Klar, ein Pflegezimmer sollte praktisch sein. Aber es sollte auch nach wie vor ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt, lacht, Erinnerungen nachhängt, mit dem Enkel einen Kakao trinkt. „Angehörige sollten immer die individuellen Bedürfnisse der Person, für die das Pflegezimmer gedacht ist, im Blick behalten“, so Ines Böhm, Referentin für pflegerische Versorgungsstrukturen beim Deutschen Roten Kreuz.
Nicht über den Kopf hinweg entscheiden
Heißt also: Lieber einmal mehr das Gespräch suchen, anstatt eine Entscheidung über den Kopf des Betroffenen hinweg zu treffen. Kräftige Farben, Familienfotos, Motivtapeten, das Bett mit Blick auf das Fenster, Plattenspieler oder CD-Player, ein Regal mit den Lieblingsbüchern, Düfte – all das kann dem Pflegebedürftigen Abwechslung für die Sinne bieten und ihm Freude bereiten.
Laut Böhm sollte ein Pflegezimmer möglichst nicht kleiner als 15 Quadratmeter sein. „Schließlich soll das Pflegebett darin so stehen können, dass es von drei Seiten zugänglich ist Und der Bewohner sollte sich - etwa mit Rollstuhl oder Gehhilfen - im Zimmer bewegen können, ohne ständig hängen zu bleiben oder gegen Möbel zu stoßen. Beim Boden ist wichtig: Keine Rutschgefahr oder Stolperfallen. Räume im Erdgeschoss, die gut erreichbar sind. sind natürlich am besten geeignet. Bad und Küche sollten möglichst in der Nähe sein.
Das Pflegebett bildet den Mittelpunkt
Das Pflegebett bildet den Mittelpunkt des Pflegezimmers. Es sollte so ausgerichtet werden, dass die pflegebedürftige Person mit ihrem Besuch gut ins Gespräch kommen kann. „Der Besuch sollte nicht am Bett stehen oder auf der Bettkante sitzen müssen“, so Böhm. Besser ist ein Stuhl oder ein Sessel für den Besuch, der so ausgerichtet ist, dass Blickkontakt möglich ist. dpa/tmn/cw