Inklusiver Cap-Markt in Ulm-Jungingen: Einkaufen gehen mit gutem Gewissen
Sonderveröffentlichung

Mein Jungingen, Lehr, Mähringen Inklusiver Cap-Markt in Ulm-Jungingen: Einkaufen gehen mit gutem Gewissen

In vielen Ortschaften gehen die Dorfläden zurück. Nicht so im Ulmer Norden. In Mähringen und Jungingen gibt es Nahversorger mit inklusivem Konzept – in Jungingen den Cap-Markt.

Marktleiter Uwe Abeln in der Obst- und Gemüseabteilung. Fotos: Petra Starzmann

10.11.2021

Seit 2009 wird der Nahversorger im Junginger Zentrum als inklusiver Markt betrieben. „Ihr Nahversorger Cap … der Lebensmittelpunkt“, lädt das Schild über dem Eingang zum Einkauf ein. „Cap“ ist eine Abkürzung für Handicap. Über 100 dieser Märkte gibt es deutschlandweit – ein Verbund von inklusiven Nahversorgern, in denen Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung zusammenarbeiten. Der Cap-Markt in Jungingen mit fast 500 Quadratmetern Ladenfläche ist an die Donau-Iller-Werkstätten Jungingen angegliedert. „Das ist eine Werkstätte für Menschen mit Behinderung“, erklärt Kevin Effinger, der in seiner Funktion als Werkstattleiter auch für den Markt zuständig ist.

Hier kann man auch mal ein Schwätzle halten

Sieben Menschen mit Handicap sind im 14-köpfigen Mitarbeiterteam beschäftigt. Der Nahversorger bietet ihnen Arbeitsplätze außerhalb der Werkstatt. „Für Menschen mit Behinderung ist dieser Arbeitsplatz ein Lebensmittelpunkt. Aber nicht nur für sie, sondern auch für unsere Kunden sollen sie durch ihre sehr persönliche Betreuung und das immer offene Ohr ein Lebensmittelpunkt sein. Eine Anlaufstelle im Ort, wo man Bekannte und Nachbarn trifft und auch mal ein Schwätzle halten kann“, bringt es das Cap-Markt-Konzept auf den Punkt. Tatsächlich, beim Gang durch den Laden plaudern hier zwei Frauen in der Gemüseabteilung, dort redet eine junge Frau in Begleitung ihres Babys angeregt mit der Blumenverkäuferin.

Die Blumenabteilung empfängt gleich am Eingang. Hübsch drapiert finden sich dort frische Schnittblumen und Sträuße, vor dem Markt stehen die Pflanzen für den Außenbereich – ein breites Angebot aus der Gärtnerei Sankt Moritz, die ebenfalls ein inklusives Projekt der Lebenshilfe ist. Aus dieser Gärtnerei kommen auch saisonale Gemüse zur Bestückung der Obst- und Gemüseabteilung, daneben findet die Kundschaft weitere regionale Lebensmittel wie Eier oder Fleisch und Wurst vom Metzger. Die heimischen Waren bereichern das breit gefächerte, appetitlich präsentierte Sortiment, das von der Edeka-Gruppe stammt. Dahinter steckt die Idee, dass die Cap-Märkte die Nahversorgung dort sichern, wo große Ketten sonst nicht tätig sind.

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Der Cap-Markt in Jungingen von außen.
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Reich bestückt ist der Nahversorger in Jungingen.
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Einladend ist auch die Blumen-Abteilung.

Das Konzept geht auf: 99 Prozent Stammkunden

So kann das Vollsortiment mit Obst und Gemüse, Fleisch, Wurst, Backwaren und Dingen des täglichen Bedarfs die Nahversorgung sichern. Für frische Backwaren ist zudem eine regionale Bäckerei im Markt eingemietet. Das Konzept kommt an, auch viele neu zugezogene Einwohner Jungingens finden den Weg in den Cap- Markt. Wer öfter kommt, genießt den gemütlichen Einkauf. Oft werden die Kunden mit Namen angesprochen, man kennt sich. „Wir haben zu 99 Prozent Stammkunden“, unterstreicht Marktleiter Uwe Abeln.

Info

Cap-Markt im Junginger Zentrum,
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7 bis 18 Uhr, Samstag 7 bis 13 Uhr.