Ein Adventskranz aus dem eigenen Garten
Sonderveröffentlichung

Weihnachtszauber Ein Adventskranz aus dem eigenen Garten

Dekoration: Alle Jahre wieder beginnt die Weihnachtszeit mit dem ersten Advent - und dem traditionellen Kranz. Wer ihn aus dem Garten bestückt, holt sich die Natur ins Haus.

Der fertige Kranz: ein gutes Beispiel für nachhaltige Advents-Dekoration. Fotos: Christin Klose/dpa-tmn

01.12.2023

Vielerorts wird derzeit wieder ein Adventskranz aufgestellt. Den kann man durchaus schon fix und fertig kaufen. Eine besondere Freude ist es aber, das Schmuckstück mit Zweigen, Samenständen und Fruchtschmuck aus dem eigenen Garten zu gestalten. Und so geht’s:

Schritt 1: der Basis-Kranz

Zunächst wird die Unterlage, der sogenannte Rohling, geformt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfiehlt hierfür biegsame Zweige, die nicht voll im Saft stehen. Sehr trockene Zweige weicht man über mehrere Stunden in Wasser ein. Die Zweige können unterschiedlich lang und dick sein. Ideal sind unbelaubte Zweige von Birke, Hasel, Ahorn, Weide, Hartriegel, Kastanie oder Erle.

Als Hilfsmittel für die Form wird ein Kübel verwendet. Zunächst wird der mit einer alten Decke ausgepolstert, weil man nur die oberen Zentimeter zum Arbeiten braucht. Nun legt man lange, kräftige Schnüre locker von der Mitte über den Rand des Gefäßes. Im Anschluss werden die Zweige an der Topfwand überlappend eingelegt. Hat man die gewünschte Dicke erreicht, werden die ausgelegten Schnüre fest zusammengeknotet, sodass der Ring Halt bekommt.

Damit die Unterlage in der Stärke gleichmäßig rund wird, umwickelt man den Kranz mit Ranken von Kletterpflanzen. Kleine Löcher werden mit Moos aufgefüttert. Wer sich das nicht zutraut oder nicht genug Schnittgut hat, kann auch auf einen fertigen und wiederverwendbaren Rohling aus Stroh zurückgreifen.

Schritt 2: die grüne Grundlage

Profi-Tipp: Die grüne Grundlage wird gegen den Uhrzeigersinn So wirkt der Kranz in sich harmonischer. angebracht.
Profi-Tipp: Die grüne Grundlage wird gegen den Uhrzeigersinn So wirkt der Kranz in sich harmonischer. angebracht.

Als Basis für die Adventskranz-Dekoration dienen in erster Linie immergrüne Sträucher und Bäume im Garten. „Wichtig ist, dass man nicht nur flache Koniferen verwendet“, sagt Blumendesignerin Myriam Burgert. Die Zweige sollen auch Volumen in den Kranz bringen. Man schneidet zunächst größere Triebe ab und bereitet diese später am Arbeitstisch vor.

Üppig sieht beispielsweise die Arizona-Zypresse mit grau-grünen Nadeln aus. „Sie bringt außerdem einen angenehmen, harzigen Duft in die Wohnung“, so die Expertin. Mit Thuja kann man eine zarte gelbe Note ins Spiel bringen. Für klassisches Dunkelgrün sorgen Tanne und Kiefer, aber auch Efeuranken. Die Blumendesignerin geht zum Sammeln von Schnittgut auch gerne in den Kräutergarten: Triebe von Thymian, Rosmarin, Bohnen- oder Currykraut eignen sich ebenfalls für den Kranz.

Was passt noch auf den Kranz? Die Fruchtstände vom Perückenstrauch, von trockenen Hortensienblüten und von Gräserblüten verleihen Fülle mit viel Transparenz. Zum Ausschmücken eignen sich rote Früchte wie Zieräpfel sowie die Beeren von Feuerdorn und Stechpalme.

Schritt 3: die Zweige anbringen

Beim Sortieren werden die Zweige nun in kürzere, aber mindestens zehn Zentimeter lange Stücke geschnitten. Mit einem kräftigen Blumendraht von der Rolle finden die dekorativen Triebe auf dem Basiskranz Halt. Das Wichtigste beim Binden sind der Expertin zufolge die Ränder. „Das Material sollte links und rechts bis nach unten gebunden werden, sodass der Rohling nicht mehr zu sehen ist“, erklärt Burgert. Anschließend wird die Mitte oben aufgefüllt.

Wenn der Kranz fertig gebunden ist, kann man ihn mit Zweigen von Lärche oder flechtenbewachsenen Ästen dekorieren. Auch Zapfen kommen gut zur Geltung. Damit diese Materialien gut halten, befestigt man sie mit einem Steckdraht in dem Kranz: „Der Draht wird durch den Kranz gestochen und das Ende wieder zurückgeführt.“

Schritt 4: genießen und zurück

Ein solcher Adventskranz spiegelt nicht nur die Fülle des eigenen Gartens oder Balkons wider. Außer dem Draht enthält er nur Naturmaterialien, die man zum Jahreswechsel kompostieren und so dem Kreislauf der Natur wieder zuführen kann. Das schont die Umwelt und erweist sich auch unter Nachhaltigkeitsaspekten als äußerst runde Sache. Dorothée Waechter, dpa