Wichtiger Baustein der Standortförderung
Sonderveröffentlichung

Berufsinformationstag Crailsheim Wichtiger Baustein der Standortförderung

Der Berufsinformationstag in Crailsheim ist nicht nur eine lokale Ausbildungsmesse, sondern Bestandteil eines Gesamtkonzeptes, um die Position der Stadt als attraktiver Wirtschaftsstandort nachhaltig zu festigen.

In der Vergangenheit war die Großsporthalle die Heimstatt der Veranstaltung. Die Stadthalle ist als Veranstaltungsort eine attraktive Alternative. Fotos: Stadtverwaltung

02.05.2022

Wegen der Corona-Pandemie musste der Berufsinformationstag in Crailsheim zuletzt zwei Mal hintereinander abgesagt werden. Um den Schulabgängern in diesem Jahr den Einstieg in das Berufsleben wieder zu erleichtern, wollte die Stadtverwaltung die Ausbildungsbörse nun wieder anschieben. Weil der ursprüngliche Veranstaltungsort – die Großsporthalle – für Flüchtende benötigt wird, musste aber nicht nur der geplante Termin verschoben, sondern auch noch das Terrain gewechselt werden. Für die Organisatoren eine zusätzliche Herausforderung, sagt der stellvertretende Leiter des Ressorts Bildung und Wirtschaft der Stadt Crailsheim, Horst Herold.Aus aktuellem Anlass musste die Veranstaltung sowohl vom Termin wie auch vom Ort ja verlegt werden. Hat das die Organisatoren vor größere Probleme gestellt?Horst Herold: Eine Messe mit 80 Ausstellern relativ kurzfristig zu verlegen, ist kein Zuckerschlecken. Zumal wir als Stadtverwaltung kein routinierter Messeveranstalter sind, der bereits hunderte von Events durchgezogen hat. Aber das hat sehr gut geklappt. Ich freue mich, dass wir das hinbekommen haben und bedanke mich vor allem bei meiner Kollegin Sonja Heuchel, die die meiste Arbeit hatte und die das so managte, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Nach der Corona-Pause wieder einen Berufsinformationstag bieten zu wollen, war sicherlich nicht ganz einfach. Wie haben denn die Firmen und Institutionen auf die Anfrage reagiert?Horst Herold: Die meisten Unternehmen reagierten sehr positiv und sagten schnell zu. Die lange Warteliste, die es zuletzt 2019 gab, ist etwas kürzer geworden, insgesamt wollten doch ein paar Unternehmen weniger teilnehmen. Dadurch mussten wir auch weniger Firmen absagen. Auch bei der Verlegung in den Hangar zogen die meisten Aussteller mit.In der Vergangenheit stieß die Veranstaltung regelmäßig auf großen Zuspruch. Welche Erwartungen haben Sie nach der Pause?Horst Herold: Ich bin gespannt, wie die jungen Menschen, die Schülerinnen und Schüler, reagieren. Das Feld ist bereitet, nun müssen nur noch die Menschen in die Stadthalle strömen. Die Parkplatzsituation ist sehr gut. Die Realschule am Karlsberg und die Auszubildenden von Vion bieten den Besuchern Essen und Getränke. Die Unternehmen werden sich sicherlich wieder ins Zeug legen und sich von ihrer besten Seite präsentieren. 

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Horst Heroldt ist gespannt, wie die Besucher den neuen Veranstaltungsort annehmen

Welchen Vorteil hat es, wenn der Berufsinfotag als Präsenzveranstaltung abgehalten werden kann?

Horst Herold: Wir alle erlebten in den vergangenen beiden Jahren den Innovationssprung in der Digitalisierung. Seminare, Konferenzen, Netzwerktreffen, Besprechungen und vieles mehr funktionierten im Web nach einer gewissen Anlaufzeit nun wirklich sehr gut. Eine Messe kann deshalb natürlich auch online stattfinden. Aber für den Erstkontakt zwischen Unternehmen und junge Menschen scheint doch der der Austausch von Angesicht zu Angesicht doch hilfreicher. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen innerhalb kurzer Zeit wertvolle Eindrücke vom breiten Spektrum der Ausbildungsberufe und der zahlreichen Ausbildungsbetriebe in der Region. Die Basis wird gelegt und Gespräche werden geführt, von denen beiden Seiten profitieren.

Auch die heimischen Firmen nutzen heute vielfältige Formen, um potentielle Nachwuchskräfte anzusprechen oder auf sich aufmerksam zu machen. Ist da ein Berufsinfotag noch zeitgemäß?

Horst Herold: Megatrends wie Digitalisierung, Globalisierung, demografischer Wandel oder auch Individualisierung durch neue Arbeitsformen und Arbeitszeitmodelle heißen die großen Herausforderungen für die Unternehmen. Die Auswirkungen auf die Gewinnung und Haltung von Nachwuchs und die Fachkräfteentwicklung sind enorm. Unternehmen müssen intern und extern aktiv und vorausschauend agieren, glaubwürdige Benchmarks setzen und dabei überzeugend wirken. Eine Ausbildungsmesse kann nur ein Baustein in einem komplexen Gesamtgebilde sein. Aber diesen Baustein stellen wir gerne zur Verfügung, solange zumindest, wie wir diesen regen Zuspruch erfahren.

Die Stadt Crailsheim engagiert sich hier sehr stark und setzt sehr dafür ein, dass ein Berufsinformationstag abgehalten werden kann. Würden Sie sagen, das ist ein Baustein unserer Wirtschaftsförderung um Crailsheim als attraktiven Lebens- und Arbeitsraum herauszustellen?

Horst Herold: Ja, so sehen wir das. Die Stadt Crailsheim bietet aber nicht nur diesen Baustein, sondern viele andere auch, zum Teil mit wichtigen Partnern wie dem Verein Stadtmarketing, der Wirtschaftsförderung des Landkreises und dem Team von Chiffre Zukunft. Um nur ein paar weitere Themen und Projekte zu nennen: Wirtschaftspreis, Handwerksvesper, Gutscheinsystem Heimatkaufen, Crailsheim nimmt sich Zeit, Digi-Lunch, Walk & Talk, Unkonferenz. Die Liste ließe sich leicht verlängern. Die Aufzählung soll zeigen, dass die Stadtverwaltung hierbei sehr dynamisch unterwegs ist, großen Wert aufs Netzwerken legt, innovative Formate etabliert und diese gemeinsam mit den Partnern vorantreibt. Heribert Lohr