Heimatfest in Obersteinach: Über 60 Gruppen beim Festumzug
Sonderveröffentlichung

Ortsporträt Ilshofen Heimatfest in Obersteinach: Über 60 Gruppen beim Festumzug

Welche Themen gewählt, welche Kostüme geschneidert, welche Wägen gebaut wurden, wird man erst am Sonntagmittag erfahren

Während im Hintergrund das große Festzelt aufgebaut wird, sind die Kommentatoren des Obersteinacher Heimatfest-Umzugs, der am Sonntagmittag stattfindet, guter Dinge (von links): Ortsvorsteher Detlef Ziegler, Franziska Kißlinger und Patrick Mühlenstedt. Foto: Oliver Färber

19.06.2023

Zehn Jahre ist es jetzt her, da haben die „Schdoanicher“ das letzte Mal so richtig ausgiebig ihr Heimatfest begangen. Kein Wunder, dass alle mit den Füßen gescharrt haben und im Vorfeld sowie besonders an diesem Wochenende bereit sind, mit anzupacken, wenn es nun wieder steigt. Die Begeisterung dafür drückt sich sogar in den Anmeldezahlen für den großen Festumzug am Sonntag aus: Über 60 Gruppen werden daran teilnehmen. „Mehr Gruppen als beim Umzug vom Crailsheimer Volksfest“, unkt Patrick Mühlenstedt mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Drei Moderatoren am Sonntag

Er und zwei weitere Obersteinacher haben am Sonntag eine wichtige Aufgabe: Franziska Kißlinger, Ortsvorsteher Detlef Ziegler und Mühlenstedt werden ab 13.30 Uhr an drei Stellen den Umzug kommentieren, den - hoffentlich zahlreichen - jubelnden Besuchern Informationen über die Programmpunkte geben. Dabei soll ihnen ein dicker Ordner helfen, den sie vom extra gegründeten Festausschuss erhalten werden. „Wenn wir den rechtzeitig bekommen, dann kann man sich auch noch etwas vorbereiten“, so Kißlingers Hoffnung. Aber alle drei scheinen nicht auf den Mund gefallen zu sein - und würden es sicher auch spontan schaffen, das Publikum zu informieren und zu unterhalten.

Und das auch, wenn nur Kißlinger zugibt, eine echt „Schdoanicherin“ zu sein. Patrick Mühlenstedt ist erst 2018 zugezogen, ist in Schrozberg aufgewachsen - also trotzdem ein Hohenloher.

Das ist auch Ziegler, er hat vorher in Honhardt gewohnt, bis er vor 20 Jahren im Obersteinacher Teilort Altenberg seine Heimat gefunden hat. Seither hat sich wohl viel getan. „Beim letzten Heimatfest vor zehn Jahren habe ich noch Würste gebraten, diesmal halte ich die Rede auf der Bühne“, sagt er, lacht und stellt sofort klar, dass die, die Würste braten, spülen oder das Zelt aufbauen, genauso oder gar noch wichtiger sind. „Viele lockt die Teamarbeit auch, mit anzupacken“, meint Kißlinger. Und es sei auch den örtlichen Gruppierungen zu verdanken. Fast jeder im Ort sei in mindestens einer vertreten, Nachwuchssorgen kennt man nicht, egal ob bei Feuerwehr, Liederkranz, Landfrauen oder Posaunenchor, die gemeinsam das Heimatfest stemmen.

"Beim letzten Heimatfest vor zehn Jahren habe ich noch Würste gebraten."
Detlef Ziegler Obersteinacher Ortsvorsteher

Groß ist deshalb auch die Beteiligung am Festumzug. Mehr als 60 Gruppen - da steckt schon Engagement dahinter. Außer, dass auch vier Musikkapellen dabei sind, wird allerdings noch nichts im Detail verraten. Klar, dass auch die örtlichen Vereine und Organisationen oder auch der Kindergarten dabei sind. Wie das genau aussieht, welche Themen gewählt, welche Kostüme geschneidert, welche Wägen gebaut wurden, das werden wohl erst am Sonntagmittag alle erfahren.

Wobei der Umzug ja allenfalls nur die Krönung des Heimatfests bedeutet. Schließlich geht es ja schon am heutigen Freitag los. 1800 Menschen finden im 50 Meter langen Festzelt Platz, das am Ortsrand Richtung Orlach aufgebaut ist.

Und dort gibt's ab 20 Uhr einen Fassanstich, spielen „Die Vellberger“ auf, ist der Treffpunkt für Einheimische wie Gäste und auch ehemalige „Schdoanicher“.

Am Samstag wird der Festplatz zum Mekka der Schlepperund Oldtimerfreunde. Auch die kleinen Festbesucher kommen ab 13 Uhr beim Kinderfest auf ihre Kosten: Dafür sind bereits verschiedene Aktionen und Spiele vorbereitet worden. Ein Stück Tradition beim Heimatfest ist auch das Totengedenken: Dazu kommt man um 19 Uhr auf dem Obersteinacher Friedhof zusammen.

Was es heißt, in der großen Gemeinschaft zu leben, zeigen die Einheimischen bei ihrem Heimatabend. Um 20 Uhr laden sie dazu ins Festzelt ein. Neben den obligatorischen Reden kommt so manches Schmankerl auf die Bühne. Es wird von Lokalkolorit nur so sprühen. Sicher ist nach dem offiziellen Programm noch lange Zeit, um sich auszutauschen.

Der Festgottesdienst am Sonntag beginnt um 10.30 Uhr in der örtlichen Peter- und Paulkirche. Im Festzelt wird danach Mittagessen serviert unter anderem wird auch ein Braten aufgetischt. Und um 13.30 Uhr sollten die Besucher einen guten Platz an der Straße gefunden haben, um dem Festumzug zuzujubeln. Im Festzelt folgt der Fahneneinmarsch, gibt es Stimmung, Tanz und Show - bis abends das Fest mit Alleinunterhalter Rolf Rüdenauer ausklingt. Oliver Färber

Programm des Obersteinacher Heimatfests an diesem Wochenende

Freitag, 16. Juni
20 Uhr: Festauftakt mit Fassanstich und der Show-Kapelle „Die Vellberger“.

Samstag, 17. Juni
10.30 Uhr bis 16 Uhr: Schlepper- und Oldtimertreffen auf dem Festplatz
13 bis 17 Uhr: Kinderfest - Aktionen und Spiele auf dem Festplatz
19 Uhr: Totengedenken an der Aussegnungs halle auf dem Friedhof Obersteinach
20 Uhr: Heimatabend im Festzelt

Sonntag, 18. Juni
10.30 Uhr: Gottesdienst in der Peter- und Paulkirche Obersteinach
ab 11 Uhr: Festzelt Mittagessen im Festzelt
13.30 Uhr: Festumzug mit über 60 Gruppen, anschließend Fahneneinmarsch im Festzelt
ab 15 Uhr: Stimmung, Tanz und Show im Festzelt 
18 bis 23 Uhr: Festabschluss mit Rolf Rüdenauer

Am Festplatz gibt es am Wochenende einen kleinen Vergnügungspark. Das Festgelände mit dem großen Zelt befindet sich am Ortsrand von Obersteinach in Richtung Orlach. fär