Land- und Forstwirtschaft Projekt in Baden-Württemberg: Ab auf den Bauernhof

Am Morgen kein Müsli, keine Milch für den Kaffee, am Mittag kein Gemüse oder Kartoffeln und am Abend kein Brot: Ohne die heimische Landwirtschaft würde es in unserer Küche und auf unseren Tellern ganz schön leer aussehen. Und auch die Landschaft um uns herum wäre eine völlig andere, wenn es keine Landwirte gäbe.

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Ein Projekt mit Geschichte

Denn außer Viehhaltung und Ackerbau übernimmt diese noch zahlreiche weitere Aufgaben. Ein Bewusstsein, dass man nicht nur als Erwachsener haben sollte, sondern das man auch schon den Kindern mitgeben kann. Aber eben auf altersgerechte Weise. Das geht zum Beispiel im Rahmen des Projektes ,,Lernort Bauernhof in Baden-Württemberg". Hier lernen die Kinder nicht nur die unterschiedlichen Tiere kennen, sondern erfahren auch so einiges über die Erzeugung und Verarbeitung der Lebensmittel, die täglich auf den Tisch kommen. Ein Wissen, das vielen Menschen heute fremd ist. Der Ursprung des Projekts geht auf die 80er-Jahre zurück, damals lief das Ganze noch unter dem Motto „Schüler auf dem Bauernhof". Mittlerweile haben sich in ganz Baden-Württemberg Bauernhöfe, Garten- und Landschaftsbau, Landjugendverbände, das Land Baden-Württemberg und zahlreiche weitere Partner vernetzt, um Kindern die Natur- und Tierwelt ihrer Heimat näherzubringen und vor Ort erlebbar zu machen.

Lernen für das weitere Leben

,,Lernort Bauernhof" richtet sich gezielt an Schulen und ermöglicht es Klassen, teilnehmende landwirtschaftliche Betriebe in ihrer Region zu besuchen. Mittlerweile sind rund 450 Landwirte mit im Boot. Pro Jahr werden so rund 1000 Besuche realisiert. Zudem werden Landwirte und Lehrkräfte im Rahmen des Projektes regelmäßig geschult, um die festgelegten Qualitätsstandards aufrechterhalten zu können. Außerdem werden begleitende Materialien zur Verfügung gestellt, die auf die jeweilige Klassenstufe abgestimmt sind, so dass der Besuch auf dem Bauernhof im Unterricht vor- und nachbereitet werden kann. Das Angebot richtet sich aber nicht nur an Schulklassen, sondern auch an Jugendgruppen.

Für die Kinder dürfte so ein Tag auf dem Bauernhof ein ganz besonderes Erlebnis werden. Denn auch Kinder, die im ländlichen Bereich aufwachsen, erleben Schweine, Enten, Hühner und Co. nicht jeden Tag so hautnah. Zudem haben sie bei einem Hofbesuch die Möglichkeit, Lebensmittel wie Hafer, Weizen, Obst oder Gemüse zu sehen, anzufassen und zu riechen, wenn sie noch nicht weiterverarbeitet wurden. Und ganz nebenher lernen sie, wie die Arbeit der Landwirte aussieht, wie wichtig diese für den Erhalt und die Pflege der Natur und Landschaft ist und welchen Weg unsere Lebensmittel gehen, bevor man sie im Supermarkt kaufen kann. So sollen die Kinder und Jugendlichen ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wichtig der bewusste Umgang mit Tieren und Natur ist. Anne Schur