Sonderveröffentlichung

Land- und Forstwirtschaf Lebensraum und Rohstofflieferant in Gefahr

Der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt: Trocken-heiße Sommer und der Borkenkäfer führen zu Schäden an den heimischen Bäumen. Forstleute und Waldbesitzer halten mit Artenvielfalt und naturnaher Bewirtschaftung der wichtigen Ökosysteme dagegen.

Obwohl die heimischen Wälder unter den Folgen der zweijährigen Trockenheit leiden, zeigen sie sich aktuell von ihrer farbenfrohen Seite. Foto: Helmut Pangerl

30.10.2019

##mainParagraph##

Ein Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume. Er ist ein wichtiger Rohstofflieferant und vielfältiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Daneben ist der Wald ein Ort, an dem der Mensch seine Freizeit verbringen und sich erholen kann. Daher gilt es diese wichtigen Ökosysteme dauerhaft zu schützen.

In Baden-Württemberg wird die Gesundheit der Wälder seit den 1980er-Jahren im Zuge eines jährlichen Waldzustandsberichtes erfasst. Für das vergangene Jahr musste dabei ein Fortschreiten der Waldschäden verzeichnet werden. Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, betont: „Unsere Wälder haben unter dem trockenen Sommer gelitten.“

Deutliche Schäden

Im Detail zeigt der aktuelle Bericht: Nachdem sich der Waldzustand in den vorhergehenden drei Jahren im Trend verbesserte, hat er sich durch die extreme Trockenheit 2018 wieder verschlechtert. Die von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt durchgeführte Inventur im letzten Jahr weist für alle Hauptbaumarten Baden-Württembergs – mit Ausnahme der Tanne – erhöhte Waldschäden auf. Borkenkäfer und ein verstärkter Fruchtbehang an den Bäumen haben die Wälder zusätzlich gestresst. „Rund 38 Prozent der Wälder gelten als deutlich geschädigt“, fasst Forstminister Hauk zusammen.

Mit Blick auf den Klimawandel und die trocken-heißen Sommer 2003 und 2018 sei davon auszugehen, dass sich sogenannte „Extremsommer“ zukünftig häufen werden. Die Waldwirtschaft in Baden-Württemberg reagiere darauf, indem sie die Wälder angepasst an die sich ändernden Bedingungen gestalte. Das Konzept der naturnahen Bewirtschaftung berücksichtige bereits wichtige Elemente der Klimastabilität.

Geeignete Maßnahmen

„Unser Ziel sind artenreiche, naturnahe und standortangepasste Mischwälder auf ganzer Fläche, die auch zukünftig nennenswerte Nadelholzanteile aufweisen. Die Tanne als äußerst klimastabile Baumart, die durch ihr tiefreichendes Wurzelsystem auch längere Trockenperioden gut übersteht, sehen die Forstexperten dabei als wichtiges Element. Gemeinsam mit der Douglasie und der Fichte liefert die Tanne das für den Baubereich wichtige Nadelholz“, erklärt Hauk.

Neben dem Klimawandel ist es vor allem auch der Borkenkäfer, der die Bäume und Wälder in Baden-Württemberg stark bedroht. „Ausgehend von den vielerorts angefallenen Sturmholzmengen wegen des Tiefs ‚Burglind‘ vom Januar dieses Jahres und in Verbindung mit der trocken-heißen Witterung wurde die Entstehung von Borkenkäferpopulationen extrem begünstigt“, betont der Minister. Gleichwohl lägen die 2018 eingeschlagenen Käferholzmengen im Gesamtwald im Land mit knapp 1,2 Millionen Festmetern im Bereich der Werte aus dem „Jahrhundertsommer“ 2003.

Die Forstleute und Waldbesitzer im Land hätten mit großem Einsatz und Engagement Schlimmeres verhindert. Jetzt gelte es, im Winter und im neuen Jahr wachsam zu bleiben, die Wälder laufend auf Käferbefall zu kontrollieren und Schadholz rasch aufzuarbeiten und abzufahren.

Mehr Biodiversität

„Das in Baden-Württemberg seit langer Zeit praktizierte Konzept einer naturnahen Forstwirtschaft lässt unsere Wälder mit Blick auf die Artenvielfalt gut dastehen. In den zurückliegenden Jahrzehnten sind sie noch vielfältiger und klimastabiler geworden. Diese Entwicklung werden wir insbesondere mit Unterstützung der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt weiter vorantreiben“, gibt Forstminister Peter Hauk ein Ziel für die Zukunft vor.

