,,Handwerk neu denken": Ein ganzes Meer an häufig unbekannten Möglichkeiten
Sonderveröffentlichung

BERUFSINFOTAG ,,Handwerk neu denken": Ein ganzes Meer an häufig unbekannten Möglichkeiten

Kerstin Lüchtenborg informiert über mehr Karrierechancen denn je, die Lage auf dem Ausbildungsmarkt und gibt Tipps zur Berufswahl.

Das Handwerk bietet mehr als 130 Ausbildungsberufe - fast durchgängig mit viel Perspektiven. Wer später ,,seinen Meister macht" hat auch eine gute Basis für die Selbständigkeit. Foto: HWK

28.04.2023

Das Handwerk gilt gemeinhin als ist vielfältig, erfüllend, voller Perspektiven und Chancen - und es wird für die Zukunft gebraucht. Trotzdem tun sich Betriebe schwer, geeigneten Nachwuchs zu finden. Unter dem Motto ,,Handwerk neu denken" porträtiert die neue Handwerks-Kampagne deshalb 16 starke Charaktere aus dem Handwerk, die mit einem Augenzwinkern Klischees hinterfragen. Dabei werden Aspekte wie Kopfarbeit, Unternehmertum, Klimaschutz, Zukunftsrelevanz, Kreativität und Internationalität in den Vordergrund gestellt.

Mit der Kampagne setzt das Handwerk erneut auch medial ein starkes Zeichen und spielt dabei mit vermeintlichen Stereotypen und Vorurteilen. ,,Die neue Kampagne zeigt, wie vielschichtig das Handwerk ist und, dass gängige Klischees längst überholt sind", sagt Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken: ,,Das Handwerk bietet Chancen, kreativ zu sein, Neues zu schaffen und die Zukunft mitzugestalten."

Kerstin Lüchtenborg, Leiterin der Berufsbildung bei der Kammer, informiert im Gespräch über Gründe, die dafür sprechen, jetzt eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen und am Berufsinformationstag an dem Stand der Kammer oder einem der teilnehmenden Handwerksbetriebe vorbeizusehen.

Wie ist die derzeitige Lage auf dem Ausbildungsmarkt?

Kerstin Lüchtenborg: Trotz der aktuellen Krisen bilden die Handwerksbetriebe weiter aus. Derzeit sind die Auftragsbücher in den meisten Gewerken gut gefüllt und in einigen Bereichen werden Azubis händeringend gesucht. In Anbetracht des erhöhten Fachkräftebedarfs sind die Übernahmechancen nach der Ausbildung hoch. Diese Chance sollten sich Jugendliche nicht entgehen lassen. Bei den mehr als 130 Ausbildungsberufen im Handwerk ist für jeden etwas dabei. Und Handwerksberufe sind keinesfalls nur etwas für Jungs. Auch Mädchen bietet das Handwerk interessante, moderne und vielseitige Berufsperspektiven. Mit einer Ausbildung im Handwerk ist man immer am Puls der Zeit. Und was vielen nicht bewusst ist: Das Handwerk bietet tolle Verdienst- und Karrierechancen. Als Handwerksmeister oder Betriebswirt des Handwerks ist sogar ein Studium möglich. Handwerk-Azubis können im Rahmen des Programms ,,Go for Europe" schon während ihrer Ausbildung Auslandserfahrung sammeln.

Welche Ausund Nachwirkungen haben die diversen Krisen der vergangenen drei Jahre?

Kerstin Lüchtenborg: Die Folgen der aktuellen Krisen sind natürlich auch im Handwerk spürbar. Viele Betriebe haben mit Materialengpässen, Preissteigerungen und Unterbrechungen in den Lieferketten zu kämpfen. Auch die Energiekrise macht vielen zu schaffen. Vor allem energieintensive Gewerke wie etwa Bäcker leiden unter den hohen Preisen für Strom und Gas. Aktuell entspannt sich die Situation glücklicherweise wieder etwas und das Handwerk ist und bleibt ein zukunftssicherer Wirtschaftsbereich, der immer gebraucht wird. Gerade wenn wir an Klimaschutz und Energiewende denken, wird klar, das Handwerk ist unverzichtbar. Denn wir arbeiten daran, die Welt umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Heute und ganz sicher auch morgen.

Ihr Tipp für Jugendliche, für die das Thema Berufswahl ansteht?

Kerstin Lüchtenborg: Praktika sind immer noch der allerbeste Weg für junge Menschen, um herauszufinden, ob der ausgesuchte Beruf Spaß macht. Ein tolles Angebot sind auch die Praktikumswochen Baden-Württemberg. Hier bekommen Schüler die Möglichkeit, in fünf Tagen fünf Unternehmen kennenzulernen. Die Praktikumswochen finden in diesem Jahr in den Pfingstferien und den beiden folgenden Schulwochen (29. Mai bis 23. Juni) sowie in den Herbstferien und den zwei davorliegenden Schulwochen (16. Oktober bis 3. November) statt. ibe/es