Munderkinger Fasnet: Zweimal Glompiger und dreimal springen
Sonderveröffentlichung

Munderkinger Fasnet Munderkinger Fasnet: Zweimal Glompiger und dreimal springen

Vom Glompigen Doschdig bis Fasnetsdienstag: Landschaftstreffen in Riedlingen, Zunftball über die Bühne, Schlüsselrückgabe sowie Brunnensprung und Grempelesmarkt - typisch für „Wuselingen“

Wuselingens Brunnenspringer sind ledig und ohne Scheu vor kaltem Wasser. Foto: Christina Kirsch

10.02.2024

Der Glompige wird in Munderkingen bereits eine Woche vor dem eigentlichen Glompigen - dem Donnerstag vor Fasnachtsdienstag gefeiert. Das gibt so manchem Narr ausreichend Gelegenheit, in der Region gleich zwei Mal den Glompigen mit dem Ausgraben der Fasnet zu genießen.

Zwischen dem Glompigen und dem ersten Zunftball hatten die Munderkinger Narren Gelegenheit am Landschaftstreffen in Riedlingen teilzunehmen, bevor dann am Freitag, den 9. Februar ab 19.30 Uhr der Zunftball über die Bühne geht. Am Fasnetssonntag strebt Wuselingen, wie Munderkingen zur Faschingszeit genannt wird, seinem Höhepunkt zu. Nach dem Umzug um 14 Uhr versammeln sich die Zunftmitglieder und Zuschauer rund um den Marktbrunnen, um den Historischen Brunnensprung möglichst nah mitzuerleben. In die vorderste Reihe drängen sich vor allem die Frauen, weil die Brunnenspringer nach erfolgreichem Sprung „ein jeglich Maidlein küssen“ dürfen. Dieses Jahr springen Philipp Lindner und Sebastian Gröber, die beide das Ritual schon kennen.

Ledig und ohne Scheu

Ein Brunnenspringer muss allerdings mehrere Voraussetzungen erfüllen, um zu dieser Ehre zu gelangen. Die Brunnenspringer müssen ledig sein und keine Scheu haben, sich ins 4 Grad kalte Wasser zu stürzen. Mehr als drei Mal hintereinander darf auch ein Lediger nicht ins kühle Nass springen.

Beide Brunnenspringer sind schon als Kinder in die Munderkinger Fasnet hinein gewachsen und standen oft genug am Brunnenrand, um den damaligen Brunnenspringern zuzusehen. So wuchs der Wunsch, sich in die Gesellschaft der Brunnenspringer einreihen zu können, von Jahr zu Jahr.

Gesprungen wird am Fasnetssonntag (11.02.) und am Fasnetsdienstag (13.02.). Wenn die Maidlein geküsst sind, dürfen die durchgefrorenen Männer schnurstracks in die Sauna. Fasnetsmontag und Fasnetsdienstag warten ebenfalls mit einer Besonderheit auf. Beim Grempelesmarkt im Narrenstüble in der Mühlstraße darf von 9 bis 12 Uhr alles ersteigert werden, was man brauchen könnte. Dem Kinderumzug ab 14 Uhr gehen die Kinder mit dem Schäfer voran, um anschließend bei der Kinderfasnet in der Donauhalle so richtig fröhlich zu feiern. 

Die Munderkinger Fasnet endet am Fasnetsdienstag um 18.30 Uhr mit dem zweiten Brunnensprung und der Schlüsselrückgabe. 
Von Christina Kirsch