Doch sobald das äußere Erscheinungsbild der Immobilie verändert oder die Bausubstanz verletzt wird, bedarf dies der vorherigen Zustimmung des Vermieters, erklärt Wagner. Die Zustimmung könne an Auflagen geknüpft sein - etwa an den Nachweis einer fachgerechten Installation oder den Abschluss einer erweiterten Haftpflichtversicherung. „Dies ist ohnehin dringend zu empfehlen“, sagt Wagner. Um bei eventuellen Schäden gut abgesichert zu sein. Auch Nachbarn dürfen durch die Solarpanels nicht geblendet werden. „In diesem Fall ist der Mieter nämlich zum Rück- oder Umbau verpflichtet“, so Wagner.
Hinzu können bürokratische Auflagen etwa vom örtlichen Netzbetreiber kommen - zum Beispiel der Austausch alter Zähler in Digitalzähler. Denn Mieter müssen auch das Unternehmen informieren, dem das regionale Stromnetz gehört. Bleibt die Frage, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. „Unter optimalen Bedingungen erzeugt eine solche Anlage etwa 600 Kilowattstunden in einem Jahr“, so Brandis. Wenn ein Haushalt im gleichen Zeitraum etwa 3000 Kilowattstunden verbraucht, sei der Anteil der Mieter-Solarenergie insgesamt überschaubar.
Kosten und Nutzen gegenrechnen
Dem gegenüber stehen die Kosten: Stecker-Solargeräte mit Standard-Modul kostet zwischen 350 und 800 Euro. Die Anlage könne dann aber bis zu 20 Jahre lang Strom liefern - und bei einem Umzug kann man sie mitnehmen. Reich werden Mieter so nicht. Aber die Anlage refinanziert sich zum Teil durch die Stromerträge: „Jede Kilowattstunde, die so erzeugt wird, bringt also eine Ersparnis von etwa 0,30 Euro“, so Brandis. Unter Idealbedingungen - mit 600 Kilowattstunden pro Jahr - wären es jährlich 180 Euro. Beim Kauf sollten Mieter auf Qualitätssiegel achten: Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie habe einen Sicherheitsstandard entwickelt, der gewährleistet, dass der Stecker einer Solaranlage stets spannungsfrei und somit sicher ist. dpa