Tipps für das Vorstellungsgespräch
Sonderveröffentlichung

Berufswahl & Zukunft Tipps für das Vorstellungsgespräch

Hat man die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen, kommen einem nach der ersten Freude zahlreiche Fragen. Was zieh ich an? Darf ich im Gespräch auch Fragen stellen?

Zum ersten Mal einem Personalverantwortlichen gegenüber zu sitzen, ist ganz schön aufregend. Foto: contrastwerkstatt/adobe.stock.com

19.11.2023

Hurra, die Einladung zum Vorstellungsgespräch liegt auf dem Tisch. Also könnte es mit dem erhofften Ausbildungs- oder Arbeitsplatz klappen. Doch Vorsicht - nicht zu früh freuen. Noch ist der Vertrag nicht unterschrieben. Zuvor gilt es noch, mehrere Mitbewerber aus dem Feld zu schlagen. Das heißt, man muss beim Vorstellungsgespräch einen Top-Eindruck hinterlassen. Das ist gar nicht so einfach. Deshalb hier einige Tipps.
1. Gut ankommen: Überraschend oft erscheinen Bewerber zu spät zu Vorstellungsgesprächen. Eine beliebte Ausrede: Ich stand im Stau! Das interessiert in den Unternehmen niemand. Dort wird erwartet, dass Bewerber pünktlich sind. Deshalb sollten mögliche Hindernisse bei der Anfahrt eingeplant werden. Besser eine Stunde eher losfahren. So bleibt auch genug Zeit, sich vor Ort noch mental auf das Gespräch einzustimmen.
2. Sich angemessen kleiden: Unverzichtbar ist ein passendes Outfit. Doch was ist passend? Bewerber sollten sich der Branche und angestrebten Position entsprechend kleiden. Wer sich um einen Ausbildungsplatz als Automechaniker bei einer Kfz-Werkstatt bewirbt, muss keinen Anzug nebst Krawatte tragen. Bei Banken hingegen ist dies Pflicht. Wichtig ist auch ein gepflegtes Aussehen.
3. Selbstbewusstsein zeigen: Ein sicheres Auftreten ist wichtig. Doch hier gilt es, die richtige Balance zu wahren. Der Bewerber sollte weder verschüchtert noch überheblich wirken. Ein gesundes Selbstbewusstsein zeigt sich aber auch darin, dass man mal klar sagt: Das weiß ich nicht, aber ich eigne mir das Wissen gern an.
4. Sich gezielt vorbereiten: Für Personalverantwortliche lautet in Vorstellungsgesprächen die zentrale Frage: Passt der Bewerber zu uns? Deshalb fragen sie sich, wenn sie bei einem Bewerber kein Interesse am Unternehmen spüren: Warum bewirbt der sich überhaupt bei uns? 

Deshalb ist es wichtig, sich vorab gut über das Unternehmen zu informieren, um konkretere Fragen stellen zu können, als eher durchschnittliche Bewerber. Personaler interessiert auch: Warum bewirbt sich die Person gerade um diesen Job oder diese Ausbildungsstelle? Wer sich um eine Ausbildung als Mechatroniker bewirbt, sollte wissen: Was macht ein Mechatroniker? Und: Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten braucht er? 

5. Möglichst authentisch bleiben: Personaler stellen in Vorstellungsgesprächen gern die Frage nach den Schwächen und Stärken. Trotzdem sind viele Bewerber darauf nicht vorbereitet, Bewerber sollte auf diese Frage besonders gut vorbereitet sein. Wichtig ist, mindestens Schwäche zu nennen, um glaubhaft zu bleiben. Dabei sollte man sich selbst aber nicht zu schlecht machen. Personaler fragen auch gerne nach den Hobbys von Bewerbern. Hieraus ziehen sie Rückschlüsse auf die Person. Ist ein Bewerber zum Beispiel in einer Jugendgruppe aktiv, ist dies aus Sicht der Personaler ein Indiz für dessen soziale Kompetenz. Und ist ein Bewerber ein begeisterter Fußball- oder Volleyball-Spieler? Dann zeigt das zumindest: Er ist kein Stubenhocker.
6. Für einen guten Abgang sorgen: Gegen Ende der Gespräche geben Personaler Bewerbern oft die Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen. Eine gute Gelegenheit, um nach der Einarbeitung und Ansprechpartnern zu fragen. Erlaubt ist es, sich solche Fragen vorab zu notieren. Das zeugt von einer guten Vorbereitung und beugt der Gefahr vor, dass der Bewerber vor Aufregung Fragen vergisst. pm


Noch ohne Platz für die Ausbildung?

Keinen Ausbildungsplatz für das neue Ausbildungsjahr gefunden und keine Lust erst im kommenden Jahr zu starten? Auch wenn die Ausbildungszeit bereits offiziell begonnen hat, ist der Einstieg in das laufende Ausbildungsjahr auch noch im November möglich. Und zwar durch die sogenannte Nachvermittlung. Darauf weist die Bundesagentur für Arbeit hin.
Selbst Initiative ergreifen
Noch freie Ausbildungsangebote lassen sich demnach etwa über die App „AzubiWelt“ der Bundesagentur für Arbeit finden sowie über die Lehrstellenbörse der IHKs und das Lehrstellenradar der Handwerkskammern. Beraten lassen können sich Interessierte in den Arbeitsagenturen und Jugendberufsagenturen vor Ort. Einen konkreten Stichtag für eine Nachvermittlung für einen Ausbildungsplatz gibt es laut der Bundesagentur für Arbeit übrigens nicht. Es komme unter anderem auf die individuellen Voraussetzungen des jeweiligen Bewerbers an.

Eventuell muss Stoff nachgeholt werden
Wissen sollte man bei einem späten Einstieg in die Ausbildung aber: Gegebenenfalls muss Stoff nachgeholt werden, der an der Berufsschule bereits vermittelt wurde. Unterstützung beim Aufholen des verpassten Lernstoffs kann es dann über die Assistierte Ausbildung geben, die die Bundesagentur für Arbeit anbietet. Dort einfach mal nachfragen. dpa