Ökologisches Bauen ist voll im Trend
Sonderveröffentlichung

Bauen und Wohnen Ökologisches Bauen ist voll im Trend

Wohnraum: Umweltverträgliche, kosten- und energiesparende Dämmstoffe tragen dazu bei, Heizenergie zu sparen und die Umwelt zu schonen.

Gute Beratung ist wichtig: Bei der Wahl der Dämmstoffe sind viele Kriterien entscheidend. Die optimale Dämmung lässt sich nur nach individuellem Anwendungsgebiet bestimmen. Foto: ronstik/shutterstock.com

25.04.2022

Auch vor dem Hintergrund derzeit steigender Energiepreise ist Wärmedämmung insgesamt lohnenswert, um zukünftige Kostensteigerungen zu vermeiden. Staatlich gefördert wird Energieeffizienz unabhängig davon, mit welchen Materialien gedämmt wird. Auch wenn Naturprodukte hier zwar noch keine große Rolle spielen, wächst der Marktanteil stetig.Was ist ökologisch?Ökologische Dämmstoffe werden auch Naturdämmstoffe, nachhaltige oder organische Dämmstoffe genannt. Gemeint sind Dämmstoffe, die aus nachwachsenden, organischen Materialien pflanzlicher oder tierischer Herkunft bestehen. Sie unterscheiden sich von mineralischen und synthetischen Dämmstoffen, die aus der Verarbeitung fossiler Ressourcen gewonnen werden. Zu den ökologischen Dämmstoffen gehören beispielsweise Schaf- oder Baumwolle aber auch Schilf, Stroh, Zellulose, Holz, Hanf, Kokos und Kork. Theoretisch gibt es viele Möglichkeiten, Dämmstoffe natürlichen Ursprungs herzustellen. Auf Grund ihres Preises und ihrer Eigenschaften sind jedoch nur einige auf dem Dämmstoffmarkt etabliert.

Warum überhaupt dämmen?

Gebäude werden gedämmt, um Energie einzusparen und sie behaglicher zu machen. In erster Linie reduziert eine gute Dämmung im Winter den Heizenergiebedarf, da sie dafür sorgt, dass die Wärme im Haus bleibt und nicht ungewollt in die Umgebung entweichen kann. Auch im Sommer helfen Dämmstoffe Energie zu sparen. Eine gute Dämmung hält in den Monaten, in denen die Sonne mehr Wärme liefert, als Hausbewohnern lieb ist, die Hitze draußen. Klimaanlagen und Ventilatoren bleiben überflüssig, was Strom spart.

Brandschutz beachten

Der Grundsatz, Energie in Gebäuden effektiv zu nutzen, ist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt. Es schreibt für Neubauten und umfassende Sanierungen Zielwerte für den maximalen Primärenergiebedarf eines Gebäudes vor. Ökologische Dämmstoffe müssen den gleichen Anforderungen entsprechen wie konventionelle Dämmstoffe. Um dem Zweck der Energieeinsparung und damit einhergehend der CO2-Reduktion zu entsprechen, müssen Dämmungen Wärmeschutz leisten. Darüber hinaus müssen Dämmstoffe den Bestimmungen zum Brandschutz genügen.

Auch Umwelteigenschaften gewinnen zunehmend an Bedeutung. Ökologische und gesundheitliche Aspekte sowie die Herstellungsenergie in der Dämmstoffproduktion öffnen den Markt für ökologische Dämmstoffe. Die Dämmqualität ökologischer Dämmstoffe fällt unterschiedlich aus. Organische Dämmstoffe werden mit synthetischen Stoffen vermengt. So werden zum Beispiel synthetische Stützfasern beigemischt, um organische Dämmstoff zu Platten zu verbinden, andere Zusätze schützen die Dämmstoffe vor Schimmel, Schädlingen oder gewähren einen höheren Brandschutz. Diese Vermengung geht zu Lasten der Ökobilanz, da die Wiederverwertung der Dämmstoffe damit erschwert wird. Generell lässt sich festhalten, dass lose Dämmstoffe zum Einstopfen oder Einblasen ökologisch verträglicher sind, da sie keiner Bindemittel bedürfen.

Viele Anwendungsbereiche

Ökologische Dämmstoffe werden überwiegend für die oberste Geschossdecke sowie für Dachflächen verwendet. Bei Gebäuden mit Altbaufassade, denkmalgeschützten Fassaden oder Fachwerkhäusern kommt häufig eine Innendämmung zum Einsatz. So bleiben dekorative Elemente sichtbar und die Fassade wird erhalten. Hier können ebenfalls ökologische Dämmstoffe verwendet werden.

Wie wird gefördert?

Wer bei der energieeffizienten Sanierung ökologischer Dämmstoffe einsetzen möchte, kann die Förderung derkfw nutzen. Dabei werden zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse für private Eigentümer zur Verfügung gestellt.

Bei der Wahl der Dämmstoffe sind viele Kriterien entscheidend. Die optimale Dämmung lässt sich nur nach individuellem Anwendungsgebiet bestimmen. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Kriterium, das sich nicht am Namen oder an einer groben Einteilung der Dämmstoffe beurteilen lässt. Die Verbraucherzentrale berät gern.

Warum der U-Wert wichtig ist

Maß Die wichtigste Größe im Zusammenhang mit dem Wärmeschutz ist der Wärmedurchgangskoeffizient, auch als U-Wert bezeichnet. Er gilt als Maß für den Wärmeverlust beispielsweise eines Daches oder einer Wand. Je niedriger er ist, desto besser ist der Bereich gedämmt.