Der Obst- und Gartenbauverein Gaildorf: Lebendiger Verein mit Sinn für Gemeinschaft
Sonderveröffentlichung

Obst- und Gartenbauverein Gaildorf Der Obst- und Gartenbauverein Gaildorf: Lebendiger Verein mit Sinn für Gemeinschaft

Der Verein feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. Die 150 Mitglieder freuen sich auf das Erntefest, das traditionell Ende September in der Limpurghalle veranstaltet wird.

Gemeinsame Ausflüge gehören zum prall gefüllten Jahresprogramm. Fotos: privat

22.09.2023

Was Stauden, Sträucher und Bäume so drauf haben, das wissen die kompetenten Mitglieder des Obst- und Gartenbauverein Gaildorf (OGV) ganz genau. Hier wird über Blüten, Frucht und Gehölz gefachsimpelt, toller Pflanzenschmuck erschaffen oder Schnittkurse veranstaltet. Seit 125 Jahren hat sich der Verein der Förderung der Gartenkultur verschrieben.

„Der OGV ist ein sehr lebendiger Verein. Es ist ein schönes Miteinander mit einem guten Zusammenspiel von jungen und älteren Menschen, worauf wir alle zusammen sehr stolz sein können“, beschreibt Bernd Dietle, erster Vorsitzende des Vereins, die Gemeinschaft in seinem Grußwort zur Festschrift. 

Blick in die Historie

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts gewann die Obstbaumzucht auch im Limpurger Land an Bedeutung. Rund um Gaildorf entstanden größere Obstbaumschule und Streuobstwiesen. Zudem kam der Wunsch nach einem eigenen Obstbauverein auf. Anfang Februar 1898 trafen sich Freunde des Obstbaus mit der Ideen einen Verein zu gründen, im April wurde zur Vereinsgründung und ersten Generalversammlung in die Villa Stäbler eingeladen. Bei Gründung zählte der Zusammenschluss 60 Mitglieder. 1934 wurde der Verein durch eine staatliche Verordnung aufgelöst. Wann genau er als örtlicher Obst- und Gartenbauverein Gaildorf wieder auflebte, ist nicht exakt festgehalten. 1941 gehörten dem neuen Verein 80 Mitglieder an und 1947 wurde eine neue Satzung verfasst.

Während der Nachkriegszeit verfiel der Verein in einen Dornröschenschlaf. Erst im April 1978 erwachte der OGV unter Führung von Ludwig Hofmann zu neuen Leben. Mit Aktivitäten wie Balkon- und Vorgartenschau einschließlich Beratung und verschiedenen Veranstaltungen warb der Verein um neue Mitglieder – mit Erfolg. 

Heute zählt der OGV 150 Mitglieder und hat einen prall gefüllten Jahreskalender: Zum Programm gehören diverse Tagesausflüge, die jährlichen Besenausfahrten und Blütenwanderungen, ein monatlicher Stammtisch oder Fahrradtouren. Auch am Pferdemarkt sind die Gartenbaufreunde beim Umzug dabei und bereits drei Mal wurde ein Tag der offenen Gartentür organisiert.

Zudem beteiligt sich der Verein am gesellschaftlichen Leben rund um die Schenkenstadt: Im Sommer werden die Blumenkästen am alten Schloss aufgestellt und an Ostern sowie zu Weihnachten der Marktplatzbrunnen geschmückt. Baumschnittkurse gehören ebenso zum Angebot wie das Angebot, dass Kinder bei „Gaildorf chillt“ frischen Apfelsaft aus heimischen Früchten beim OGV pressen dürfen.

Größtes Fest im Jahr

Im Juli wurde das Vereinsjubiläum bereits mit einem großen Festakt gefeiert. Hierbei wurde auch das OGV-Bänkle, das die Mitglieder in 260 Arbeitsstunden aus Mosaiksteinchen auf einer Metallunterkonstruktion geschaffen haben, an die Allgemeinheit übergeben.

Mit dem Erntefest steht nun ein weiterer Höhepunkt an. Was als kleines Festchen im Kalthaus im Jahr 1978 begann, hat sich mittlerweile zu einer großen Veranstaltung entwickelt. Die 44. Auflage des Erntefests geht am Sonntag, 24. September, in der Limpurghalle über die Bühne. Sie beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst mit den Kindern des Kindergarten „St. Raphael“. Ab 11.30 Uhr gibt es Mittagessen, anschließen Kaffee und Kuchen sowie eine Spielstraße. Die Stadtkapelle Gaildorf sorgt ab 13 Uhr für die musikalische Unterhaltung. ina