Nach einer Ausbildung zum Maler und Werbetechniker hat Thomas Böttinger in beiden Berufen die Meisterprüfung abgelegt. Angefangen hat alles, als er mit Freunden Motorräder lackierte, später arbeitete er beim Bushersteller Kässbohrer als Schriftenmaler. 1993 hat er dann die Firma „Böttinger Schrift und Design“ gegründet.
1998 übernahm Thomas Böttinger zusammen mit seiner Frau Nicole den väterlichen Malerbetrieb und fusionierte ihn mit seinem eigenen. 1999 schließlich erfolgte der Umzug in die Leinenstraße im Industriegebiet Seißen an der B 28. Hier gab es genügend Platz. 2007 erfolgte schon eine Erweiterung, jetzt der Hallenanbau, um für die Zukunft gerüstet zu sein: Über 4000 Quadratmeter werden vom Unternehmen genutzt.
Als typischer Familienbetrieb ist Böttingers Frau Nicole „die wichtigste Stütze im Unternehmen, ohne sie würde nichts gehen“. Außerdem arbeitet der 28-jährige Sohn Lucas bereits als stellvertretender Geschäftsführer mit. Nach seiner Ausbildung und der Meisterprüfung hat sich Lucas auch zum Fachwirt für Farbe und Gestaltung mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft weitergebildet und soll ab 2027 den Malerbetrieb in dritter Generation führen: „Für die Nachfolge ist also schon gesorgt“ sagte der Firmenchef.
Thomas Böttinger, Malermeister
Das Unternehmen ist breit aufgestellt, neben den klassischen Maler- und Stuckateurarbeiten im Innen- und Außenbereich umfasst das Spektrum auch Bodenbelags- und Tapezierarbeiten im Innenbereich, den Digitaldruck von großformatigen Werbebannern und Fahrzeugbeschriftungen sowie die Hilfe bei Wasser- und Brandschäden. Ständige Qualifikationen und Weiterbildungen gehören für Böttinger zur guten Unternehmensführung. Außer Privatkunden und kleineren Handwerksbetrieben ist es ihm jedenfalls auch gelungen, größere Firmen an sich zu binden, zum Beispiel eine namhafte Drogeriemarktkette und eine große Pharmafirma.
Böttinger beschäftigt heute 26 Mitarbeiter, darunter Maler, Stuckateure und Werbetechniker. Probleme, Mitarbeiter zu bekommen, hat er nicht – anders als viele andere Betriebe. Das liegt am guten Betriebsklima, aber auch daran, dass sich Mitarbeiter um den Nachwuchs intensiv kümmern: Der Betrieb ist Bildungspartner der Blaubeurer Blautopf-Schule, es gibt finanzielle Anreize, aber auch eine Rundumbetreuung bei den unterschiedlichsten Fragen. So wird ein auszubildender Asylbewerber beispielsweise bei Amtsgängen oder dem Ausfüllen von Formularen unterstützt. „Das wichtigste ist aber das gute Image der Firma.“ Von der Handwerkskammer Ulm wurde der Betrieb als „Top-Ausbilder“ zertifiziert.
Unter den Top 3-Malern
Wegen der besonders herausfordernden Trockenbauarbeiten am Kindergarten in Seißen wurde der Malerbetrieb außerdem gerade unter die „Top 3 Maler des Jahres“ in Deutschland gewählt – im Dezember gibt es in Berlin die Chance, zum „Maler des Jahres“ gekürt zu werden.
Böttinger selbst arbeitet auch als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Ulm. In dieser Funktion geht es um Gutachten bei Bauschäden, Mietstreit, mangelhafter Handwerksarbeit, Differenzen bei Preisen und Schiedsgutachten vor Gericht.