Warum der Maschinenring Blaufelden bis heute fast unverzichtbar ist
Sonderveröffentlichung

50 Jahre Maschinenring Blaufelden Warum der Maschinenring Blaufelden bis heute fast unverzichtbar ist

Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Tätigkeitsbereiche und Dienstleistungsangebote stetig erweitert. Längst gehören auch ein Betriebshilfsdienst sowie die Grün- und Landschaftspflege bei Kommunen und in Privathaushalten dazu.

Familie Messerschmidt will ihren Kunden helfen, eine würdige Gedenkstätte zu erschaffen. Foto: Messerschmidt

10.12.2021

Nicht sehr aussagekräftig ist das Protokoll der Gründungsversammlung vom 4. März 1971 als sich der damalige Vorsitzende der „Ehemaligen Blaufelden“, Heinz Reiß aus Herrentierbach, Dr. Krauß von der WLZ Stuttgart, Dr. Löthe vom Landwirtschaftsamt Blaufelden sowie eine kleine Gruppe von Landwirten sich im Saal des Gasthauses Hirschen in Blaufelden trafen.

Nur stichwortartig gibt das Protokoll die Abläufe wieder und niedergeschrieben ist auch, dass über 50 Beitrittserklärungen an die anwesenden Landwirte ausgegeben wurden. Die Bedeutung der damaligen Versammlung war den Anwesenden sicher damals noch nicht ganz bewusst, sorgten sie doch aber mit der Gründung des Maschinenrings Blaufelden dafür, dass sich im Dienstbezirk des Landwirtschaftsamtes Blaufelden eine Selbsthilfeorganisation für die Landwirtschaft entwickeln konnte, die heute fast unverzichtbar ist.

Wichtige Impulse

Friedhelm Hahn aus Blaufelden-Engelhardshausen wurde bei der Gründung für ein Jahr als Vorstand gewählt, ihm standen acht Ausschussmitglieder zur Seite. Von 1971 bis 1980 war Hahn dann Vorstand des jungen Ringes. Er sorgte für erste wichtige Impulse und dafür, dass der Ring sich langsam entwickeln konnte. Im ersten Jahr war er als „Vermittlungsstelle“ für die Mitglieder das Landwirtschaftsamt der Ansprechpartner. Bei der ersten Generalversammlung wurde Hans Bingel von der Genossenschaftsbank in Wiesenbach als nebenberuflicher Geschäftsführer gewählt. Er übernahm dann die Vermittlung und die Abrechnung der Maschinen.

Hermann Probst aus Wittenweiler und anschließend Gerd Feuersinger aus Wallhausen-Schainbach hatten dann die nebenberufliche Geschäftsführung bis 1980 inne. In den Anfangsjahren standen im Mittelpunkt der Tätigkeiten die Vermittlung und Abrechnung von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten. Insbesondere die bessere Auslastung von großen und teuren Maschinen, dies war das primäre Ziel des Rings in den Anfangsjahren.

Eine wichtige und zukunftsweisende Entscheidung des Vorstands und Beirats war die Gründung eines Betriebshilfsdienstes im Jahr 1977. Junge Männer und Frauen konnten nun bei Krankheit oder Unfall des Landwirts oder seiner Ehefrau in die Mitgliedsbetriebe vermittelt werden. Die Kosten wurden über die landwirtschaftliche Sozialversicherung abgerechnet.

1980 wurde Lothar Mühlenstedt aus Schrozberg-Großbärenweiler als Geschäftsführer bestellt. Nun wurden die Tätigkeitsbereiche des Rings immer größer und seine Dienstleistungsangebote deutlich erweitert. Im Bereich der landwirtschaftlichen Bauhilfe begann eine rasante Entwicklung. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich die Bauhilfe in der Region zu einem wichtigen Dienstleister. Bauhelfer vom Maschinenrings Blaufelden waren fortan innerhalb und außerhalb des Ringgebiets bekannt für ihre Arbeit. 
    

