Blau kommt zu Grün
Sonderveröffentlichung

Umwelt und Recycling Blau kommt zu Grün

Umwelt: Recyceln bringt was: Jede neue grüne Glasflasche besteht aus bis zu 90 Prozent Scherben. Doch: Nicht jedes Glas kann auch im Container landen.

Eigentlich ganz einfach: Im Grünglas dürfen alle Gläser landen, die nicht braun oder weiß sind. Foto: dpa/Christin Klose

18.06.2022

Wohin gehört blaues Altglas? Diese Frage stellen sich viele am Glascontainer, und die Antwort ist einfach: Weißes kommt in den Container für weißes Glas, braunes in den fürs Braune. Und der Container für Grünglas ist das Sammelbecken für alle andersfarbigen Gläser.

Deckel abschrauben

Beim Einschmelzen und Recyceln kann Grünglas mit andersfarbigem Glas vermischt werden, ohne dass die Farbe beeinträchtigt wird, erläutert die Initiative ,,Mülltrennung wirkt". Anders sei dies, wenn etwa eine braune Flasche in die Sammlung von Weißglas gerät. Beim Einschmelzen verfärbt sich dann die gesamte Glasmasse und kann nur noch beschränkt zu neuen Verpackungen gegossen werden.

Übrigens: Deckel müssen nicht extra abgeschraubt werden. Zwar gehören sie eigentlich in die gelbe Tonne, aber wer mal vergisst, den Deckel vor dem Einwerfen in den Container abzumachen, kann beruhigt sein: Die Sortieranlage für Glas können die Deckel herausfiltern, so die Initiative der dualen Systeme in Deutschland, die mit ihren Dienstleistern aus der Entsorgungs- und Recyclingbranche die Sammlung, Sortierung und Verwertung der Abfälle organisieren.

Es können alle leeren Verpackungen aus Glas im Container landen. Also auch Öl-, Ketchup- und Soßen-Flaschen, Rotkohl-, Gurken- oder Marmeladengläser, aber auch Cremetiegel, Parfümflakons und Verpackungen für Medikamente wie leere Hustensaft-Flaschen. Andere Glasprodukte gehören aber nicht ins Altglas: Kaputte Trinkgläser, leergebrannte Kerzengläser zum Beispiel, genauso wenig wie zerbrochene Fensterscheiben oder Spiegel-Splitter.

Andere Glasarten

In der Regel handelt es sich dabei um andere Glasarten mit unterschiedlicher Beschaffenheit. Ihre Schmelzpunkte sind daher anders, sie können nicht gemeinsam verwertet werden. Der Tipp der Recyclingexperten: Solche Glasreste direkt zum Wertstoffhof bringen und dort vom Fachpersonal sortieren lassen. Oder, wenn es sich um kleinere Gegenstände handelt, können die Produkte oder ihre Scherben auch in den Restmüll.

Recyclingglas gilt als wichtigster Rohstoff für die Glasherstellung. Jede neue Flasche besteht aus 60 Prozent Altglas oder Verpackungen, bei grünem Glas sind es sogar bis zu 90 Prozent. Man spare durch das Recycling außerdem Energie und die Ressourcen dafür ein. dpa