Renovierung der Neuapostolischen Kirche Gaildorf: Helle und freundliche Räume
Sonderveröffentlichung

Neuapostolische Kirche Gaildorf Renovierung der Neuapostolischen Kirche Gaildorf: Helle und freundliche Räume

Im Neubau der Kirche findet am Sonntag, 21. Mai, der Weihegottesdienst statt. Weitere Einblicke gibt es auch beim Tag der offenen Tür im Juni.

Der Korpus des Altars ist aus Weißtanne. Das helle Holz wiederholt sich bei einigen Möbeln. Fotos: Neuapostolische Kirchengemeinde

22.05.2023

Gottesdienstliche Versammlungsstätte und Platz für die vielfältigen Aktivitäten der Gemeindelebens - der Neubau der Neuapostolischen Kirche in Gaildorf bietet viele Möglichkeiten. Er wird am Sonntag, 21. Mai, eingeweiht. Den Weihegottesdienst leitet der Präsidenten der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, Michael Ehrich. Der Bauherr des Gotteshauses ist die Neuapostolische Kirche Süddeutschland, die Bauleitung übernahm das Architekten- und Stadtplaner-Büro Kuhn aus Schwäbisch Hall.

Interessierte können sich bei einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 25. Juni, ihr eigenes Bild vom Neubau machen. Zudem lädt die Neuapostolische Kirchengemeinde Gaildorf zu den Gottesdiensten, sonntags um 9.30 Uhr und mittwochs um 20 Uhr. Die Kirchengemeinde Gaildorf ist eine von 14 Gemeinden im Kirchenbezirk Backnang.

Zweigeteilter Aufbau

Der Neubau wurde auf dem bestehenden Grundstück in der Seestraße 3 errichtet. Das Gebäude befindet sich im vorderen Bereich des Grundstücks und ist zur Seestraße hin ausgerichtet. Die Parkplätze wurden im hinteren Bereich untergebracht und ordnen sich so dem Gebäude unter. Die Anordnung unterstreicht die besondere Bedeutung des Kirchengebäudes in einem Gebiet, das von Ein- und Mehrfamilienhäusern geprägt ist.

Der Baukörper ist in zwei Teile unterteilt. Von außen ist dies durch die unterschiedlichen Dachflächen erkennbar: Im Gebäudeteil mit dem asymmetrischen Satteldach, das seinen Hochpunkt zur Seestraße hat, ist der Gottesdienstraum untergebracht. Im niedrigeren Gebäudeteil mit Flachdach befinden sich das Foyer und die Nebenräume.

Der Zugang erschließt sich von der Zufahrt aus über einen kleinen Vorplatz. Durch den überdachten Haupteingang auf der Süd-Seite des Gebäudes betritt man das Eingangsfoyer, in dem die Garderobe, Ablagefächer und eine Informationswand untergebracht sind.

Altar ist Zentrum

Auf der rechten Seite des Foyers schließt sich der Gottesdienstraum an, der vom hinteren Saal-Ende aus mit Blick zum Altar betreten wird. Dieser Raum ist geprägt von den unterschiedlich geneigten Dachflächen, die sich auch im Innenraum abzeichnen. Die ansteigende Decke erreicht eine maximale Raumhöhe von rund zehn Metern direkt über dem Altar. Dieser Hochpunkt lässt erkennen, dass der Altar der zentrale Ort im Gebäude ist. Hier werden das Opfer Christi verwaltet und die Sakramente der Kirche gespendet. Vom Altar aus erfolgt auch die Wortverkündigung.

Große, zueinander versetzte quadratische Fensteröffnungen mit farbiger Kunstverglasung in den Wandflächen des Gottesdienstraums lassen Tageslicht einfallen und sorgen für eine sakrale Raumatmosphäre.

Zur musikalischen Umrahmung der Gottesdienste und zur Begleitung des Gemeindegesangs wird eine neue Pfeifenorgel der Firma Andreas Offner Orgelbau aus Kissing eingebaut. "Lieferschwierigkeiten bei Bauteilen verzögern die Fertigstellung des Instruments" teilte das Baumanagement der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland mit. Die Gemeinde wird in der Zwischenzeit eine Interimsorgel erhalten.

Die unterschiedlichen Dachflächen machen bereits von außen die Zweiteilung des Baukörpers sichtbar.
Die unterschiedlichen Dachflächen machen bereits von außen die Zweiteilung des Baukörpers sichtbar.

Große Flexibilität

Direkt gegenüber des Haupteingangs befinden sich die beiden Mehrzweckräume. Diese sind so angeordnet, dass sie durch flexible Trennwände sowohl untereinander verbunden, als auch zum Gottesdienstraum zugeschaltet werden können. So kann bei unterschiedlichen Veranstaltungen flexibel auf die jeweilige Teilnehmerzahl reagiert werden. Neben Gottesdiensten finden im Kirchengebäude regelmäßig kirchliche Unterrichte - wie die Vorsonntagsschule, Sonntagsschule, Religionsunterricht oder Konfirmandenunterricht -, Jugendstunden, Gemeinde- und Seniorenzusammenkünfte und weitere Aktivitäten des Gemeindelebens statt. In einem der Mehrzweckräume gibt es eine Küchenzeile.

Auf der linken Seite des Foyers führt ein Flur zu den weiteren Nebenräumen, wie der Sakristei. In diesem Raum bereiten sich die Geistlichen gemeinsam auf den Gottesdienst vor. Am Ende des Flurs sind die Sanitärräume und der Technik- und Abstellraum untergebracht.

Hochwertige Naturmaterialien

Das neue Kirchengebäude wurde als Holzbaukonstruktion realisiert. Zum Schutz des Holzes wurde die Konstruktion auf einen niedrigen Sichtbetonsockel aufgesetzt. Die Außenhülle bildet eine vorgehängte, hinterlüftete Holzfassade. Durch den natürlichen Prozess der Vergrauung des Holzes wird zukünftig kein Holzschutz und keine Behandlung des Holzes notwendig sein. Für eine gleichmäßige Optik wurde die Holzfassade bereits künstlich vorvergraut. Das Satteldach über dem Gottesdienstraum wurde mit anthrazit-grauen Dachsteinen als Glattziegel gedeckt.

Im Inneren wurden die Außenwände mit Lehm verputzt. Durch dieses hochwertige Naturprodukt wird ein angenehmes Raumklima begünstigt. Der Sichtestrich, der sich durch das gesamte Gebäude zieht, verbindet die einzelnen Räume miteinander. In den Sanitärräumen gibt es teilweise geflieste Oberflächen.

Im Gottesdienstraum wurde der Korpus des Altars aus Weißtanne gebaut. Das Weißtannenholz wiederholt sich bei einigen Möbeln und Bauteilen, wie beispielsweise dem schlichten Wandkreuz, den inneren Fensterrahmen und der Saaltüre. Weitere Möbel und Oberflächen sind schlicht in Weiß gehalten. Insgesamt ergibt sich so ein heller und freundlicher Gesamteindruck. Der Gottesdienstraum wurde mit einer flexibel anpassbaren Bestuhlung ausgestattet.           pm