Schlechte Tage hat jeder. Wenn es aber in der Ausbildung ernsthaft kriselt, wenn die Leistung dauerhaft abfällt, sich Fehltage im Betrieb und an der Schule häufen, kann der Blick von außen wertvoll sein. Auszubildende und Betriebe in solchen Situationen zu unterstützen, das ist die Idee der Ausbildungsbegleitung. „Ziel ist es, schwierige Situationen im Betrieb, an der Berufsschule und auch außerhalb gemeinsam mit Auszubildenden und Betrieben zu meistern, damit die Ausbildung stabilisiert und erfolgreich beendet werden kann“, erklärt Susanne Hammann, Geschäftsbereichsleiterin Berufsausbildung, Prüfungs- und Sachverständigenwesen der Handwerkskammer Reutlingen.
Der reibungslose Start ins Berufsleben gelingt nicht jedem jungen Erwachsenen. Häufig sind die Ursachen dafür außerhalb des Betriebs zu finden, beispielsweise in den persönlichen Lebensumständen des Auszubildenden. Das familiäre Umfeld spielt eine Rolle, aber auch Trennungen, Drogen- oder Alkoholprobleme, die sich auf die Ausbildung negativ auswirken und den Abschluss gefährden.
Entsprechend breit sei das Angebot aufgestellt, erklärt Hammann. „Die Ausbildungsbegleitung ist langfristig angelegt. Je nach Bedarf arbeiten wir mit verschiedenen Partnern zusammen, zu denen Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter an Berufsschulen, die Arbeitsagentur oder die Jugendhilfe zählen.“ Dabei sei es wichtig, dass Auszubildende und Betriebe erkennen, an einem Punkt angelangt zu sein, an dem sie nicht weiterkommen, und sich entschließen, eine externe Begleitung in Anspruch zu nehmen. „Je früher, desto, besser.“ Ist ein Abbruch trotz allem unvermeidlich, kann die Ausbildungsbegleitung zusammen mit dem Auszubildenden, beispielsweise durch den Wechsel in einen anderen Betrieb, eine Anschlussperspektive entwickeln.