Sonderveröffentlichung

Berufsinfotag Offenheit zahlt sich aus

Bewerbungsgespräch: Nur nicht zu viel Persönliches über sich selbst verraten dieser Rat gilt laut Karrierecoach Bernd Slaghuis inzwischen als veraltet.

Wer im Gespräch neugierig und offen agiert, hinterlässt eher einen sympathischen Eindruck und wirkt weniger unnahbar. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-mag

19.04.2024

Im Bewerbungsgespräch gehen viele von uns lieber auf Nummer sicher. Schließlich könnte es einem schnell zum Nachteil ausgelegt werden, wenn man zu viel über sich selbst verrät. Diesen gängigen Glaubenssatz hält Bernd Slaghuis, Karrierecoach aus Köln, für fehl am Platz.

„Greifbarer“ werden

Wie der Berater in einem Beitrag auf seinem Blog schreibt, würden Kandidatinnen und Kandidaten im Job-Interview für Personaler „ungreifbar“ bleiben, wenn sie zu wenig von sich preisgeben. So können Personalabteilung oder Führungskraft keine gute Entscheidung darüber treffen, ob eine Person ins Team oder zur Unternehmenskultur passt, wenn sie im Gespräch kaum etwas über sie erfahren. Slaghuis ermutigt Jobsuchende deshalb dazu, sich nicht zu viele Gedanken darüber zu machen, ob eine Antwort womöglich falsch sein könnte oder zu viel über die eigene Persönlichkeit verrät. Besser sei es, dem Gesprächspartner neugierig, offen und auf Augenhöhe zu begegnen. So hinterlassen Bewerberinnen und Bewerber eher einen starken und sympathischen Eindruck  - und erleichtern gleichzeitig Recruitern die Entscheidung.

Ehrlich und offen sollten Bewerberinnen und Bewerber Slaghuis zufolge zum Beispiel bei der Frage sein, warum sie sich wirklich auf die Stelle beworben haben. Wo Erwartungen an eine Anstellung bereits im Vorstellungsgespräch ehrlich geklärt werden, können sich Bewerberinnen und Bewerber besser davor schützen, in einem Job zu landen, der ihnen womöglich gar nicht liegt - und minimieren zudem das Risiko, gleich in der Probezeit wieder eine Kündigung zu erhalten. dpa

Auf dem Prüfstand

Probezeit: Umfrage zeigt: Drei Monate sind für viele angemessen.

Die gesetzliche Probezeit darf maximal sechs Monate dauern. In dieser Zeit können Betrieb und Arbeitnehmer prüfen, ob sie künftig zusammenarbeiten wollen. Aber wie lang sollte sie sein? Einblicke gibt eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Appinio im Auftrag von Indeed durchgeführt hat. Demnach halten die meisten der 1000 Befragten zwischen 18 und 65 Jahren eine Probezeit von drei Monaten für angemessen (42 Prozent), gefolgt von sechs Monaten (22 Prozent). Fast gleichauf lagen die Optionen ein Monat, zwei und vier Monate jeweils mit 11, 10 und 9 Prozent. Keine Probezeit hielten nur 2,5 Prozent für sinnvoll. dpa