Klaus Stoll fasste 1969 den Entschluss: Ich mache mich selbstständig. In der Flügelau kaufte er ein Grundstück und fing an zu bauen. „Platz, Wohnhaus und Werkstatt“, erinnert sich der heute 79-Jährige. Die Marke Renault kannte er aus dem Betrieb, in dem er davor als Kfz-Meister angestellt war. Bereits im ersten Jahr verkaufte Klaus Stoll 70 Neuwagen von R4 und R6 und legte damit den Grundstein zur weiteren Entwicklung seines Autohauses. Wie es sich anfühlt, in solchen Fahrzeugen zu sitzen, kann man im kleinen privaten Stoll-Automuseum noch heute erleben. Der Fahrersitz des R6 zeigt sich wie ein Wohnzimmersessel, in den man tief und bequem einsinkt.
Zwei der drei Söhne schlugen ebenfalls den Weg ins Kfz-Gewerbe ein. Jürgen Stoll verantwortet heute das Volvo-Autohaus nebenan. Roland Stoll folgte seinem Vater zu Renault und erzählt mit einem Lächeln von seinen Anfängen: „Mit zehn Jahren schossen wir mit Hilfe von Druckluft Spikes in die Reifen.“ Die interne Verkäufer-Nummer des inzwischen 51-Jährigen ist die 725. Wer heute bei Renault als Verkäufer beginnt, bekommt eine Nummer jenseits der 2 Millionen zugeteilt. Roland Stoll packte im elterlichen Betrieb mit an. Sein Motto: „Den bringen wir gemeinsam voran.
Fachlich gut beraten
Das hat gut funktioniert. Bei den Auszeichnungen von Renault ist das Autohaus Stoll oft mit ganz vorne platziert. „Wir wollen nicht nur zufriedene, sondern sehr zufriedene Kunden“, sagt Seniorchef Klaus Stoll. So schaffen es die Stolls unter 1000 deutschen Betrieben regelmäßig in die Top 20, weltweit war es auch bereits einmal Platz 3. Noch heute gibt es Kunden, die seit 1970 regelmäßig ihren Renault bei Stolls kaufen. Oder auch Stoll-Fans, die aus Worms zu jedem Service zum Autohaus Stoll fahren. Diese Treue sieht man nicht nur bei den Kunden, sondern auch bei den Mitarbeitern. Beispielsweise sind Erwin Faßnacht und Ulrich Rottler seit mehr als 30 Jahren dabei. Wie wird es im Autohaus Stoll weitergehen?
„Alles geht über den Service“, sind sich die beiden Kfz-Meister sicher. Neben dem Fachlichen und dem guten Produkt gehört dazu auch der eine oder andere private Plausch. Renault ist in Europa einer der Marktführer in der E-Mobilität, jede Woche werden bei Stolls ein bis zwei vollelektrische Zoe verkauft. Um eine Probefahrt braucht man dabei nicht lange zu bitten – und kommt dann mit einem breiten Grinsen ob der Fahrleistungen zurück. Und wer etwas Glück hat, bekommt noch eine private Führung durch das Stollsche Automuseum. sey