Handwerkskammer Ulm: Handwerk erlernen, Zukunft gestalten
Sonderveröffentlichung

DAS HANDWERK Handwerkskammer Ulm: Handwerk erlernen, Zukunft gestalten

Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm, und Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich im Interview: Über 20.000 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 120.000 Beschäftigte im Einsatz

Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer und Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm. Foto: Handwerkskammer Ulm

18.09.2023

Das Motto zum Tag des Handwerks am 16. September lautet in diesem Jahr „Wir machen, was unser Land ausmacht“. Was steckt dahinter?

Joachim Krimmer: Handwerkerinnen und Handwerker sind Profis. Sie haben sich in ihrer Ausbildung Wissen und Können angeeignet. Azubis, Meister und Gesellen versorgen die Menschen vor Ort mit Handwerksleistungen und bringen neue Technologien auf die Dächer und in die Keller. Ohne das Handwerk würden viele unserer Lebensbereiche stillstehen. Die knapp 120.000 Handwerkerinnen und Handwerker zwischen Ostalb und Bodensee bauen, reparieren, modernisieren und frisieren. Sie halten unsere Region attraktiv und lebendig.

Warum brauchen wir ein starkes Handwerk? 

Dr. Tobias Mehlich: Um Zukunftsaufgaben wie die Energie- und Mobilitätswende erfüllen zu können, braucht das Handwerk qualifizierte Fachkräfte. Wir möchten jungen Menschen deshalb klar machen, dass eine Ausbildung im Handwerk eine echte Chance ist. Sie können in den mehr als 20.000 Handwerksbetrieben in unserer Region mit anpacken und wirklich etwas bewegen. Zum Start des Ausbildungsjahres 2023 haben nach der Corona-Pandemie erstmals wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung im Handwerk begonnen. Das sind gute Nachrichten. Denn ohne motivierte Handwerkerinnen und Handwerker können wir diese Ziele nicht erreichen.

Wie kann eine handwerkliche Ausbildung für junge Menschen noch attraktiver werden?

J. K.: Auf dem Arbeitsmarkt werden bis 2030 zehnmal mehr Gesellen, Meisterinnen und Techniker als Akademiker fehlen. Das wird eine Herausforderung für unsere Gesellschaft. Wartezeiten werden länger und Handwerksleistungen teurer. Das können nur junge Menschen verhindern, die sich für eine Karriere im Handwerk entscheiden. Um sie zu begeistern, müssen die Vorteile einer beruflichen Ausbildung noch deutlicher werden. Wir brauchen ein politisches und gesellschaftliche Umdenken. Dazu gehört es zum Beispiel, manuelle Fertigkeiten und handwerkliches Wissen mehr wertzuschätzen. Auch eine ausgewogene und vorurteilsfreie Berufsorientierung an allen Schularten - insbesondere Gymnasien - ist ein wichtiger Baustein.

Die Quote der Azubis mit Abitur steigt seit einigen Jahren. Stimmt es, dass Jugendliche mit Hauptschulabschluss sich deshalb schwerer tun, einen Ausbildungsplatz zu finden? 

Dr. T. M.: Handwerk bietet Platz für Absolventen aller Schularten. Wir brauchen im Handwerk die Besten, um unsere Betriebe und die Kundenwünsche bedienen zu können. Aber gleichzeitig geben wir auch jedem anderen Schulabgänger eine Chance, der im Handwerk arbeiten und lernen will. Selbst wenn er oder sie keinen Schulabschluss hat. Die Handwerkskammer Ulm unterstützt Jugendliche bei der Suche nach dem passenden Betrieb.

Ausbildungsplatzbörse der Handwerkskammer Ulm: www.hwk-ulm.de/ausbildungsboerse/

Weiterbildungsangebote: www.hwk-ulm.de/seminarangebote/rund-um-die-weiterbildung/

Infos zur Handwerkskammer Ulm

● Über 20.000 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 120.000 Beschäftigten, rund 8.000 Auszubildenden und einem Umsatz von mehr als 16 Milliarden Euro. 

● Umfasst die Landkreise Ostalb, Heidenheim, Alb-Donau, Biberach, Ravensburg, Bodensee und dem Stadtkreis Ulm.