Steinschlag: Schäden im Fachbetrieb beheben lassen
Sonderveröffentlichung

Kraftfahrzeug und Verkehr Steinschlag: Schäden im Fachbetrieb beheben lassen

Vor einem Steinschlag in der Frontscheibe kann man sich kaum schützen. Nicht nur bei größeren Schäden sollte man schnellstmöglich eine Fachwerkstatt aufsuchen.

Schäden an der Frontscheibe sollten schnellstmöglich professionell behoben werden. FOTO: STOCK.ADOBE.COM/ZKOLRA

11.05.2024

Wenn die Frühlingssonne durch die Windschutzscheibe lacht und diese gleichzeitig frei von hartnäckigem Blütenstaub ist, zeigen sich nicht selten hässliche Überbleibsel aus der Winterzeit: Kratzer und kleine Steinschläge, die zum Beispiel von Rollsplit auf der Fahrbahn verursacht wurden. Und auch in der warmen Jahreshälfte kann es schnell passieren, dass ein verirrter Kieselstein hochgeschleudert wird und die Windschutzscheibe beschädigt. Kleine Steinschlagschäden sind nicht nur aus optischen Gründen ärgerlich. Denn durch den Fahrtwind und Erschütterungen können sie sich schnell vergrößern und Risse bilden – und werden so zu einem erheblichen Risiko für die Verkehrssicherheit, wenn sie die Sicht des Fahrers beeinträchtigen.

Weiterfahrt in der Regel möglich

Entdeckt man einen Steinschlagschaden, sollte man also umgehend reagieren. Je nachdem wie groß der Steinschlagschaden in der Frontscheibe ist, muss man das Auto aber nicht gleich stehenlassen. Denn die Frontscheibe besteht eigentlich aus zwei Scheiben, zwischen denen eine Folie platziert ist. Aus diesem Grund ist nicht zu befürchten, dass die Scheibe gleich in Einzelteile zerfällt, wenn sie beschädigt wird.

Kleine Schäden ausbessern lassen

Dennoch sollte man nicht zu lange damit warten, eine Fachwerkstatt aufzusuchen, die den Schaden begutachten kann. Ist der Steinschlag nicht zu groß, muss nicht unbedingt die ganze Scheibe ausgetauscht werden, sondern der Profi kann die betroffene Stelle auch ausbessern. Eine weitere Voraussetzung dafür ist, dass die Schadstelle sauber ist. Deswegen sollte man unbedingt daran denken, diese mit einem durchsichtigen Klebestreifen abzudichten, sobald man sie erkannt hat.

Bei der Reparatur legt der Kfz-Fachmann die Schadstelle mit einem Kegelbohrer frei und füllt sie mit einem Spezialharz auf. Erlaubt ist dies allerdings nur, wenn der Schaden außerhalb des Sichtfelds des Fahrers liegt. Wird die Sicht möglicherweise beeinträchtigt, bleibt nur noch der Austausch.

Scheibentausch bei größeren Schäden

Auch wenn der Schaden größer ist als eine Zwei-Euro-Münze, sich bereits Risse bilden oder der Schaden zu nah am Scheibenrand liegt, muss die komplette Scheibe durch eine neue ersetzt werden.

Besonders schnell geht der Scheibentausch, wenn für das Anbringen der neuen Frontscheibe ein Zweikomponentenkleber verwendet wird. Dieser ist nach drei Stunden ausgehärtet und das Fahrzeug ist wieder startklar.

Viele Fachwerkstätten empfehlen allerdings, sich lieber etwas mehr Zeit zu lassen und für das Anbringen der neuen Scheibe auf Einkomponentenkleber zu setzen. Dieser benötigt rund zwölf bis 14 Stunden, bis er die notwendige Festigkeit erreicht hat und vollständig ausgehärtet ist. Der Vorteil ist aber, dass durch das langsamere Abbinden des Klebstoffes in der Regel alles abgedichtet ist und auch die Festigkeit besser ist.

Für den Scheibentausch einen Fachbetrieb aufsuchen

Doch ganz gleich, ob eine Scheibe repariert oder vollständig ausgetauscht werden muss, es ist auf jeden Fall ratsam, dafür einen Fachbetrieb aufzusuchen. Denn: Die Frontscheibe ist eine wichtige Komponente der Sicherheitsarchitektur eines Fahrzeugs. Als tragendes Bauteil trägt sie bei einem Unfall zum Schutz der Insassen bei. Zudem sind bei modernen Fahrzeugen im Bereich der Frontscheibe verschiedene Assistenzsysteme wie Verkehrszeichenerkennung, Regensensoren oder Notbremsassistenten verbaut. Und je mehr Technik integriert ist, desto höher ist der Aufwand bei der Schadensbeseitigung: Damit alle Assistenzsysteme auch nach dem Scheibenwechsel einwandfrei funktionieren, müssen sie wieder kalibriert und exakt eingestellt werden.

Unterstützung bei der Schadensabwicklung

Für den Fahrzeughalter stellt sich noch die Kostenfrage - eine neue Frontscheibe ist schließlich kein Schnäppchen. Zum Glück werden Glasschäden aber über die Voll- oder Teilkaskoversicherung abgedeckt. Die meisten Betriebe der Kfz-Innung Göppingen übernehmen die komplette Schadensabwicklung mit der Versicherung. Die Kosten für Autoglasreparaturen werden von vielen Teilkaskoversicherungen vollständig übernommen. Ist ein Scheibentausch notwendig, tragen die Kunden nur den Selbstbehalt ihrer Teilkaskoversicherung.

Zulassungszahlen

709 Neufahrzeuge wurden im April im Landkreis Göppingen zugelassen (März: 833). Davon waren 89 Elektrofahrzeuge (113), 184 Hybridfahrzeuge (216) und 46 Plug-in-Hybridautos (43).


2111 Gebrauchtwagen, die im April zugelassen wurden, zählt das Landratsamt Göppingen (März: 2118).

Mai: Autoglasmonat in vielen Betrieben

Aus der Innung

Der Mai ist traditionell der „Autoglasmonat“ in vielen Betrieben der Kfz-Innung. Sie wollen damit zeigen, dass sie die richtigen Ansprechpartner sind, wenn ein Stein einen kleinen oder größeren Schaden an der Windschutzscheibe hinterlassen hat. Ein Steinschlag ist schließlich immer mehr als nur ein Ärgernis: Selbst kleine Schäden können schnell größer werden oder sogar Risse bilden. Das ist ein erhebliches Risiko für die Sicherheit.

Im heutigen Artikel lesen Sie, was bei einem Steinschlag zu tun ist, wann der Schaden repariert werden kann und wann die ganze Scheibe ausgetauscht werden muss. 

Übrigens: In Frontscheiben steckt heutzutage viel mehr, als auf den ersten Blick zu sehen ist: Fahrassistenten wie Abstandswarner, Spurhalteassistenten oder Regensensoren sind integriert. Damit die Systeme auch nach dem Einbau einer neuen Scheibe noch funktionieren, können wir nur empfehlen, die Reparatur und den Einbau bei Profis des Kfz-Handwerks erledigen zu lassen.

Ludger Wendeler
Obermeister der Kfz-Innung Göppingen

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