Hochpräzises Arbeiten im Bereich von bis zu millionstel Millimetern – diese Genauigkeit ist erforderlich, um den hohen Anforderungen an die Qualität feinoptischer Bauteile wie Prismen und Linsen gerecht zu werden. Neben manuellen Tätigkeiten kommt dabei auch dem Einsatz von Maschinen große Bedeutung zu.
Technologien und Verfahren haben sich beständig weiterentwickelt und zu Anpassungsbedarfen von Ausbildungsinhalten und Prüfungsanforderungen geführt. So sind zukünftig etwa Arbeitsprozesse und -ergebnisse auf der Grundlage von prozess- und produktbezogenen Daten zu analysieren, auszuwerten und zu optimieren. Zudem wird die Gestreckte Abschluss- und Gesellenprüfung eingeführt. Die modernisierte Ausbildungsordnung ist zum 1. August 2024 in Kraft getreten.
Feinoptiker und Feinoptikerinnen arbeiten in industriellen und handwerklichen Betrieben vor allem in der Herstellung von Mess- und Vergrößerungstechnik sowie in der Halbleiterfertigung und Medizintechnik. Auf Grundlage von technischen Zeichnungen stellen Fachkräfte aus Rohteilen sowohl plan- als auch rundoptische Bauteile her, die unter Berücksichtigung des Gesundheitsschutzes und der Arbeitssicherheit durch Schleifen, Läppen und Polieren bearbeitet werden. Im Hinblick auf das Fügen und die Montage von Bauteilen und Baugruppen zu feinoptischen Systemen wie Mikroskopen, Kameras und Ferngläsern sind auch Fähigkeiten in der Bearbeitung von Metallen und Kunststoffen erforderlich. Fortlaufendes Prüfen von Produkten und Prozessen sind im Sinne der Qualitätssicherung weitere zentrale Bestandteile der beruflichen Handlungsfähigkeit. Große Bedeutung besitzen zudem Verfahren zur Beschichtung von Oberflächen.
Bundesweit wurden zuletzt insgesamt gut 350 Fachkräfte ausgebildet. Für die Auszubildenden bestehen sehr gute Übernahmechancen. Im Anschluss an die Ausbildung können sie eine Aufstiegsfortbildung zum/zur Feinoptikermeister/-in oder zum/zur Industriemeister/-in der Fachrichtung Optik absolvieren.