt bieten

Das Bürgerstüble bietet Metzgerei, Küche, Gaststube, Zimmervermietung und Catering. Hans Geiger, der sich Traditionen verpflichtet fühlt, lädt am 17.3. nach dem Kirchgang zum Frühschoppen ein.

Das Miteinander und die Geselligkeit spielen eine große Rolle. Foto: Inge Czemmel

14.03.2024

Hans Geiger ist Gastronom mit Leib und Seele und einer, der zusammen mit seinem Team Philosophien lebt. Dazu gehört Neues zu wagen und trotzdem Traditionen zu pflegen, sowie sich dem Tierwohl genauso verpflichtet zu fühlen, wie der sozialen Aufgabe, den Menschen mit einer Dorfgaststätte einen Treffpunkt zu bieten. „Die Leute brauchen einen Ort“, ist Geiger überzeugt und erklärt: „Bei uns muss man nicht immer was essen. Es geht auch um die alltägliche Geselligkeit, den Austausch und den Kontakt miteinander.“

Ob Rentnergruppen, Sportler nach dem Training, ob jung oder alt – im Bürgerstüble sind alle gleichermaßen willkommen. Für Geiger ist auch selbstverständlich, im Falle einer Beerdigung auch an Ruhetagen zu öffnen. „Davon wird man nicht reich“, zuckt er die Schultern. „Aber es gehört sich einfach. Oft waren die Verstorbenen unsere Gäste oder ihre Angehörigen.“ Metzgerei, Küche, Gaststube, Zimmervermietung und Catering, der Landgasthof Bürgerstüble hat mehrere Standbeine. Familienmitglieder aus drei Generationen und ein Mitarbeiterstamm mit vielen langjährig Beschäftigten bilden eine Einheit, in der alles Hand in Hand läuft. „Nicht nur die Gäste, auch die Mitarbeiter müssen zufrieden sein“, verrät Geiger sein Erfolgsrezept.

„Man muss Arbeit gut honorieren und manche Kundenwünsche auch mal ablehnen. Beispielsweise liefern wir sonntags kein Fingerfood. Dafür braucht man viel Personal, weil bei uns alles tagesfrisch in Handarbeit gemacht wird.“ Geiger und sein Team verstehen sich als Handwerks-Gastronomen und legen Wert darauf, möglichst alles selbst herzustellen und einen wertschätzenden Umgang mit Tieren und Lebensmitteln zu pflegen. „Regionalität ist uns wichtig, aber es muss auch die Haltung stimmen“, macht Geiger, der genau hinschaut, bei wem er einkauft, deutlich.

"Es geht in einer Dorfgaststätte auch um die alltägliche Geselligkeit, den Austausch und den Kontakt miteinander."
Hans Geiger, Gastronom

Verwendet wird beispielsweise Fleisch von artgerecht gehaltenen Strohschweinen und das Lammfleisch, das jetzt im Frühjahr wieder Saison hat, kommt von der Schwäbischen Alb. Zur Jagdsaison versorgen ihn örtliche Jäger mit feinstem Reh und Wildschwein, direkt aus den umliegenden Wäldern. Durch die Symbiose aus hauseigener Metzgerei und Landgasthof ist auch die Philosophie, ein geschlachtetes Tier von der Schnauze bis zum Filet komplett zu verwerten, umsetzbar.

Am Wochenanfang stehen immer schlachtfrische Innereien auf der Tageskarte. Klassiker wie Linsen und Spätzle, Fleischküchle, Schnitzel und Krustenbraten gibt es immer und freitags steht Zander im Bierteig auf dem Programm. „Wir wechseln die Fischarten nicht mehr, weil sich der Zander als Gästeliebling herauskristallisiert hat“, verrät Geiger. Traditionell ist im Bürgerstüble der Sonntagsbraten und je nach Saison stehen Schlachtplatten, Lamm, Wild, Tellersulz oder Gans auf der Karte. Rostbraten gibt es im Bürgerstüble keinen. „Wir kaufen aus ökologischen und Tierwohlgründen Gründen kein Rindfleisch zu, das nicht nach EU-Richtlinien gehalten wird.“

Weil sich Hans Geiger Traditionen verpflichtet fühlt, lädt er am kommenden Sonntag, an dem in Reichenbach das Patriziusfest stattfindet, nach dem Kirchgang zum Frühschoppen ein. „Der Bischof Patrizius, wird von den Landwirten als besonderer Schutzpatron verehrt“, berichtet Geiger. „Früher sind viele Landwirte von nah und fern her gepilgert, um zu danken, dass sie von der Maul- und Klauenseuche verschont blieben. Wir wollen das Fest wieder mehr ins Bewusstsein rufen und hoffen, dass sich viele Landwirte die Zeit für den Kirchenbesuch und ein bisschen Geselligkeit nehmen.“ Inge Czemmel