Sonderveröffentlichung

Wohntrends Hygge ist die Basis für Neues

Design: Wer in Sachen Wohnungseinrichtung im Trend sein möchte, muss sich nicht komplett neu einrichten. Denn schon einzelne Elemente bringen Veränderung.

Einfach mal Mut zur Farbe bekennen: Kräftige Erdtöne wie ein intensives Gelb sind in dieser Saison sehr angesagt.

16.02.2020

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Dezente skandinavische Gemütlichkeit war für einige Jahre ein beliebter Einrichtungsstil. Aber das „Hyggelige“ verabschiedet sich langsam. Sich deshalb komplett neu einrichten, das muss man aber nicht. Der „Hygge“-Stil kann stattdessen die Basis für vier neue Trends bilden, die auf der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt zu sehen waren.

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Der Trend zur hellen und freundlichen Einrichtung im skandinavischen Stil flaut langsam ab, lässt sich aber durch einzelne Deko-Elemente schnell neu interpretieren.

Ein neuer Trend heißt Hollywood Regency. Der Stil ist ein Comeback eines alten Trends. Wobei dieser bislang vornehmlich in den USA zu Hause war. In den 1940er und 1950er Jahren entwickelten Inneneinrichter den Stil für Schauspieler und Produzenten Hollywoods, die ihren Reichtum stilvoll zur Schau stellen wollten. Kurz gesagt: Er schafft eine Prise Glamour im Alltag.

Auffällige Schwarz-Weiß-Muster treffen auf satte Farben und Spiegelflächen. Man richtet sich mit Lack, Chrom, glitzernden Details und Art-déco-Elementen ein. Doch keine Sorge: „In der Reinkultur werden das nur wenige Trendsetter leben“, betont die Ambiente-Messeleiterin Nicolette Naumann. „Aber Hollywood Regency lässt sich in den Hygge-Stil gut integrieren, indem man einzelne Statement-Pieces in die aktuelle Einrichtung holt.“

Zum Beispiel kann das ein glamouröserer, schicker Samt-Sessel sein, der die bestehende Sitzgruppe im Wohnzimmer ergänzt. „Damit kann man schnell die Stimmung und den Stil in einer Wohnung verändern, ohne sich komplett auf einen Spitzentrend festzulegen“, erklärt Naumann. Hollywood Regency sei kein Hygge 2.0 – keine Weiterentwicklung oder Fortführung des Trends. „Das geht ganz klar zu weit davon weg“, betont Trendanalystin Naumann.

Kräftige Erdtöne

Die Abkehr vom skandinavischen Naturstil mit viel hellem Holz, Weiß und Beige ist deutlich erkennbar: Nun kommt einfach mehr Farbe ins Spiel. Intensives Braun, oft sogar ein starkes Rotbraun oder ein Rost-Orange sind die Grundbasis dieses Trends. „Und man sieht Blautöne – nicht ein zartes Hellblau, sondern man sieht intensives Blau“, ergänzt Naumann. „Und intensives Grün, intensives Gelb.“ Der Rat der Trendexpertin: Wem die Elemente des Trends Hollywood Regency letztlich zu glamourös, gar kitschig sind, der kann allein nur mit der neuen Farbpalette sein Hygge zu Hause in einen neuen Einrichtungsstil überführen.

Auch Elemente einer weiteren Trendwelt, die auf der Messe den Namen „precise and architectural“ (etwa: Klarheit und Konstruktion) bekam, bieten sich für die Veränderung der hellen, hyggeligen Einrichtung zu Hause an. Sie bringen Industrielook und dunklere Farben hinein. Was es dazu im Wohnraum braucht: poliertes oder geschwärztes Holz, Stahl, Bronze, matte Oberflächen. Dazu passen Leder, schwere Textilien wie Cord, Tweed, Bouclé und melierte Musterungen.

Ein weiterer Wohntrend geht in eine ganz andere Richtung: Er beschränkt sich vollständig auf Weißtöne und andere neutrale Nuancen. Also Off-Whites (angegrautes Weiß), Beige, Greige – eine Mischung aus Grau und Beige – und maximal noch Pfirsichrosa. Da die weißen und neutralen Nuancen wenig Aufmerksamkeit beanspruchen, stehen bei den so gehaltenen Gegenständen die Form und das Material im Vordergrund. Simone A. Mayer, dpa