Alternative Brennstoffe für mehr Klimaschutz
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Ölheizungen können in die Umgestaltung der Energieversorgung einbezogen werden.

Häuser mit Ölheizung können schrittweise die Klimaziele erreichen – etwa durch eine Heizungsmodernisierung mit Brennwerttechnik. Foto: djd/IWO - Institut für Wärme und Mobilität

13.10.2021

Die klimaneutrale Umgestaltung der Energieversorgung in Deutschland bis 2050 wird voraussichtlich nicht allein mit heimischem Wind- und Sonnenstrom gelingen. Gefragt sind zusätzliche Optionen. Dazu zählen auch alternative flüssige Energieträger, die fossile Brenn- und Kraftstoffe nach und nach ersetzen könnten. Ihr Vorteil: Sie lassen sich ohne große Umrüstungen auch in bestehender Technik zum Einsatz bringen. So erhalten Fahrzeuge und Heizungen, die heute noch fossil betrieben werden, eine klimaschonende Perspektive.   

Alternative Fuels für Verkehr und Heizung

Rund um die Welt gibt es viele Orte, an denen Windkraft- und Photovoltaikanlagen deutlich effektiver und im größeren Maßstab betrieben werden können als hierzulande. Teile dieses grünen Stroms aus Wind und Sonne könnten in Form alternativer Fuels nach Deutschland importiert werden. „Solche flüssigen Brenn- und Kraftstoffe lassen sich sehr gut speichern und deshalb über längere Strecken transportieren, damit eignen sie sich hervorragend für den Import“, erklärt Adrian Willig, Geschäftsführer des Instituts für Wärme und Mobilität (IWO). In Schifffahrt und Luftfahrt gibt es zu grünen Kraftstoffen kaum Alternativen.

Aber auch im Straßenverkehr könnten sie ergänzend zur E-Mobilität für mehr Klimaschutz sorgen. Denn 2030 werden hierzulande wohl noch immer mehr als 35 Millionen Pkw mit Verbrennungsmotor unterwegs sein. Vor allem aber könnten alternative Brennstoffe auch in modernen Ölheizungen eingesetzt werden. Derzeit gibt es in Deutschland rund 5,5 Millionen Gebäude mit Ölheizungen. Drei Millionen davon stehen abseits der Wärme- und Gasnetze, für einen Umstieg auf andere Systeme sind die Hürden oftmals hoch. Doch auch Häuser mit Ölheizung können schrittweise die Klimaziele erreichen – durch Effizienzmaßnahmen an der Gebäudehülle und durch Heizungsmodernisierungen mit Brennwerttechnik.

Pilotprojekt zur Einbindung alternativer Brennstoffe

Ein weiterer Schritt ist die direkte Einbindung erneuerbarer Energien in Form von Hybridheizungen, etwa durch eine Solaranlage auf dem Dach. So lässt sich der Brennstoffbedarf deutlich reduzieren. Für die Restmengen könnten alternative Brennstoffe genutzt werden. Erste Heizungshersteller werben bereits mit Geräten, mit denen eine solche Umstellung möglich ist. Wer selbst Erfahrungen sammeln möchte, kann sich jetzt unter www.zukunftsheizen.de für die Teilnahme an einer Pilotinitiative bewerben. Mit etwas Glück gibt es dann nach der Heizungsmodernisierung als erste Tankfüllung mit maximal 2.000 Litern eine Mischung aus einer nahezu CO2-neutralen Brennstoffkomponente und Premiumheizöl zum Vorzugspreis. djd
   

"Alternative Brennstoffe können auch in modernen Ölheizungen eingesetzt werden."

"5,5 Millionen Gebäude mit Ölheizungen gibt es derzeit in Deutschland. 3 Millionen davon abseits der Wärme- und Gasnetze."