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Fast 500 Mitglieder nahmen an der 50. Mitgliederversammlung teil, die am 3. September bei der Firma Glenk in Schrozberg-Standorf stattfinden konnte. Fotos: Maschinenring Blaufelden

Weitere Aufgaben und Angebote

Im Jahr 1981 löste dann Friedrich Hörner aus Blaufelden-Blaubach Friedhelm Hahn als Vorsitzenden ab. Mit der Mitgliederzahl wuchsen auch die Aufgaben und Angebote des Maschinenrings. Maschinenvorführungen, Lehrfahrten zu Landmaschinenfirmen, ein Gebrauchtmaschinenmarkt und nicht zuletzt Informationsabende zu aktuellen Themen wurden für die Mitglieder angeboten und organisiert.

1983 wurden die ersten hauptberuflichen Betriebshelfer eingestellt. Manfred Glück aus Blaufelden-Alkertshausen und Fritz Weber aus Blaufelden-Engelhardshausen waren die Helfer der ersten Stunde und sind beide bis heute noch im Betriebshilfsdienst dabei.

1988 wurde die erste Maschinen GmbH innerhalb des Rings gegründet. 18 Mitglieder gründeten die LMG-Landservice GmbH mit dem Ziel, das Angebot an Maschinen- und Geräte im Solo-Verleih deutlich zu verbessern. Die Entscheidung stieß insbesondere beim Landesverband der Maschinenringe auf große Vorbehalte, war aber rückblickend die einzig richtige und konsequente Entscheidung für die Weiterentwicklung des Maschinenrings.

1990 wurde Rainer Hofmann aus Blaufelden-Wittenweiler im Rahmen der 20. Mitgliederversammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt. Mit ihm entwickelte sich der Blaufelder Ring konsequent weiter. Eine Wirtschaftsdüngerbörse wurde installiert, dem Gebrauchtmaschinenmarkt wurde eine Ausstellung angegliedert, die Einkaufsaktionen wurde erweitert und auch das Reiseprogramm erfuhr einen immer größeren Zuspruch.

Neben den Regularien wurde bei den Mitgliederversammlungen immer mehr auch das Kulturelle gepflegt. Keine reinen Fachvorträge mehr, sondern Kabarett und Musik rundeten die Versammlungen ab und sorgten dafür, dass bei den Mitgliederversammlungen auch immer mehr Frauen teilnahmen.

Ring stellt sich neu auf

Im Jahr 1996 mussten die Weichen im Ring neu gestellt werden. Das Land Baden-Württemberg stellte die staatliche Förderung für Maschinenringe und Lohnunternehmen ein. Somit musste sich der Ring neu aufstellen und neue Dienstleistungen akquirieren und anbieten.

2001 wurde dann eine hundertprozentige Tochter des Rings gegründet, die „Fritz GmbH, Allgemeine Dienstleistungen“. Hier werden nunmehr neu die gesamten Dienstleistungen, Angebote, Einkaufsaktionen und Fahrtangebote gebündelt und abgerechnet. Die GmbH konnte fast in jedem Jahr deutliche Umsatzsteigerungen vorzeigen.

2017 wurde Joachim Humpfer aus Schrozberg-Standorf zum neuen Vorsitzenden des Maschinenrings gewählt. Im Jubiläumsjahr werde nun die Weichen in die Zukunft gestellt. Sowohl bei der LMG-Landservice GmbH als auch beim Maschinenring stehen personelle Veränderungen an. Johannes Hofmann aus Blaufelden-Blaubach übernimmt die Geschäftsführung der Maschinen-GmbH und Jens Winterhalder aus Blaufelden übernimmt den Posten des Geschäftsführers beim Maschinen- und Betriebshilfsring. Die neuen Verantwortungsträger stehen in der Tradition, den Ring und seinen Mitglieder auch in Zukunft ein zuverlässiger, leistungsfähiger und vertrauensvoller Partner zu sein. pm