Baumarten- und strukturreiche Wälder könnten nämlich gut auf extreme Wetterereignisse reagieren. Die Nutzung des klimafreundlichen Bau- und Werkstoffes Holz sowie der Schutz und die Weiterentwicklung der Wälder würden sich dabei in idealer Weise ergänzen. Bewirtschaftete und strukturreiche Wälder mit einem gewissen Anteil an stehendem und liegendem Totholz seien zudem ideale Lebens- und Rückzugsräume für viele Tier- und Pflanzenarten. pm

Mit Säge und Axt an die frische Luft

Wer Brennholz selber macht, spart Heizkosten und schont zugleich die Umwelt.

Lebensraum und Rohstofflieferant in Gefahr-2
Mit einer Motorsäge lässt sich das Holz passend zuschneiden. Unverzichtbar ist dabei eine geeignete Schutzausstattung. Foto: djd/Stihl

Im Herbst und Winter werden die Tage kürzer und kälter. Für viele gibt es dann wenig Schöneres, als es sich in den eigenen vier Wänden bequem zu machen. Aber wirkliches Wohlbefinden kommt nur auf, wenn die Räumlichkeiten auch gut temperiert sind. Warum ausschließlich mit Öl oder Gas heizen, wenn doch Holz als nachwachsender Rohstoff in der eigenen Region zur Verfügung steht? Diese Frage stellen sich viele Verbraucher und entdecken den Reiz eines Kaminofens für sich.

Das stimmungsvolle Spiel der Flammen ist schon optisch ein Genuss. Zudem wird von Ofenliebhabern die Wärme des prasselnden Feuers als besonders wohltuend empfunden. Und ein weiterer, angenehmer Nebeneffekt: Mit der Energiequelle aus dem Wald kann man im Vergleich zu fossilen Brennstoffen so manchen Euro sparen. Das Heizen mit Gas ist zum Beispiel durchschnittlich doppelt so teuer wie wenn man mit selbst geschlagenem Holz für wohlige Wärme in den Zimmern sorgt.

Der Kauf von liegendem Holz bei den Forstämtern ist preislich attraktiv, setzt aber ein transportgerechtes Zerteilen der erworbenen Stämme voraus. Mit einer Motorsäge lässt sich diese Arbeit schnell und komfortabel erledigen – vorausgesetzt, der Käufer ist in der Anwendung geübt. „Die Forstämter verlangen meist, dass ein Motorsägenschein vorgelegt wird. Entsprechende Kurstermine kann man ebenfalls vor Ort beim Revierförster erfragen“, erklärt Stihl-Motorsägenspezialist Mario Wistuba.

Auch beim Brennholzmachen gilt: Sicherheit geht vor. Neben der richtigen Handhabung des Geräts kommt es daher auch auf die passende Schutzausstattung an: Motorsägenstiefel mit griffiger Profilsohle, eine Schnittschutzhose oder Beinlinge mit Schnittschutzeinlage, eine passende Schutzbrille, Arbeitshandschuhe sowie ein Helm mit Gehör- und Gesichtsschutz sorgen für beste Voraussetzungen und ein sicheres Arbeiten.

Besonders leicht geht das Zerkleinern des Holzes mit einer akkubetriebenen Säge vonstatten. Aufgrund der geringen Geräuschentwicklung ist hier sogar das Arbeiten ohne Gehörschutz möglich. Eine hochwertige Spaltaxt, um das gelagerte Holz zu zerteilen, rundet die Ausstattung ab.

Und noch ein nützlicher Tipp: Da die Nachfrage nach Brennholz erfahrungsgemäß hoch ist, zahlt sich ein rechtzeitiges Informieren und Reservieren bei den Forstämtern meist aus. djd

Holz richtig und dekorativ lagern

Kamingerecht Selbstverständlich darf nur trockenes Brennholz in den Kamin. Frisches Holz aus dem Forst braucht Zeit, um gründlich durchzutrocknen. Der Lagerplatz sollte überdacht und gut durchlüftet sein. Wer das Praktische mit dem Dekorativen verbinden will, kann das Holz auf originelle Weise aufbewahren. Rund um eine Laube aufgeschichtet, bildet es einen attraktiven Blickfang im Garten. Spezielle Holzregale, die sich aufeinander stapeln lassen, dienen als Sichtschutz. Mit einem soliden Spaltbeil lassen sich aus den getrockneten Stammabschnitten dann kamingerechte Holzstücke spalten. djd