Weildorf: Vereine und Freiwillige leisten viel Arbeit
Sonderveröffentlichung

Hagastall wird eingeweiht Weildorf: Vereine und Freiwillige leisten viel Arbeit

Bürgerhaus "Hagastall“ durch große Unterstützung der Einwohner saniert

Nach Sandstrahlen und Reinigen sieht die beim Weildorfer Bürgerhaus „Hagastall“ stehende rund 40 Jahre alte Farren-Skulptur aus wie neu. Sie wurde jetzt in die Nähe des Haupteingangs versetzt.

16.07.2023

Als Hagenstall oder auch Farrenstall werden vielerorts in Baden-Württemberg Gebäude bezeichnet, in denen die gemeindeeigene Vatertierhaltung betrieben wurde. So gab es einst auch in Weildorf einen „Hagastall“. In den Jahren 1984/1995 wurde das sehr alte und deshalb denkmalgeschützte Fachwerkgebäude an der Empfinger Straße zum heutigen Bürgerhaus um- und ausgebaut. Mit den Jahren traten Gebäudeschäden auf, vor allem an der Holzbalkenkonstruktion, wie Untersuchungen bereits im Jahr 2013 ergeben haben. Seit diesem Befund ist die Sanierung des „Hagastalls“ ein zentrales Thema in der Dorfgemeinschaft. Uahlreiche Überlegungen und Planungen zur Sanierung und Erweiterung des Baudenkmals wurden angestellt, auch mehrfach Anträge auf Denkmalförderung gestellt. Erst 2020 kam vom Regierungspräsidium Tübingen ein positiver Beschied über eine Investitionshilfe aus dem Ausgleichstock in Höhe von 300 000 Euro für das Projekt.

Damit war zirka ein Drittel der Kostenberechnung für Sanierung und Erweiterung gedeckt. Laut Architekt Wolfram Golias betrug das Investitionsvolumen rund 866 000 Euro. In diesem Betrag war nicht nur die Fachwerksanierung enthalten, sondern auch eine energetische Sanierung des Gebäudes. Um das Bürgerhaus auf den heutigen Stand zu bringen war außerdem ein Zweckanbau notwendig, welcher einen Technikraum für Heizung, Putzmittel, Ersatzteile, ein Behinderten. WC, die Damentoilette und Lagerräume unter anderem für Stühle und Tische beinhaltet.

Im Januar 2022 wurde mit den Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten begonnen.

"Investitionen in unser Bürgerhaus kommen allen Weildorfern zugute"
Armin Hipp, Ortsvorsteher

Der Ortschaftsrat mit Ortsvorsteher Armin Hipp begleitete die Arbeiten intensiv. Die Arbeitsstunden, die der Ortschaftsrat, die Weildorfer Vereine, Rentner und weitere Freiwillige geleistet haben, überschritten schon im Januar 2023 die 500er-Marke. Eine Mammutaufgabe war zum Beispiel der Ausbau des alten Estrichs. Mit Fachfirmen, die Erfahrung mit Denkmalschutzgebäuden haben, wurden die zentralen Gewerke fachgerecht ausgeführt, beispielsweise die teilweise Erneuerung des Fachwerks, der Austausch der Fenster oder der Einbau einer Fußbodenheizung. Ebenso musste der Übergang vom Alt- zum Neubau geschaffen werden – auch das Dach betreffend.

Für die Neubeschaffung der Küche haben die Weildorfer Vereine zusammen mit der Volksbank Hohenzollern-Balingen eine Crowdfunding-Aktion gestartet – mit großem Erfolg. Die Küche im Bürgerhaus soll zukünftig bei Vereinsveranstaltungen, Geburtstage, Hochzeiten und sonstige Feierlichkeiten ihre Dienste leisten. Die Investition komme also allen Weildorfern zugute, betont Ortsvorsteher Hipp. Auch neue Tische, Bänke und Bühnenelemente wurden angeschafft. Rückgebaut wurde hingegen das Heimatmuseum im Obergeschoss des „Hagastall“.

Außerdem wurde die vor rund vier Jahrzehnten von dem Albstädter Bildhauer Ernst-Reinhart Böhlig geschaffene Farren-Skulptur professionell gereinigt und in die Nähe des Haupteingangs versetzt. spa

„Florian Chörle“ gibt sich die Ehre

Das „Florian Chörle“ ist ein Feuerwehrchor in Weildorf, der vor zirka zehn Jahren vom Ehrenkommandanten der Abteilung, Günter Stehle, ins Leben gerufen wurde. Stehle ist der kreative Kopf des Männerchores. Die Leitung  hat inzwischen der amtierende Abteilungskommandant Daniel Winz übernommen. Obwohl keine regelmäßigen Proben stattfinden und auch nicht nach Noten gesungen wird, erntete der  Chor in der Vergangenheit für seine Auftritte viel Beifall, so im Rahmen des 170-jährigen Bestehens der Feuerwehr Weildorf im Juni 2018. Zirka 24 Mitglieder hat der Chor, an Proben für den anstehenden Auftritt beim Einweihungsfest im Hagastall hätten zirka 17 Sänger teilgenommen, berichtet Günter Stehle, der den Chor auch am Akkordeon begleitet. „Nicht die Leistung zählt, sondern es soll vor allem Spaß machen“, sagt Stehle. Das gemeinsame Singen sei eine schöne Form der Kameradschaftspflege und soll fortgeführt werden, um weiterhin bei Jubiläen, Hochzeiten und Festen auftreten zu können.  spa