Glaser bringen Transparenz ins Haus
Sonderveröffentlichung

Glaser-Innung Glaser bringen Transparenz ins Haus

Handwerk: Glaser erlernen einen anspruchsvollen Handwerksberuf, der heute mit modernen Technologien verknüpft ist.

Glaser ist ein anspruchsvoller Beruf, für den viel Wissen und handwerkliches Geschick gefragt ist. Foto: dpa/Frank May

03.05.2022

Vitrinen, Duschwände, Raumteiler im Büro, Schaufenster, Spiegel, Geländer, U-Bahn-Stationen: Die Liste von Orten, an denen Glas zum Einsatz kommt, lässt sich beliebig fortsetzen. Entsprechend wichtig sind Handwerker, die sich mit dem Material auskennen: Glaser, die ihren Beruf von der Pike auf gelernt haben und alle Besonderheiten des Materials kennen. Zu Beginn der Ausbildung lernen die Auszubildenden im Glaserhandwerk zum Beispiel unter anderem, wie ein Altbaufenster repariert wird.Zu den Aufgaben eines Glasers in Ausbildung gehört aber zum Beispiel auch, aus mehreren Scheiben ein Möbelstück zu bauen, eine Glasvitrine etwa. Entscheidend für Erfolg in der Ausbildung und später im Beruf ist vor allem handwerkliches Geschick. Als Glaser arbeitet man mit den Händen, es gibt zwar technische Hilfsmittel, aber die Hauptleistung geschieht per Hand. Hauptsächlich lernen Azubis daher, richtig mit ihrem Werkstoff umzugehen, was sehr anspruchsvoll ist. Denn Glas ist ein wunderbarer Werkstoff, bricht aber auch leicht.In der Berufsschule wird den angehenden Glasern der theoretische Hintergrund vermittelt. Etwa zu den verschiedenen Glasarten oder zur Glasverarbeitung. Da geht es um die Kantenbearbeitung, ums Bohren und Sägen oder etwa um die Flächenveredelung für Spiegel. Und natürlich auch um die Background-Infos zu Einbau und Montage.

Mit diesem Wissen sind Lehrlinge fit für die Baustelle oder den Besuch beim Kunden. Die Arbeit muss akkurat ausgeführt werden, denn oftmals ist beim Einsetzen von Scheiben Millimeterarbeit gefragt, das Glas muss genau passen.

Wer sich für den Beruf interessiert, muss sich darauf einstellen, bei Wind und Wetter im Sommer wie Winter draußen unterwegs zu sein. Und der Umgang mit Glas ist anstrengende körperliche Arbeit. Denn auch wenn es meist schön transparent aussieht, Glas ist schwer. Deshalb arbeiten Glaser fast immer zu zweit oder im Team.

Gute Berufsaussichten

Als Experten beraten Glaser ihre Kunden. Sie kennen sich damit aus, welche Abdichtungstechniken Sinn machen, damit Regenwasser kontrolliert abfließen kann. Und wissen alles über Brandschutzglasscheiben und wie unterschiedlich lange diese Rauch abhalten können.

Nicht nur deshalb ist es wichtig, dass Auszubildende im Glaserhandwerk lernen, Glassorten zu bestimmen. Vor Ort beim Kunden müssen sie etwa wissen, wie stark die Scheiben sind und wie sie das ausmessen können. Anhand von Spiegelungen lässt sich sehen, ob die Scheiben beschichtet sind. Auch Sicherheitsglas müssen Glaser erkennen.

Nach der Ausbildung können sich Glasergesellen weiterbilden, indem sie etwa einen Meister oder Techniker anschließen. Auch ein Studium in Keramik und Glastechnik, im Bauingenieurwesen oder der Architektur ist möglich.

Die Berufsaussichten für angehende Glaser sind gut, denn Fachkräfte sind gesucht. Vor allem in Zeiten der Digitalisierung. Denn neue Technologien sind heute mit Glas verknüpft – etwa moderne Haustüren mit Kamera und Iris-Scanner. Oder Badezimmerspiegel, die per Touch-Funktion mit Beleuchtung verknüpft sind.

Überhaupt: Glas wandelt sich zunehmend zu einem intelligenten Werkstoff. Entsprechend schnell entwickeln sich auch die neuen und anspruchsvollen Anforderungen an den Beruf. Der Glaser von morgen ist auch auf den Gebieten der Elektrik und Elektronik sowie der Steuerungs- und Regelungstechnik unterwegs. Amelie Breitenhuber, dpa