Klein, mittel oder groß?
Sonderveröffentlichung

17. JOB-BÖRSE DER VR BANK HEILBRONN SCHWÄBISCH HALL EG Klein, mittel oder groß?

Organisation: Vertraute Atmosphäre oder klare Strukturen und Hierarchien – welche Unternehmensform passt zu mir?

Im Großkonzern muss man sich in den festen Strukturen wohlfühlen. Foto: Christin Klose/dpa

11.05.2022

Was zeichnet kleine Unternehmen aus?

„Kleine Unternehmen sind oft inhabergeführt, ganz typisch sind hier die Familienbetriebe“, sagt die Personalberaterin Nicole Flockenhaus. Wie in Familien gebe es ein engmaschiges soziales Netz, in dem alle einen festen Platz haben. Vieles läuft informell ab. Daher erfordern kleine Unternehmen ein hohes Maß an Empathie und Sozialkompetenz.

Und wie sieht das bei einem Mittelständler aus?

Laut Flockenhaus zeichnen sich mittelständische Unternehmen typischerweise durch flexible, offene Strukturen aus. Austausch, Verbesserungsvorschläge und kreativer Input seitens der Beschäftigten seien gewünscht. Oft würden die Unternehmen mit Stolz auf eine langjährige Geschichte und regionale Verbundenheit zurückblicken. Auch hier spielt eine enge Bindung an das Unternehmen eine Rolle.

Worauf muss man sich im Großkonzern einstellen?

Großkonzerne verfügen oftmals über mehrere Niederlassungen im In- und Ausland, sind international aufgestellt und beschäftigen mehrere Hundert Mitarbeiter. Die Größe macht es notwendig, feste Abläufe, klare Regeln und eindeutige Verantwortungsstrukturen auszubilden. „Dort zu arbeiten ist vor allem ideal für Leute, die normorientiert denken, eine hohe Umsetzungskompetenz haben und eher extrovertiert und kompetitiv sind.“

Und was ist jetzt am besten?

Den einen besten Weg gibt es nicht. „Gerade jungen Menschenempfehle ich, ihre Bewerbungsanlage möglichst breit zu halten und alle Unternehmenstypen anzuschauen“, sagt Berufsberater Stefan Nowack. „Großkonzerne haben beispielsweise den Vorteil, eigene Ausbildungsabteilungen zu haben, in denen die Azubis durch enge Betreuung und ein gutstrukturiertes Programm auf ihre spätere Tätigkeit vorbereitet werden“, sagt Nowack. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen hingegen werde die Ausbildung eher „im laufenden Prozess“ erledigt. „Dafür kann man dort oft in vielen unterschiedlichen Bereichen Erfahrungen sammeln und eine Vielzahl an Fähigkeiten erlernen“, so Nowack. dpa