AWO Schwäbisch Hall: Ob klein, ob groß, ob jung, ob älter
Sonderveröffentlichung

100 Jahre AWO Schwäbisch Hall AWO Schwäbisch Hall: Ob klein, ob groß, ob jung, ob älter

55 Jahre Essen auf Rädern, 40 Jahre Sozialpädagogische Familienhilfe, 30 Jahre Betreutes Wohnen auf dem Gänsberg: Die AWO ist einer der erfahrensten sozialen Träger in Baden-Württemberg.

Angebote wie „Essen auf Rädern“ ermöglichen es rüstigen Senioren, ein möglichst selbstbestimmtes Leben in der gewohnten Umgebung zu führen. Fotos: AWO

14.10.2024

Unser persönlicher Anspruch an unsere Arbeit bei der AWO Schwäbisch Hall ist der, Kindern, Jugendlichen, Familien und Senioren die Unterstützung zu geben, die sie brauchen, um sich bestmöglich zu entwickeln und ihren Alltag zu bewältigen. Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst und erfüllen sie mit großem persönlichem Einsatz“, teilen die Verantwortlichen mit.

55 Jahre Essen auf Rädern

Die AWO Schwäbisch Hall unterstützt Menschen dabei, so lange wie möglich selbstbestimmt im eigenen Haushalt leben zu können: mit dem Lieferservice „Essen auf Rädern“, mit den Alltagshelfern, mit dem Café der Begegnung und den Spieleabenden in der betreuten Seniorenwohnanlage am Gänsberg in Schwäbisch Hall. Brunhilde und Willi Riechelmann sind beide über 90 Jahre alt. „Wir haben zusammen überlegt, wie wir die Belastung reduzieren können. Vor allem für meine Frau“, erklärt Willi Riechelmann. So sind sie Kunden von „Essen auf Rädern“ geworden. Nun brauchen sie nicht mehr einkaufen und kochen. Sie suchen sich alle zwei Wochen für jeden Tag ein Essen aus fünf Wahlmöglichkeiten aus. Einfach ankreuzen und dem Fahrer mitgeben.

40 Jahre Sozialpädagogische Familienhilfe

Als ehemaligem Leiter des Jugendamtes war und ist für Hartmut Werny die AWO ein Kooperationspartner, der wichtig, verlässlich, flexibel und innovativ zugleich ist. „Das war eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Persönlich und fachlich“, betont er zufrieden. Die Arbeitsfelder zwischen Landkreis und AWO decken nach seiner Meinung nach ein breitgefächertes Spektrum der Jugendhilfe im Landkreis Schwäbisch Hall ab. Besonders stolz ist er darauf, dass „die Projekte, die wir zusammen zwischen Jugendamt und AWO entwickelt haben, alle in eine Regel-Finanzierung übergegangen sind. Das spricht für die Projekte und auch für die Menschen, die sie auf den Weg gebracht haben und die sie umsetzen.“

30 Jahre betreute SeniorenWohnanlage am Gänsberg

AWO-Vorstand Richard Seubert spricht darüber, wie sich die ehrenamtliche Arbeit für die AWO als sozialer Träger aus seiner Sicht gewandelt hat. Er ist davon überzeugt, dass es im Vorstand beginnt, wenn man das Gemeinschaftsleben aktivieren will. Sein persönlicher Ansatz für ehrenamtliches Engagement und eine Mitgliedschaft bei der AWO ist auch: Gemeinsamer Sport, Wandern, Laufen und Karten spielen. „Was man selbst gern macht, kann man auch in die ehrenamtliche Arbeit einbringen“, erklärt Richard Seubert seine Motivation.

Langjährige Bewohnerin Heide Wild

Mehr zu den Seniorendiensten
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Der Auslöser für ihren Umzug in die betreute Wohnanlage der AWO in Schwäbisch Hall waren die 44 Stufen, die in der alten und viel zu groß gewordenen Wohnung nicht mehr zu bewältigen waren. „Denn die Knie machen nicht mehr so mit“, erklärte sie trotzdem munter. Also hat sie sich damals die freien Wohnungen am Gänsberg angeschaut und hatte „so Glück“, wie sie es empfand. Ihre Wohnung hatte dann rund 60 Quadratmeter Platz: Wohnzimmer mit Loggia, Schlafzimmer, Küche, Bad und Flur – alles auf einer Etage und nah beieinander. Viele Erinnerungen, aber hauptsächlich Bücher standen im Regal gleich neben dem Lieblingssessel. Ihre Liebe zum Lesen brachte sie dann auch in die Gemeinschaft am Gänsberg ein, zu der inzwischen vier unbegleitet geflüchtete Jugendliche gehören. Mit diesen hat sie regelmäßig einmal pro Woche lesen geübt, um ihnen das Deutschlernen zu erleichtern.

Ihr Fazit war klar: „Ich muss hier keine Treppen putzen oder Schnee schippen, habe keine Kehrwoche – dafür einen Fahrstuhl“, freute sie sich über den Komfort und den Service des Hauses. Heide Wild ist leider im Mai 2024 verstorben. Die AWO-Fachkräfte denken gerne an sie.


Lernen fürs Leben

Die AWO freut sich über Unterstützung von FSJlern und Co.

Mehr zu den Freiwilligendiensten
Mehr zu den Freiwilligendiensten

Freiwillige. Die Zeiten bei der AWO können prägend sein, neue Welten eröffnen und wichtige Weichen stellen – diese wertvollen Erfahrungen bestätigen zahlreiche ehemaligen Zivis. So erinnert sich Stefan Kiesel, Schulleiter in Obersontheim, an seine Zeit als Zivildienstleistender bei der AWO von 1995 bis 1996: „Ich habe in den 13 Monaten als Zivi fürs spätere Leben so viel gelernt, wie in neun Jahren am Gymnasium zuvor nicht.“ Und weiter: „Das war unglaublich, hat mich sehr geprägt und mir eine ganz andere Welt geöffnet.“ Heute arbeiten die Kolleginnen und Kollegen der AWO inzwischen eng mit ihm und seinem Lehrerteam in der Hausaufgabenbetreuung, der Schulbegleitung und der Schulsozialarbeit zusammen.

Der Wohlfahrtsverband freut sich auch weiterhin über engagierte FSJler, Bufdis und Duale Studierende, die die AWO bei der Arbeit unterstützen.