ORTi in Tüngental: Einkaufen im Dorfladen 2.0
Sonderveröffentlichung

Neueröffnung ORTkauf ORTi in Tüngental: Einkaufen im Dorfladen 2.0

Lebensmittel-Vollsortiment, regionale Produkten und innovatives Selbstbedienungskonzept

Noch sind die Fensterscheiben des früheren Verkaufsraumes der Bäckerei Glück zugeklebt. Die Überraschung wird dann am Samstag, 16. März, um 15 Uhr gelüftet.

18.03.2024
Rund 1600 Artikel aus dem Edeka-Sortiment gibt es hier: von der „,Gut und Günstig“-Variante bis zum Markenprodukt. Wurstwaren liefert die Metzgerei Setzer, Backwaren die Bäckerei Krimmer.
Rund 1600 Artikel aus dem Edeka-Sortiment gibt es hier: von der „,Gut und Günstig“-Variante bis zum Markenprodukt. Wurstwaren liefert die Metzgerei Setzer, Backwaren die Bäckerei Krimmer.

Der Pilotversuch im Rems-Murr-Kreis im Mai 2023 hat Christoph Sarnowski überzeugt: Das Konzept seines „ORTkaufs“ funktioniert technisch und kommt auch bei den Leuten gut an. ORTkauf will die Nahversorgung in den ländlichen Raum zurückholen und den Menschen dort die Möglichkeit geben, sich selbst zu versorgen. Der junge Gründer und Geschäftsführer will quasi den Dorfladen 2.0 etablieren, dessen Vorgänger am Widerspruch zwischen geringem Umsatz und hohen Fixkosten gescheitert ist.

Im neuen „ORTi“ können die Kunden an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einkaufen. Das Konzept basiert auf Vertrauen, Zusammenhalt und Ehrlichkeit. Ganz ohne Personal will auch der ORTi nicht auskommen: Allerdings sind dessen Einsätze auf feste Servicezeiten reduziert. Jeweils montags von 9 bis 11 Uhr und donnerstags von 8 bis 12 Uhr ist eine Ansprechperson vor Ort. In den ersten beiden Eröffnungswochen wird am Mittwoch und Freitag zusätzlich ein Mitglied des Ortschaftsrates beim Bedienen der Kasse helfen. Doch wirklich allein gelassen sei man hier nie, so Sarnowski. Sollte es ein Problem geben, brauche man nur den Telefonhörer an der Kasse abheben und schon bekomme man Hilfe. 

Der ORTi in Tüngental hält auf rund 100 Quadratmetern nahezu ein Lebensmittel-Vollsortiment parat. Dabei wird auf Regionalität gesetzt: Die Wurstwaren kommen von der Metzgerei Setzer, die Backwaren werden dienstags bis samstags täglich frisch von „Krimmers Backstub“ geliefert. Weinlieferant ist Fürstenfass und die Biere kommen von Haller Löwenbräu. Der Honig stammt von Hermanns Völkern aus der Nachbarschaft, weitere regionale Erzeuger können sich gern bei Sarnowski melden. Das Grundsortiment wird von Edeka geliefert – das Preisniveau sei in etwa das gleiche wie im Supermarkt, wie der Geschäftsführer versichert.

Zutritt in den Laden verschafft eine Bank- oder ORTkauf-Kundenkarte (Guthabenkarte), über die auch der Bezahlvorgang abgewickelt wird. Waren, die dem Jugendschutzgesetz unterliegen, werden in einem Ü16-Raum gelagert, für den die Kunden über den Führerschein oder den Personalausweis ihr Alter nachweisen müssen. Ansonsten können auch Kinder hier einkaufen. Es sei sowieso ein Kinderspiel, die Kasse zu bedienen, will der Inhaber auch den Älteren die Angst nehmen, möglicherweise etwas falsch zu machen.

Der junge Unternehmer, der in Sulzdorf wohnt und lange Jahre im Großraum München von Insolvenz bedrohte Firmen vermittelte, hat mit dem Konzept noch viel vor: Schon bald soll eine dritte Filiale in Honhardt folgen, fünf weitere Standorte hat er sich für das nächste Jahr bereits gesichert. kere