Das Land Baden-Württemberg hat eine neue gesetzliche Grundlage für Handyregeln an Schulen auf den Weg gebracht. Wie Ausbildungsbetriebe die Handy-Frage klären, zeigt die IHK an zwei Beispielen aus der Praxis.

Mit der Änderung des Schulgesetzes ermöglicht das Land Baden-Württemberg den Schulen künftig, verbindliche Regeln für den Umgang mit Handys, Tablets und Smartwatches aufzustellen.
Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler zu einem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Geräten zu befähigen – nicht nur im Unterricht, sondern im gesamten Schulalltag. „Ein Thema, das auch in der dualen Ausbildung eine immer größere Rolle spielt“, sagt IHK-Bildungsexpertin Ida Willumeit, „die Beispiele sollen als Anregung für Betriebe wie Azubis dienen.“
Handynutzung in der Ausbildungspraxis
Beim Solarunternehmen BayWa r.e. in Tübingen gehört die Frage nach der Handynutzung längst zur Ausbildungspraxis. Ausbildungsleiterin Birgit Eberhardt berichtet: „Bei einigen wenigen ist es wirklich ein Problem, für die meisten ist das Handy aber nicht so wichtig.“ Wenn es Schwierigkeiten gibt, setzt sie auf Gespräche – und darauf, den Azubis klarzumachen, wie problematisch exzessive Handynutzung im Betrieb sein kann. Ziel sei, Einsicht und Selbstdisziplin zu fördern. Dabei stellt sie klar: „Unsere Azubis machen einen wirklich guten Job.“ Ein pauschales Urteil möchte sie vermeiden.
Auch Andreas Neumaier, Ausbilder beim Maschinenbauer Wafios in Reutlingen, betont: „Es braucht klare Regeln zur Handynutzung im Betrieb.“ Denn: Wer sein Handy ständig nutzt, ist abgelenkt. Das kann zu schlechten Noten oder Arbeitsergebnissen führen und auch die Unfallgefahr im Betrieb erhöhen.
Regeln gemeinsam entwickeln
Aus diesem Grund hat das Unternehmen gemeinsam mit den rund 70 Auszubildenden im Ausbildungszentrum auf einen freiwilligen HandyVerzicht bei der Arbeit verständigt und ein Regelwerk entwickelt. Jede und jeder im Ausbildungszentrum weiß also ganz genau, was bei einem Verstoß gegen die Regeln passiert, und hat den Folgen zugestimmt. „Wir sind überzeugt davon, dass ein Verzicht auf die Nutzung des Smartphones während der Arbeitszeit dazu beiträgt, die Lernumgebung und die Erfolge der Azubis zu verbessern“, sagt Neumaier. ihk
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IHK-Service
Fragen beantwortet Ida Willumeit unter 07121 201-123 oder willumeit@reutlingen.ihk.de.