Lernen für den Karrieresprung
Sonderveröffentlichung

Qualifizierung & Weiterbildung Lernen für den Karrieresprung

Man lernt ja bekanntlich nie aus. Es gibt viele Möglichkeiten sich in Vollzeit oder auch berufsbegleiten weiterzubilden. Aber lohnt sich die Weiterbildung mit Hochschulzertifikat?

Eine Weiterbildung kann sich für die Karriere auszahlen. Foto: Robert Kneschke/adobe.stock.com, ⒸROBERT KNESCHKE/ADOBE.STOCK.COM

27.10.2023

Von „Angewandter Gerontologie“ bis „Holzschutz am Bau“ - wissenschaftliche Weiterbildungen mit Hochschulzertifikat decken eine enorme Bandbreite an Themen ab. Interessierten bieten sie die Möglichkeit zu lernen, neue Einblicke zu erhalten und Kontakte zu knüpfen. Häufig braucht es weder Abitur noch einen Hochschulabschluss, um ein Hochschulzertifikat zu erhalten. Der Begriff Hochschulzertifikat bezeichnet in Deutschland ganz allgemein die Zertifizierung von Studienleistungen im Rahmen eines weiterbildenden Studienangebots. Das Zertifikat bescheinigt demnach eine akademische Grund- oder Zusatzqualifikation in einem bestimmten Fachgebiet. Ein Hochschulabschluss ist es aber nicht. Der Begriff Zertifikat ist nicht geschützt. Theoretisch kann jede Hochschule selbst entscheiden, ob und für was sie ein Zertifikat vergeben. Zur Systematisierung in der wissenschaftlichen Weiterbildung hat die Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium das sogenannte „Transparenzraster“ entwickelt. Es soll künftig Handlungsanweisungen für die Qualitätssicherung an den Hochschulen bieten. Dadurch sollen die Zertifikate vergleichbarer werden.

Für wen lohnt sich eine Weiterbildung?

Die Angebote richten sich an Menschen, die nach dem Abitur oder nach einer Ausbildung mit Berufserfahrung ins Studium einsteigen wollen oder die das Studium nach einer Familienphase wiederaufnehmen möchten. Denn Leistungen daraus kann man sich unter Umständen auch für ein späteres Studium anrechnen lassen. Außerdem sind sie für alle geeignet, die sich beruflich weiterbilden oder umorientieren wollen.

Die meisten Arbeitgeber erkennen das beim Berufseinstieg als Qualifikation an, aber es ersetzt nicht den beruflichen Ausbildungsabschluss oder eben auch die akademische Erstausbildung.

Wie viel kosten die Kurse?

Ein Zertifikatskurs wird im dreistelligen Bereich angeboten, ganze Programme können schon mal einen vierstelligen Betrag kosten. In der Regel muss der Arbeitnehmer die Kosten selbst tragen. Der Arbeitgeber kann sich jedoch beteiligen. Eine finanzielle Unterstützung etwa über die Bundesagentur für Arbeit oder spezielle Programme der Länder ist möglich, häufig aber an Voraussetzungen gebunden. Auf Bundesebene ist das Weiterbildungsstipendium für Berufstätige unter 25 Jahren eine Option. In jedem Fall können Kosten für eine Weiterbildung von der Steuer abgesetzt werden. Eine Beratung bei regionalen Bildungsberatungsstellen oder direkt bei den Weiterbildungszentren der Hochschulen kann weiterhelfen.

Auf was sollte man achten?

Ein Hochschulzertifikat setzt voraus, dass es irgendeine Art von Prüfung gibt, um nachzuweisen, dass die Kompetenzen tatsächlich erworben wurden. Häufig werden ECTS-Punkte ausgewiesen. Diese können bei einem anschließenden Studium angerechnet werden. Die Abkürzung ECTS steht für „European Credit Transfer and Accumulation System“ und wird an den Hochschulen in Europa eingesetzt, um den Verlauf des Studiums zu gliedern und die Bewertung transparent zu machen.

Gibt es Alternativen?

Wer nicht unbedingt ein Zertifikat braucht und keine Prüfung machen möchte, kann auch eine Teilnahmebescheinigung bekommen. Eine Alternative zur Hochschule kann die berufliche Fort- und Weiterbildung sein. dpa