Verein in Ulm: Es kräht und piepst und gurrt in Söflingen
Sonderveröffentlichung

Mein Söflingen Verein in Ulm: Es kräht und piepst und gurrt in Söflingen

Der Verein der Geflügel- und Vogelfreunde e.V. hat insgesamt 70 Mitglieder. Karl-Heinz Kuchler bespielt mehrere Parzellen mit Volieren für die Tauben, Außengehegen und Ställen für die Hühner.

Karl-Heinz Kuchler mit einer Sächsischen Flügeltaube. Fotos: Petra Starzmann

20.02.2024

Ich bin mit Tauben und Hühnern aufgewachsen. Schon mein Vater hat das gemacht“, blickt Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Kuchler auf sein Hobby. Der 75-Jährige züchtet Hühner und Tauben wie weitere 13 Vereinsmitglieder. Insgesamt hat der Verein 70 Mitglieder, weit weniger als zu Zeiten der Gründung 1875. Heute ist die Freizeitbeschäftigung mit dem Federvieh eher eine Nische, damals wurden die Tiere zur Freude und nicht zuletzt zur Ernährung gehalten. Ganze 180 Mitglieder zählte der Verein wenige Jahre nach der Gründung. „Ulm war damals von einem starken Festungswall eingeschlossen und die Geflügelhaltung war in beschränktem Maße nur in den Höfen bei den Häusern möglich. Dafür gab es aber viele Taubenschläge und schöne farbige „Ulmer Schecken“ überflogen unsere Stadt…“, beschreibt die Vereinsgeschichte zum 125-jährigen Jubiläum.

"Ein Huhn ist mit der dritten Feder ausgewachsen."

Karl-Heinz Kuchler, Verein der Geflügel- und Vogelfreunde Ulm e.V.

Kikeriki beim Maienwald

Seit den 1950er-Jahren sind die Geflügel- und Vogelfreunde am Stadtrand nahe dem Söflinger Maien- und Klosterwald. „Lange Weidach heißt das hier“, bemerkt Kuchler zu den Gartenparzellen auf dem Grund einer ehemaligen Streuobstwiese, wo sich die Zuchtanlagen der Ulmer Züchter befinden. Außer den Ulmern sind auch Züchter aus umliegenden Orten im Verein. Kuchler bespielt mehrere Parzellen mit Volieren für die Tauben, Außengehegen und Ställen für die Hühner.

Hübsche Form und Federzeichnung

Der Rundgang zeigt, dass Taube bei weitem nicht gleich Taube und Huhn nicht gleich Huhn ist. Zusammen mit Kuchlers Informationen macht das einige Male staunen.

Weiß mit schwarzer Halszeichnung sind die Zwergsuntheimer Hühner, gleichfalls ein Hingucker wie die Zwerg-Wyandotten mit ihrem kunstvoll anmutenden Federkleid. Exotisch nehmen sich die Grünflügeltauben mit grünen Flügeln und roten Schnäbeln aus – es ist eine Wildtaubenrasse aus Australien. Ebenso die anmutige Diamanttaube mit bläulich schimmerndem Kopf und weißen Punkten auf den Flügeln. „Sie ist eine der kleinsten Taubenrassen“, betont Kuchler. Durchschnittlich erreichen sie eine Körperlänge von 19,5 Zentimetern und ein Gewicht von 45 Gramm. Insgesamt acht verschiedene Hühnerrassen hat Kuchler – alles Zwerghühner, und sechs Taubenrassen. ps

3 Fragen an ...

... Karl-Heinz Kuchler, Mitglied des Vereins der Geflügel- und Vogelfreunde Ulm e.V.

Was mögen Sie an Ihrem Hobby besonders?

„Ich bin damit aufgewachsen, mag die Tiere und vor allem die Zucht: Es ist immer ein Anreiz für uns Züchter, seine Tiere auszustellen. Dabei gibt es genaue Regeln, was eine Rasse haben soll und was sie nicht haben darf.“

Wie sieht es mit dem Nachwuchs für dieses Hobby aus?


„Wir haben im Verein eine Jugendgruppe mit rund 12 Jugendlichen. Es bleibt zu sehen, wer da bleibt. Denn das Hobby ist schon auch eine Verpflichtung: Ich komme beispielsweise jeden Morgen und jeden Abend her zu den Tieren.“

Wann kann man die Tauben und Hühner sehen?

„Von Zeit zu Zeit können die Tiere auf Ausstellungen betrachtet werden, wie auf der Landesgeflügelschau. Man kann mich auch gern anrufen, dann verabreden wir einen Rundgang.“ (guvf-ulm@web.de)