Sonderveröffentlichung

19. JOB-BÖRSE DER VR BANK HEILBRONN SCHWÄBISCH HALL EG Werbetechniker: Die Welt bunter machen

Werbetechniker bringen Innenstädte zum Leuchten und veredeln Fahrzeuge mit coolem Design. Ihr Beruf verlangt Geschick und Kreativität. Mona Herrmann über ihren Beruf.

Fahrzeuge mit Folien zu bekleben, macht Mona am meisten Spaß. Foto: Signal Design

03.05.2024

Eigentlich hatte sie bis zum Abi noch gar keine konkrete Vorstellung, wohin die berufliche Reise einmal gehen sollte. Doch dann fiel ihr ein Post auf Instagram ins Auge, mit dem „Signal Design“ einen Azubi suchte. „Ich habe dort angerufen und mir bei einem Besuchstermin angeschaut, womit sich die Firma beschäftigt. Das fand ich richtig cool und auch das Team hat mich überzeugt. Ich habe mich beworben und die Ausbildungsstelle bekommen. Das war im Sommer 2022.“

Heute ist Mona Herrmann schon im zweiten Lehrjahr und an so manchem Projekt beteiligt, das ihr Arbeitgeber, die Firma Signal Design in Schwäbisch Hall, bearbeitet. Doch am meisten Spaß macht es der 20-Jährigen, Autos mit Folie zu bekleben und ihnen damit quasi ein neues, unverwechselbares Outfit zu verpassen.

Kunden wollen Besonderes

Der Beruf, den Mona erlernt, ist in der Handwerkskammer als „Schilder- und Lichtreklamehersteller“ eingetragen. Landläufig werden sie und ihre Kollegen aber als Werbetechniker bezeichnet. Sie beackern ein weites Feld, wenn man bedenkt, dass Werbung allgegenwärtig ist und jeder, ob bewusst oder unbewusst, ständig damit konfrontiert ist. Werbetechniker wie Mona erstellen nach Kundenwunsch ganz verschiedene Werbematerialien. Diese reichen von Schildern über Banner bis hin zu Leuchtreklamen. Dabei ist je-der Auftrag anders. Denn jeder Kunde möchte etwas ganz Besonderes, etwas, das ins Auge fällt und Beachtung findet.

Und genau das macht den Reiz dieser Ausbildung und dieses Berufes für Mona aus: Er erfordert auf der einen Seite handwerkliches Geschick, auf der anderen aber auch jede Menge Kreativität. Daneben natürlich das Wissen über den Umgang mit den unterschiedlichen Materialien, das im Theorieteil in der Berufschule gelehrt wird, in der Praxis aber mit den richtigen Tricks und Kniffen geübt und perfektioniert werden muss.

Die Lehre dauert drei Jahre, dazwischen gibt es sechs Einheiten Blockunterricht, der in Lahr im Schwarzwald stattfindet. Dorthin kommen die Azubis aus ganz Baden-Württemberg und Teilen von Rheinland-Pfalz, um in Fächern wie Technologie unterrichtet zu werden und die Werkstoffe und ihre Verarbeitungsmöglichkeiten kennenzulernen. Oder um im Fach Computertechnik die Bilder, Schriften oder Logos in Vektorgrafiken transformieren zu können. Andere Unterrichtsfächer sind Gestaltung und Siebdruck, die das handwerkliche Rüstzeug vermitteln. Weil aber Werbung stets auch mit Urheber-, Lizenz- und Nutzungsrechten zu tun hat, wird auch dieses Wissen im gelehrt, wie Theorieteil selbstverständlich auch Mathe, Deutsch, Englisch und Wirtschaftslehre - die Basics jeder Ausbildung.

Bevor Mona nächstes Jahr im Sommer ihre Lehre abschließt, wird sie eine theoretische und eine praktische Prüfung ablegen. Letztere erfordert die Herstellung eines Gesellenstücks, das von der Auftragsannahme über die Gestaltung und Fertigung bis hin zur Montage in Eigenregie durchgezogen wird.

Später, im Berufsalltag, ist die Arbeit kleinteiliger organisiert: Hier haben sich verschiedene Abteilungen auf bestimmte Tätigkeiten spezialisiert. Bei Signal Design beispielsweise gibt es die Abteilung Grafik, die mit den Produktionsdaten die Grundlagen erstellt, die Produktion, die Montage und das Büro, das den Großteil der Kundenkommunikation übernimmt.

Wenn Mona ihre Lehre abgeschlossen haben wird, will sie erst einmal weitere Jahre in ihrem Beruf arbeiten: „Mir macht das richtig viel Spaß und ich schaue Werbung jetzt mit ganz anderen Augen an: Oft staune ich, wie viel Kreativität hinter mancher Idee steckt“. Kerstin Regner