Nichtsdestotrotz geraten Laien bei der Pflege schnell an ihre Grenzen – körperlich und auch psychisch. Eine Entlastung in dieser Situation kann die Tagespflege bringen.
Darunter versteht man Einrichtungen, die sich stunden oder tageweise um Pflegebedürftige kümmern. Besonders für pflegende Angehörige, die berufstätig sind, ist es meist schlicht unmöglich, sich rund um die Uhr um die Betroffenen zu kümmern. „Stärkung der häuslichen Pflege“ nennt das Sozialgesetzbuch XI (Paragraf 41) diese Leistung. Je nach Pflegegrad übernimmt die Pflegekasse einen gewissen Teil der Kosten. (s. Kasten). Dabei sind die Kosten abhängig von den angebotenen bzw. genutzten Leistungen. Einige sind nicht in der Pflegeversicherung inkludiert und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. In der Regel wird ein breites Programm angeboten:
• Stunden- oder tageweise Betreuung
• Unterstützung bei der medizinischen Versorgung
• Leistungen der Grundpflege, etwa Hilfe beim Toilettengang
• Mahlzeiten und Getränke
• Aktivierendes Programm (Gymnastik, Spaziergänge, gemeinsames Kochen und Backen, Singen, Spiele etc.)
• Vermittlung von Physiotherapie, Fußpflege, etc.
• Fahrdienste
Zu den Vorteilen der Tagespflege gehört die Betreuung durch Fachleute, das abwechslungsreiche Programm und der Kontakt zu anderen Menschen. Berufstätige wissen ihre Angehörigen gut betreut und können sich auf ihre Aufgaben konzentrieren.
Dem Wunsch der Betroffenen auf ein eigenständiges Leben zu Hause wird trotzdem gewahrt. Gerade Menschen, die unter beginnender oder fortgeschrittener Demenz leiden, sind in der Tagespflege gut aufgehoben. Die Tagespflege kann aber auch entlasten, etwa wenn die Betreuenden einen wichtigen Termin wahrnehmen müssen oder einfach einmal ein paar Stunden für sich selbst benötigen. Kerstin Auernhammer