Erinnerungen pflegen
Sonderveröffentlichung

Wegbegleiter Erinnerungen pflegen

Die Pflege eines Grabes ist eng mit dem Erinnern an geliebte Menschen verbunden.

Mit Blumen, Kerzen und Inschriften können Gräber individuell gestaltet werden. Foto: mh90photo/stock.adobe.com

08.11.2023

Die Grabpflege von Grabstätten hat nicht nur ästhetische Gründe. Die Pflege eines Grabes ist ebenfalls ein Ausdruck der Wertschätzung und Erinnerung an geliebte Menschen. So können Angehörige beispielsweise die Lieblingsblumen des Verstorbenen pflanzen, um die Grabstätte liebevoll zu gestalten. Aber wer ist eigentlich für die Grabpflege verantwortlich? Wer muss die Kosten für die Pflege des Grabes tragen? Und wie gestaltet sich die Grabpflege für unterschiedliche Bestattungsarten?

Was bedeutet Grabpflege?

Die Grabpflege umfasst alle Arbeiten, die von Angehörigen oder einer Friedhofsgärtnerei am Grab eines Verstorbenen vorgenommen werden. Dazu gehört beispielsweise, dass die Grabstätte von übermäßigem Bewuchs mit Pflanzen befreit wird, damit sie gepflegt erscheint. Aber auch die individuelle Gestaltung der Ruhestätte mit schöner Grabbepflanzung gehört zur Grabpflege.

Grabpflege für unterschiedliche Bestattungsarten

Der Aufwand für die Grabpflege ist zudem abhängig von der Art des Grabes. Das liegt daran, dass unter anderem mit der Größe unterschiedlicher Grabarten der Aufwand für die Grabpflege entweder geringer oder höher ausfällt. Bei einer Erdbestattung wird der Verstorbene in einem Sarg beerdigt. Das Grab muss daher groß genug sein, um genügend Platz für den Sarg zu bieten. Allein aufgrund der Größe des Grabes fällt daher der Aufwand für die Grabpflege in der Regel höher aus als für ein kleineres Urnengrab. Die Grabpflege für ein Urnengrab ist weniger aufwendig. Das liegt daran, dass ein Grab für eine Urne wesentlich kleiner ist als ein Grab für einen Sarg. In manchen Fällen entfällt die Grabpflege im Rahmen einer Urnenbeisetzung sogar komplett. Das ist etwa dann der Fall, wenn die Urne des Verstorbenen nicht in einem klassischen Erdgrab beigesetzt, sondern in einem überirdischen Kolumbarium verwahrt wird. Immer mehr Menschen entdecken die Nähe und Liebe zur Natur und entscheiden sich bereits zu Lebzeiten für eine Baumbestattung. Aber das ist nicht der einzige Grund dafür, dass sich diese Bestattungsvariante wachsender Beliebtheit erfreut. Ein anderer Grund ist, dass die Grabpflege für Angehörige entfällt. Denn in sogenannten Bestattungswäldern wird die Grabpflege von der zuständigen Forstverwaltung oder den verantwortlichen Waldbesitzern übernommen.

Friedhofsgärtner oder Gärtnerei beauftragen

Wenn für Angehörige der Aufwand für die Grabpflege zu hoch ist und/oder die Entfernung zwischen dem Wohnort und dem Friedhof zu groß, kann natürlich eine Friedhofsgärtnerei mit der Grabpflege beauftragt werden. Dabei beeinflusst der vertraglich vereinbarte Leistungsumfang für die Grabpflege die Höhe der Kosten. fs

Was bedeutet Friedhofskultur?

Im Zusammenhang mit Bestattungen und Grabpflege hört man immer mal wieder den Ausdruck „Friedhofskultur“. Doch was ist das eigentlich?

Der Begriff vereint die Kultur des Bestattens, des Trauerns sowie die Gestaltung, Pflege und Bewahrung von Gräbern, Grabmalen, Friedhöfen und anderer Gedenkorten, auch in Hinsicht auf Naturschutz, Völkerverständigung und Integration. 2020 wurde die deutsche Friedhofskultur ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.