AWO Geschichte: Von der Randgruppe in die Mitte der Gesellschaft
Sonderveröffentlichung

100 Jahre AWO Schwäbisch Hall AWO Geschichte: Von der Randgruppe in die Mitte der Gesellschaft

Mehrwert für Menschen schaffen, unter diesem Credo hat die AWO mit vielen ganz unterschiedlichen Partnern Förder-, Hilfs- und Unterstützungsangebote entwickelt und umgesetzt.

Nach Gründerin Pauline Graf ist heute eine Straße in Hessental benannt. Foto: AWO

14.10.2024

Es war ein langer, manchmal auch mühsamer Weg durch die deutsche Geschichte: von der damaligen Randgruppe der Arbeiterfrauen um die Gründerin Pauline Graf, über das Verbot durch die Nazis und die Neugründung 1946, bis in die Mitte der Haller Gesellschaft; von der Selbsthilfegruppe sozialdemokratischer Frauen hin zu einem professionell wertegebundenen Wohlfahrtsverband mit über 300 Mitarbeitenden. Das sind die besonderen Faktoren, die diesen erfolgreichen Weg ermöglicht haben:

Übergänge gut gestalten, das ist eines der Erfolgsrezepte der Haller AWO. Dazu gehörten reibungslose Stabübergabe genauso wie das erfolgreiche Meistern von Krisen und Herausforderungen. Das gilt gleichermaßen für den Wechsel auf der hauptamtlichen Leitungsebene. Der Wechsel in der Geschäftsführung nach 23 Jahren – von Werner Hepp auf Lars Piechot – wurde als fließender Übergang gestaltet und hat dazu beigetragen, das stetige Wachstum zu sichern, die AWO Schwäbisch Hall weiter auszubauen und die Übernahme neuer Geschäftsfelder zu ermöglichen.

Ein weiteres Erfolgsgeheimnis der AWO ist es, Altes mit Neuem zu verbinden. Vorhandene Strukturen auf neue Zeiten anzupassen, diese Fähigkeit hat die AWO Schwäbisch Hall im Laufe ihrer Geschichte immer wieder bewiesen – zum Beispiel bei der Zusammenlegung der hauptamtlichen Dienste von Orts- und Kreisverband in den 1990ern und die Gründung von gemeinnützigen GmbHs in den 2000er Jahren. Oft waren es auch ungewöhnliche Ideen, die zum Erfolg führten. So wurde der Grundstock für das „Haus der sozialen Arbeit“ durch den Verkauf von Wohlfahrtsbriefmarken gelegt und die erste Website der Haller AWO wurde von einer Schüler AG entwickelt.

Zudem hat die AWO gelernt, Krisen als Chance begreifen und mit Kreativität und Engagement lösen. Die über das erste Jahrzehnt der 2000er Jahre immer wieder aufflammenden Finanzkrisen der öffentlichen Haushalte und die damit verbundenen Kürzungen und Streichungen haben die AWO-Verantwortlichen angespornt, neue Finanzquellen bei Stiftungen, Service Clubs und den europäischen Fonds zu erschließen. Die für die Menschen im Landkreis erfolgreichen Projekte, wie „QUAM“, „Ansporn“, „Euxenos“, „KiMi“ und „Integrationslotsen“, sind dadurch möglich geworden, ebenso das Projekt „Rettet die Brückenlehrer“ als Beispiel solidarischen Zusammenstehens in der Stadtgesellschaft.

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„Gemeinsam sind wir stärker“, lautet eine weitere Maxime, die zum Erfolg beiträgt. Für die Menschen im Landkreis einen Mehrwert schaffen, unter diesem Credo hat die AWO mit vielen ganz unterschiedlichen Partnern Förder-, Hilfs- und Unterstützungsangebote entwickelt und umgesetzt.

Und schließlich hat sich die AWO Schwäbisch Hall als sozialpolitischer Akteur mit aktuellen Themen in die öffentliche Diskussion eingebracht. Das Thema Armutsbekämpfung ragt dabei heraus. Renommierte Wissenschaftler waren bei der AWO zu Gast. Prof. Dr. Butterwege, Armutsforscher, und Gerda Holz, führende Forscherin zum Thema Kinderarmut, sind prominente Vertreter.