Sonderveröffentlichung

JOBBÖRSE 2023 Mit Köpfchen und Empathie

Sicherheit Beraten, ermitteln, schützen - Simon Kochanski absolviert bei der Landespolizei Baden-Württemberg ein Bachelorstudium zum Oberkommissar. 

Kommunikativ, offen und belastbar - diese Eigenschaften empfindet Simon Kochanski als elementar für eine Polizei-Laufbahn.   FOTO: ALISA GRUN

10.05.2023

"Ich werde Polizist" - bis Simon Kochanski diesen Entschluss fasste, dauerte es etwas. Im Gegensatz zu vielen anderen war es nicht sein Kindheitstraum, als "Ordnungshüter" zu arbeiten. Inzwischen ist der 22-Jährige aber mehr als zufrieden mit seiner Berufswahl.
"Nach dem Abitur habe ich zunächst den Freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr absolviert", berichtet er. Als Gebirgsjäger musste er vor allem eines sein: unheimlich fit! "Mich dort für mehr als zehn Jahre zu verpflichten, war keine Option." Ganz allmählich reifte in ihm der Gedanke, ein Bachelorstudium zum Polizeioberkommissar im gehobenen Polizeivollzugsdienst zu beginnen. "Bevor ich meine Bewerbung eingereicht habe, war ich dreimal bei Einstellungsberater Micha Weippert auf dem Haller Polizeirevier. Ich wollte einfach sichergehen, dass der Beruf zu meinen Vorstellungen passt und ich auch alle Voraussetzungen erfülle. Das hat mir wahnsinnig weitergeholfen", erzählt Simon. Das und seine enorme Fitness, die der durch Hobby-Rennradfahrer das Deutsche Sportabzeichen für seine Bewerbung unter Beweis stellen konnte. 

Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Zusage - so "schnell" geht's aber nicht. In einem Auswahltest werden die Bewerber genau unter die Lupe genommen und unter anderem Deutschkenntnisse und Allgemeinwissen schriftlich abgefragt. Außerdem findet ein umfassendes Interview statt. So wird gecheckt, wie teamfähig und belastbar man ist - das sind nur zwei Merkmale, die es unbedingt braucht, um den nicht immer ganz einfachen Job auch langfristig ausüben zu können", teilt Simon seine Erfahrung.
Nach diesem Test-Tag folgt einige Wochen später eine ärztliche Untersuchung. „Die ist sehr gründlich", sagt der Untermünkheimer und lacht. „Dabei wurde jede Narbe dokumentiert - einige davon kannte ich nicht mal selbst." Aber auch das sei verständlich, so Simon: ,,Man ist ab dem ersten Ausbildungstag verbeamtet - zunächst natürlich auf Widerruf. Da muss gesichert sein, dass man keine Vorerkrankungen mitbringt."

Bis der junge Mann dann die finale Zusage in den Händen hielt, dauerte es aber noch einige Zeit. Rund sechs Monate liegen zwischen Bewerbungsschluss und dem ersten Tag des 45-monatigen Bachelorstudiums. ,,Das fühlt sich unendlich lange an. Wenn's dann aber losgeht, verfliegt die Zeit geradezu." Neun Monate Vorausbildung am Ausbildungsstandort Wertheim liegen nun schon hinter Simon. ,,Da habe ich dann erstmal die Basics rund um Streife, Verkehr und Kriminalitätsbekämpfung gelernt - also viel Theorie und sehr viel rechtliches Wissen." Neben Abwehr- und Zugriffstraining (AZT) hatten die angehenden Polizisten und Polizistinnen zudem Zwangsmittel- und Schießtraining (ZST). Auf diese Phase folgt ein sechsmonatiges Praktikum, das drei Module enthält: Verkehr und Streife, Bezirksdienst und Kriminalpolizei. ,,Derzeit bin ich bei der Kripo im Haller Polizeirevier, danach geht's für mich nach Gaildorf und Kirchberg/Jagst für die beiden anderen Module." Und danach? „Dann folgen zwölf Monate Grundstudium an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg in Villingen-Schwellingen, eine weitere Praktikumsphase und nochmal zwölf Monate Hauptstudium", so Simon.

Dass ihn sein Weg zum Polizisten immer wieder an seine Grenzen bringen wird, daraus macht der 22-Jährige keinen Hehl. ,,Wer sich für die Laufbahn - egal ob mittlerer oder gehobener Dienst - entscheidet, sollte das ganz bewusst tun, immerhin trägt man im künftigen Berufsalltag eine immense Verantwortung." Dass ihm für diese bewusste Entscheidung vor allem der direkte Austausch geholfen hat, macht Simon nochmal ganz deutlich und rät: ,,Wer die Chance hat, auf einer Messe oder an Aktionstagen mit Ausbildern oder Azubis und Studenten ins Gespräch zu kommen, sollte die unbedingt nutzen!"
Von Alisa Grün

Ausbildung oder Studium bei der Landespolizei BW

Menschen zwischen 16,5 und 33 Jahren haben die Möglichkeit, sich für eine Ausbildung oder ein Studium bei der Landespolizei Baden-Württemberg zu bewerben. Die Ausbildung zum Polizeiobermeister im mittleren Polizeivollzugdienst (Ausbildungszeit 30 Monate) setzt einen mittleren Schulabschluss voraus. Das Studium zum Polizei- oder Kriminaloberkommissar im gehobenen Polizeivollzugsdienst (45 Monate) verlangt Abitur oder Fachhochschulreife. Weitere Voraussetzungen sind eine "weiße Weste", eine Mindestkörpergröße von 160 cm, ein BMI zwischen 18 und 27,5, Verfassungstreue, die deutsche Staatsangehörigkeit und eine gute körperliche Fitness. Mehr dazu online unter www.karrierepolizei-bw.de .