Industriegebiet in Laisen: Ein Glücksfall für die Region
Sonderveröffentlichung

Industriegebiet In Laisen / Am Heilbrunnen by se Industriegebiet in Laisen: Ein Glücksfall für die Region

Seit 150 Jahren ein Starker Industrieort: Das Rund 100 Hektar große Gewerbe- und Industriegebiet wird sukzessive erweitert. Ein Teilbereich bildet das Speditionsgelände der ehemaligen Firma Willi Betz.

Zukunftsfähiges Industriegebiet: Mit der Entwicklung von „RT unlimited“ verfolgt man einen modernen Ansatz. Fotos: Thomas Kiehl

29.02.2024

Die Stadt ist ein starker Industriestandort und das schon seit über 150 Jahren. Mit dem Willi-Betz-Areal im Industriegebiet „In Laisen“ hat man beste Chancen, dass das so bleiben kann. Denn: Wer sich mit Wirtschaft beschäftigt, weiß: Unternehmen brauchen Flächen - für Produktion, für Montage oder für Konfektionierung.

Neue Industrieflächen, wo Betriebe beispielsweise 24 Stunden am Tag produzieren dürfen, sind in der Region mittlerweile rar gesät. Insofern hat sich der Verlust der Firma Betz unter Flächengesichtspunkten zum Glücksfall gewendet: Das Areal umfasst 141 000 Quadratmeter Fläche. „Eine Größe, wie es sie heute kaum mehr gibt. Diese Fläche ist ein zentrumsnahes Filetstück“, sagt Prof. Markus Nawroth, Bereichsleiter Standortmarketing bei der IHK Reutlingen.

Wegweisende Entscheidung

Stark frequentiert: „Am Heilbrunnen“ ist benachbart zu „In Laisen“, hier haben unterschiedlichste Unternehmen ihren Standort.
Stark frequentiert: „Am Heilbrunnen“ ist benachbart zu „In Laisen“, hier haben unterschiedlichste Unternehmen ihren Standort.

Insofern ist aus seiner Sicht die 2016 und 2017 getroffene Entscheidung der Stadt, weite Teile des Areals zu erwerben, wegweisend gewesen. „Es war richtig, dass die Kommune zugegriffen und gleichzeitig entschieden hat, das Betz-Areal als Industriegebiet zu erhalten“, so Nawroth. Der IHK-Experte sieht in vielen Bereichen der Industrie derzeit einen tiefgreifenden Transformationsprozess laufen, der Betriebe, ihre Produkte und die bisher gültigen Produktionsprozesse völlig verändert.

Die Folge: Unternehmen müssen sich im wahrsten Sinne des Wortes neu aufbauen, auch und gerade in der Produktion. „Wir leben in Reutlingen nach wie vor von der Industrie und brauchen neue Arbeitsplätze, wenn wir unseren Wohlstand erhalten wollen“, erklärt Markus Nawroth.

Daher lautet die Forderung der regionalen Wirtschaft, das Gelände unbedingt für hochmoderne industrielle Produktionsstätten zu reservieren und nicht in kleinen Stücken zu vermarkten. „,Planungsrechtlich ist die Fläche ein Industriegebiet, und das muss es von der Nutzung her unbedingt bleiben. Industrie-Flächenvermarktung erfordert Geduld und geht nicht von heute auf morgen.“

Die Planungen für die Fläche unter dem Titel „RT unlimited“ verfolgen einen modernen Ansatz: Neue verkehrliche Anbindungen sollen kommen, das Gelände soll mehr Freiraum und eine klarere Gliederung erhalten. Ein umfassendes Mobilitäts- und Energiekonzept sind ebenfalls vorgesehen.

Von einem „Laboratorium“ für die städtebauliche Entwicklung ist oft die Rede. Prof. Nawroth: „Wir werden die Geburtsstunde eines zukunftsfähigen Industriegebiets erleben, das mehr Offenheit und Vernetzung ermöglichen und sicher in die anderen Teile von In Laisen“ überstrahlen wird.“ pm

Industriepark und bunter Branchenmix

Das rund 100 Hektar große Gewerbe- und Industriegebiet „In Laisen“ in Reutlingen wurde als zentrales Industriegebiet in den 1960er Jahren erschlossen und seitdem sukzessive erweitert. Ein Teilbereich der Gesamtfläche bildet das Speditionsgelände der ehemaligen Firma Willi Betz, das die Stadt 2016 und 2017 erworben hat. Dieser Bereich umfasst eine Fläche von rund zwölf Hektar und wird zum zukunftsweisenden Industriepark „RT unlimited“ entwickelt.

Das dem „In Laisen“ benachbarte Gebiet „Am Heilbrunnen“
ist, was die Diversität an Unternehmen betrifft, besonders breit aufgestellt und daher auch von den Reutlinger Bürgern selbst stark frequentiert. Unternehmen aller Branchen haben hier ihren Standort - vom Dienstleister über Handwerksfirmen und Handelsunternehmen bis hin zu städtischen Eigenbetrieben und produzierendem Gewerbe. Und auch Gastronomie ist hier angesiedelt.