Große Werkzeugmaschinen, die bis zu 30 Tonnen wiegen, mussten den Standort wechseln. „Wir besitzen eine hohe Fertigungstiefe, daher gab es viele Geräte, die umgezogen werden mussten“, fasst denn auch Volker Breitner, Geschäftsführer der Breitner GmbH & Co. KG, zusammen. Und er führt aus: „Die großen Anlagen wieder so aufzustellen, dass sie dann auf tausendstel Millimeter genau produzieren können, war kein einfaches Unterfangen.“
Zuerst bezog ein neues Bearbeitungszentrum die moderne Produktionshalle, dann folgten die Bestandsmaschinen nach und nach. Die Umzugsphase der mechanischen Produktion dauerte etwa 14 Tage. Schneller ging der Standortwechsel des Verwaltungsbereiches von statten – diese Abteilungen waren nach gerade einmal vier Tagen wieder voll einsatzfähig.
Konstantes Wachstum
Mit dem Neubau in der Friedrich-Groß-Straße, der Verwaltung und Produktion stimmig miteinander verbindet, wurden die Arbeitsprozesse verbessert, für die Beschäftigten ist ein ansprechendes Umfeld entstanden und ein klimaneutraler Betrieb ist gewährleistet. Nötig wurde der neue Unternehmenssitz, da am bisherigen Standort der Platz ausging. „In den vergangenen Jahren sind wir in der Fertigung an unsere Grenzen gestoßen“, macht Volker Breitner deutlich. Über fünf Jahre lang zeichnete sich ein konstantes Bild ab: Das Unternehmen bekam mehr Aufträge als in der bisherigen Fabrik eigentlich machbar waren. „Wichtig war uns aber ein nachhaltiges Wachstum. Erst als wir sicher waren, dass sich der Aufwärtstrend wirklich weiterhin fortsetzt, fiel der Entschluss für den Neubau.“
Passendes Grundstück
So wurde ein neues Grundstück gesucht, denn am alten Bau wäre die Erweiterung nicht effizient möglich gewesen. Fest stand von Beginn an: Auch der neue Unternehmenssitz soll in Schwäbisch Hall sein. Denn „Für uns als Spezialist für Verpackungsmaschinen ist das Fachpersonal das Allerwichtigste. Und da es in der Region viele Mitbewerber gibt, hätten wir bei einem Ortswechsel vielleicht einen Teil der Mitarbeiter verloren“, erklärt Breitner. In der Friedrich-Groß-Straße wurde schließlich das passende Grundstück gefunden. Einziger Wermutstropfen war, dass das Unternehmen sich selbst um den Anschluss an das Glasfasernetz kümmern musste.
Durchdachter Gebäudeplan
Wichtig war den Verantwortlichen mit dem Neubau nicht nur mehr Platz für weiteres Wachstum zu schaffen, sondern auch die Wege innerhalb der Firma zu optimieren und damit die Effizienz zu steigern. Bei der Umsetzung half die Planungsfirma Conwick.
Entstanden ist eine fast quadratische Produktionshalle, um die Wege so kurz wie möglich zu halten. „Dadurch konnten wir eine logistische Optimierung erreichen. Das war für uns der wichtigste Aspekt“, betont der Geschäftsführer. Auch aus dem angegliederten Verwaltungstrakt, der im Neubau doppelt so groß ist wie am alten Standort, führen kurze Verbindungswege in die Fertigungshalle.
Die Produktionshalle hat eine Grundfläche von 4500 Quadratmetern, sie ist zum Teil zweistöckig, so dass sich die Nutzfläche insgesamt auf rund 6000 Quadratmeter beläuft. So bietet sie nicht nur ausreichend Platz für Fertigung und Montage, sondern auch für ein modernes Hochregalpalettenlager.
Praktisch und schön
Bei aller Zweckmäßigkeit wurde beim Neubau allerdings auch die Ästhetik nicht vernachlässigt. Ganz im Gegenteil: Auf eine ansprechende Gestaltung wurde sowohl bei der Außenansicht als auch bei der Innenraumgestaltung viel Wert gelegt: Der repräsentative Neubau gliedert sich in zwei Teile: Produktion und Verwaltung sind optisch voneinander getrennt und als Kuben aneinandergereiht.
Die Werkhalle hat eine dunkle Verkleidung, ist innen allerdings hell und lichtdurchflutet. „Die hohen Räume und das viele Tageslicht bringen mehr Komfort für unsere Mitarbeiter“, ist Breitner überzeugt. Die freundliche Gestaltung – in den hellen Büro- und Besprechungsräumen trifft ein modernes Design mit vielen Holzelementen auf ein durchgängiges Farbkonzept – sorgt insgesamt für ein angenehmes Arbeitsumfeld. Dazu tragen auch die klimatisierten Räume sowie überdachte Außenbereiche, mehrere Küchen, die große Dachterrasse und das Bistro bei.
Die Umwelt im Blick
Beim Neubau handelt es sich um ein KfW-55-Gebäude. Auf dem Dach ist eine Fotovoltaik-Anlage, die den benötigten Strom erzeugt und der Betrieb ist an das Nahwärmenetz der Stadtwerke Schwäbisch Hall angeschlossen. Somit kann die komplette Firma praktisch klimaneutral betrieben werden. Von Adina Bauer
Mittelständischer Familienbetrieb
Struktur Der Haller Familienbetrieb Breitner mit 108 Mitarbeitern ist Hersteller von Verpackungsmaschinen für Flüssgkeiten in feste Behälter. Flaschenaufsteller, Abfüllmaschinen und Verschließmaschinen gehören zum Portfolio. Die Kunden, allesamt Mittelständler, kommen vor allem aus den Lebensmittel- und Chemiebranchen, aber auch aus der Kosmetik und dem Pharmazeutischen Bereich. Das Unternehmen gliedert sich in die Breitner Abfüllanlagen GmbH und die Besitzgesellschaft Breitner GmbH & Co. KG.
Investition 12,5 Millionen Euro kostete der Neubau des Firmensitzes. Hinzu kamen noch zwei Millionen Euro für die Ausstattung und Fertigungsmaschinen.