Auf dem Weg zum Spezialisten in Sachen Gesundheit
Sonderveröffentlichung

Karriere Gesundheitswesen Auf dem Weg zum Spezialisten in Sachen Gesundheit

Fachkräfte gesucht im ambulanten und stationären Bereich: Viele Wege führen im Sektor Gesundheitsberufe zum Traumjob.

Expertenwissen, fachliches Know-how und Einfühlungsvermögen zeichnen Pflegekräfte und Experten in Gesundheitsberufen aus. FOTO: MICHAEL B. REHDERS

26.11.2022

„Wenn wir auf Dauer die Pflege unserer Bevölkerung sicherstellen wollen, dann brauchen wir fast jeden zweiten jungen Menschen, der in einen Gesundheitsberuf geht", sagte Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Wenn sich hingegen der Fachkräftemangel weiter verschärfe, würden Menschen für sich oder für ihre Angehörigen keine ambulanten Pflegedienste oder stationäre Einrichtungen mehr finden, sagte sie. In den kommenden zehn Jahren gingen hunderttausende Pflegekräfte in den Ruhestand. Wer sich also für das Berufsfeld Pflege interessiert, hat sehr gute Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz. In Sachen Ausbildung kann man sich zwischen verschiedenen Karrierewegen entscheiden.

Beruf an der Hochschule erlernen

Seit die Pflegeberufe Anfang 2020 reformiert wurden, gehört die duale Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau zum Standard. Die damals neu geschaffene generalistische Ausbildung bereitet angehende Pflegefachleute darauf vor, Menschen in jedem Alter und in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Die bisherigen Ausbildungsberufe in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege wurden damit abgelöst. Angehende Pflegefachleute lernen die Theorie an anerkannten Pflegeschulen und die Praxis im Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung. Mit Ende der Ausbildung erlangen sie einen EU-weit anerkannten Berufsabschluss und können sich flexibel entscheiden, in welchem Fachbereich sie arbeiten wollen. Ein Vertiefungseinsatz während der Ausbildung, etwa in der Alten- oder Kinderkrankenpflege, kann zu einem gesonderten Abschluss in dieser Spezialisierung führen. Als akademische Alternative wurde auch der duale Studiengang „Angewandte Pflegewissenschaften" eingeführt: An Fachhochschulen lernt man die Theorie, an Pflegeschulen die berufsfachliche Ausbildung, ergänzend gibt es praktische Einsätze.

Auch Hebammen müssen studieren

Genauso gilt seit 2020: Wer Hebamme werden will, muss ein Studium absolvieren. Das duale Bachelorstudium heißt „Hebammenkunde" oder „Angewandte Hebammenwissenschaft". Ein Hintergrund der vielen Neuerungen in der Ausbildung ist vor allem das Ziel, die Pflegeberufe aufzuwerten und an moderne Anforderungen anzupassen. dpa/epd/hv


Mehr Pflege-Azubis

In Deutschland entscheiden sich mehr junge Menschen für einen Pflegeberuf. Die Ausbildungseintritte stiegen 2021 gegenüber 2020 um rund sieben Prozent laut Bericht des Bundesfamilienministeriums: 61 329 Menschen nahmen eine Ausbildung zur Pflegefachkraft auf. 2020 gab es 57 294 neue Azubis. epd/hv