22. Azubi-Tag in Metzingen: Erste Schritte zum Job
Sonderveröffentlichung

22. Azubi-Tag in Metzingen 22. Azubi-Tag in Metzingen: Erste Schritte zum Job

80 lokale und regionale Firmen mit Infoständen. Dazu Infos zu den Themen Praktika, Ausbildungen und Lehrinhalte sowie Möglichkeit, das handwerkliche Geschick auszutesten

Sowohl im Innenbereich als auch vor der Schule werden die Firmen ihre Stände und Aktionen bereithalten. Foto: Larissa Renz

22.10.2023

Da ist man eben mit der Schule fertig, feiert noch ausgiebig den Abschluss - ob Mittlere Reife oder Abitur und dann kommt die Frage nach der beruflichen Zukunft auf. Was ziemlich beängstigend sein kann und die Partylaune dämpft. Denn der Traumberuf aus Kindertagen ist Jahre später nicht mehr attraktiv. Und allein die große Anzahl an Ausbildungsmöglichkeiten kann einen ratlos zurücklassen.

Es zeigt sich, es ist gar nicht so leicht, denn „einen“ Beruf zu finden, der zu einem passt. Hinzu kommen Fragen wie: Was kann ich wirklich gut, wofür habe ich Talent und welche Aussichten bieten sich mir in bestimmten Branchen? Antworten darauf zu finden ist wichtig, denn sie können Weichensteller für die berufliche Zukunft sein. Als weitere Hürde empfinden viele Jugendliche, den Kontakt zur Wunschfirma herzustellen. Und dann kostet das Schreiben der Bewerbung unter Umständen ebenfalls Überwindung.

Den Einstieg erleichtern

Und: Vielen ist gar nicht bewusst, wie viele weitere Karriere-Möglichkeiten sich an Praktika und Ausbildung anschließen können. Und so ist die Situation für Schulabgänger trotz einiger berufsorientierender, schulischer gar nicht so Maßnahmen einfach. Doch es gibt Hilfestellung, etwa beim Berufsinformationstag in Metzingen.

Um Jugendlichen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern und ihnen mögliche Ängste vor dem Ernst des Lebens zu nehmen, öffnet die Gewerbliche Schule Metzingen auch in diesem Jahr ihre Türen für interessierte Schüler und deren Eltern und zwar am Dienstag, 24. Oktober, von 12 bis 18 Uhr.

Viele lokale Firmen mit von der Partie

Vor Ort sind 80 lokale und regionale Firmen, die sich mit Infoständen auf dem gesamten Schulgelände verteilen und sich einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Das Programm des 22. Azubi-Tags zeigt sich dabei so bunt wie die Vielfalt an vorgestellten Berufen. Die Besucher können sich beim Azubi-Tag über Praktika, Ausbildungen und Lehrinhalte informieren und haben zudem die Möglichkeit, ihr handwerkliches Geschick auszutesten.

Brezeln schlingen, Nierensteinentfernung, pneumatische Schaltung, Robotervorführung oder gar eine kleine Zollfahndung - die Firmen bieten an diesem Tag lebendige Einblicke in Berufsfelder und den Arbeitsalltag im Unternehmen. Vor Ort sind sowohl Ausbilder als auch aktuelle Azubis, mit denen man direkt ins Gespräch kommen kann.

Übrigens: Die Anzahl der teilnehmenden Firmen stellt 2023 einen Rekord dar und zeigt so das Engagement der Unternehmen aus der Region, sich gegen Fachkräftemangel und demographischen Wandel zu wehren.

„Es kann ja auch nicht sein, dass etwa Bäckereien aufgrund fehlenden Personals ihre Öffnungszeiten verkürzen müssen“, fasst Frank Uwe Geyer, Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftsförderung und Immobilien der Stadt Metzingen, die oftmals schwierige Situation vieler Betriebe - gerade auch im Handwerk -zusammen.

In der zwanglosen Atmosphäre des Azubi-Tags ist es einfach, Kontakte herzustellen. Die Jugendlichen sind zu kleinen Spielen und Wettbewerben eingeladen und können berufsspezifische Handgriffe und Geräte ausprobieren. Spannende Einblicke gibt es unter anderem beim „Dachmobil“, das in diesem Jahr erwartet wird, sowie beim „Gastromobil Dehoga“ und einem Lastfahrzeug der Firma Flamm.

Firmen nehmen am Dientsag, 24. Oktober erstmals am Azubi-Tag teil. Auch sie wollen die Plattform nutzen, um ihre offenen Stellen zu vergeben.

Auch die schuleigenen Werkstätten öffnen ihre Pforten: Welche Geräte stehen eigentlich in der Textiltechnik oder Gebäudereinigung zur Verfügung und wie sehen sie aus?

Von Klebeeffekten und Blumensträußen

Das ansprechende, interaktive Programm des Tages soll einen ersten „Klebeeffekt“ zeitigen und künftige Auszubildende und Ausbilder zueinander bringen. Die Messe ist dafür gedacht, Berufswünsche zu wecken und vielleicht auch zu erfüllen. Die Schüler sollen als Fachkräfte von morgen die Annäherung an eine Ausbildung positiv erleben. Denn den Veranstaltern ist bewusst, wie wichtig Ausbildung und die Auszubildenden selbst für die Gesellschaft und die Wirtschaft von morgen und damit auch für die einzelnen Betriebe sind.

Auch Eltern eingeladen

Aber auch Praktika sollen vermittelt werden, denn ein Praktikum kann die Tür zu einer Ausbildung öffnen. Nicht zu vergessen: Der Abschluss einer Ausbildung führt zu Weiterbildungen und innerbetrieblichen Aufstiegsmöglichkeiten. Um in führende Positionen zu gelangen und Karriere zu machen, gibt es viele Wege.

Eingeladen zum Azubi-Tag sind auch interessierte Eltern. Sie dürfen mit eintauchen in die Welt der aktuellen Berufe und Vielzahl der Ausbildungsmöglichkeiten. „Für alle Beteiligten gibt es einen bunten Blumenstrauß an Informationen“, beschreibt Claudius Scholer, stellvertretender Schulleiter der Gewerblichen Schule, die Inhalte der Veranstaltung.

Wenn aus vagen Berufswünschen konkrete Zukunftspläne werden und sich der Einblick in Arbeitswelten und einzelnen Berufe in unterschriebenen Ausbildungsverträgen manifestiert, dann ist auch der 22. Azubi-Tag in Metzingen von Erfolg gekrönt - für die Firmen, weil sie Nachwuchskräfte gewinnen konnten, und für die Schüler, weil ihre berufliche Zukunft sicher ist und sie erste Schritte hin zum Traumjob unternommen haben. Da lässt sich dann auch unbesorgt der jeweilige Schulabschluss gebührend feiern.

Info

Für den diesjährigen Azubi-Tag wurde das Konzept noch einmal verändert: Nicht wie bisher mit Vorträgen, sondern durch Aktionen direkt an den Firmenständen möchte man bei Schülern und Eltern einen bleibenden ersten Eindruck hinterlassen. Obwohl damit ein deutlicher Mehraufwand in der Vorbereitung einhergeht, sind sich die Veranstalter einig, dass man so dem Wandel in Sachen Bewerbung und Recruiting gerechter wird. Die organisatorische Mehrarbeit für die Unternehmen hat diese im Übrigen nicht abgeschreckt, wie Dorothee Wörner von der Wirtschaftsförderung der Stadt Metzingen verrät. Innerhalb einer Woche hatten 60 Firmen ihre Teilnahme gemeldet und sich um einen Standplatz beworben.