Sonderveröffentlichung

100 Jahre Narrenzunft Rottenburg Fasnet in Rottenburg vom 31. Januar bis 2. Februar

... des isch die scheegst uff der Welt! So klingt es seit weit über 100 Jahren in Rottenburg zwischen Dreikönig und Aschermittwoch.

Die fröhlichen Bogges sorgen auf der Fasnet für lachende Gesichter.

30.01.2025

Die Fasnet in Rottenburg wurde nachweislich im Jahr 1410 gefeiert, vermutlich jedoch bereits in den 1350er-Jahren. Im ausgehenden 18. Jahrhundert sind die ersten Maskenbälle der Oberschicht in Rottenburg verzeichnet, während die armen Leute sich in den Kneipen vergnügten.

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Mitte des 19. Jahrhunderts schließlich gab es erste Maskenumzüge in Rottenburg. Diese waren von Beginn an etwas Besonderes. Im Jahr 1881 wollten so viele Gäste mit dem Zug zum Umzug nach Rottenburg, dass „auf der Station Tübingen die Fahrkarten [...] ausgingen und zur Rückfahrt alles Fahrmaterial außer den Personenwagen sogar Vieh- und offene Wagen, benützt werden mussten“, wie es überliefert im Tagebuch des Orgelbauers Engelfried stand. Der Boden war bereitet, die Rottenburger freuten sich von Jahr zu Jahr mehr auf die Fasnet - eine Narrenzunft musste her! Aus dem Jahr 1925 stammt die erste Mitgliedskarte, sie ist auf den Namen Josef Ruf ausgestellt und von Lucian Grall als Präsident unterschrieben. Als Verein eingetragen ist die Narrenzunft seit 1930. Bereits ein Jahr zuvor wurde sie jedoch in den erlauchten Kreis der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte aufgenommen. Trotz des Krieges komponierte Karl Bengel für die Rottenburger Narren 1939 einen Narrenmarsch. Bis heute ist er musikalisches Erkennungszeichen der Narrenzunft.

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Über die Kriegsjahre kam die Fasnet völlig zum Erliegen. 1948 dann gab es den ersten Kinderumzug und schon ein Jahr später liefen die Narren wieder. 1950 kamen 10.000 Besucher, 1967 waren es bereits 90.000!

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Die Narrenzunft Rottenburg war zum Aushängeschild ihrer Stadt geworden. Als sichtbares Zeichen wurde 2009 der Narrenbrunnen vor der Zehntscheuer eingeweiht.

Längst gibt es nicht mehr nur den Narrenmarsch von Karl Bengel. Nahezu über jede Figur gibt es ein eigenes Lied. Etwas ganz Besonderes ist dabei der Ahlandtanz, 1958 von Johannes Czemmel komponiert und zwei Jahre später als Tanz uraufgeführt. Bis heute locken die Ahlande mit ihrem Tanz die Besucherinnen und Besucher in Scharen Ghita Kramer-Höfer an.

Närrisches Programm in Rottenburg

FREITAG, 31. JANUAR
16 Uhr
: Auftakt zum Festwochenende
17 Uhr: Zunftmeisterempfang im Rathaus
18.30 Uhr: Nachtumzug Ganztägig: Buntes Narrentreiben im Zunfthaus, in den Gaststätten, Zelten und auf der Narrenmeile

SAMSTAG, 1. FEBRUAR
15 Uhr
: Öffnung der Fasnetsmeile
16 Uhr: Beginn des Landschaftstreffens mit Reden, Ahlandhopp und Ahlandtanz, Musik und Brauchtumsvorführungen
17 Uhr: Brauchtumsvorführungen und Guggenmusik auf dem Marktplatz
18 Uhr: Brauchtumsvorführungen am Narrenbrunnen mit Musik
18.30 Uhr: Zunftmesse in der Moritz-Kirche
19 Uhr: Brauchtumsvorführungen am Ehinger Platz mit Guggenmusik
Ganztägig: Buntes Narrentreiben im Zunfthaus, in den Gaststätten, Zelten und auf der Narrenmeile

SONNTAG, 2. FEBRUAR
10 Uhr:
Strohbärenbinden auf dem Marktplatz
10.30 Uhr: Fanfarenzug
10.30 Uhr: Zunftmeisterempfang im Rathaus
10.30 Uhr: Narrenbütteltreffen im Zunfthaus
13 Uhr: Großer Festumzug der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. Ausklang in der Festhalle