Neuankömmlinge an der Rezeption zu begrüßen, macht Annika Schönbauer besonders viel Freude. Ebenso gerne kümmert sie sich darum, dass sich die Gäste am Abend im Restaurant wohl fühlen. Ob internationale Geschäftsleute, die eine Tagung besuchen, Familien im Urlaub oder Paare, die ihren Jahrestag im Restaurant feiern – um alle kümmert sie sich als Hotelfachfrau. Der Kontakt mit den Menschen und die Abwechslung sind es, die den Beruf für die 20-Jährige so attraktiv machen. „Das ist mein Traumjob“, sagt die junge Frau aus Künzelsau, die in ihrer Freizeit im Fitnessstudio Sport treibt und sich gern mit Freunden trifft.
Besonders gut gefallen hat Annika ihr Dienst am letzten Tag des Jahres 2021. Nach dem Menü, das bis etwa 22 Uhr gedauert hat, sind alle Gäste auf die Terrasse der Lobby gewechselt, wo ein großes Silvesterbuffet aufgebaut war. Dort wurde geschlemmt und „um Mitternacht haben wir dann alle zusammen auf das Neue Jahr angestoßen“, erzählt Annika begeistert. „Das war ein tolles und einzigartiges Erlebnis.“ Dass sie an diesem Tag arbeiten musste, hat ihr nicht das Geringste ausgemacht. Spätdienste findet sie – ganz im Gegenteil – sogar besonders schön.
Dass sie Hotelfachfrau werden wollte, wurde der Künzelsauerin klar, als sie ein dreitägiges Praktikum beim Hotel Hohenlohe in Schwäbisch Hall absolvierte. Nach dem Realschulabschluss trat sie ihre Ausbildung am 1. September 2019 an. Los ging es mit dem Frühstücksservice und dem Housekeeping. Sie deckte die Tische, sorgte dafür, dass das Büffet immer appetitlich aussah, schenkte Kaffee und Tee aus und räumte später das Geschirr ab. Zum Housekeeping gehörte neben der Reinigung der Zimmer auch, Bettwäsche und Handtücher in die Wäscherei zu geben und durch frische zu ersetzen. Inzwischen ist sie im dritten Ausbildungsjahr und kennt die Abläufe in einem Hotel in- und auswendig. Sie berät und serviert im Restaurant, kümmert sich um den Check-in und den Check-out in der Rezeption und mixt Drinks in der Bar.
Geht sie selbst zum Essen, sieht sie sich die Arbeit der Servicekräfte inzwischen ganz genau an. Sie weiß schließlich mittlerweile, worauf es ankommt, und kann beurteilen, ob jemand seinen Job gut oder weniger gut macht. Im August geht ihre Ausbildung zu Ende, doch schon jetzt steht fest, dass Annika auch danach im Hotel Hohenlohe bleiben wird. Dann wird sie vorwiegend in ihren beiden Lieblingsbereichen eingesetzt werden – im Restaurant und an der Rezeption. Claudia Linz