Wie weiß wirkt
„In weißen Räumen macht das Leben wenig Spaß. Sie sind sogar lebensfeindlich.“ Wer in weiß getünchten Wohnungen aufwachse, neige später dazu, diese vermeintlich praktische Variante zu wählen. „Damit verzichten sie auf Gestaltung, auf Experimente.“ Das sei schade.
Aber Vorsicht: Zuviel Farbe ist nicht nur unschön, sondern beeinflusst sogar das körperliche Befinden. „Experimente haben zum Beispiel gezeigt: Ein kleiner Raum mit roten Wänden erhöht den Puls“, erzählt Wrusch. Wer zur Ruhe kommen will, wählt besser kein Rot. Nicht nur das: Eine Farbe wirkt meist erst durch Kombination mit anderen Farben. „Das ist wie in der Musik. Ein einzelner Ton ist schön und gut, und erst durch die Komposition verschiedener Töne zusammen entsteht die Melodie, ein harmonisches Ganzes“, so Wrusch. Die Innenarchitektin rät daher bei der Auswahl neuer farbiger Elemente unbedingt zu berücksichtigen, was schon in der Wohnung vorhanden ist. „Das wird oft unterschätzt.“ Die Natur kann uns inspirieren bei der Frage, welche Farben uns guttun. „Sie bringt Töne hervor, die man morgens, mittags und abends gleichermaßen gut ertragen kann. Das könnte eine Orientierung sein“, sagt Venn. Am wohlsten fühlen sich Menschen mit hellen pastelligen Farben.
Die haben etwas Frühlingshaftes, Sonniges. Ines Wrusch rät darüber hinaus, auf hohe Qualität zu achten – es lohnt sich etwas mehr auszugeben. dpa
Die passende Farbe finden
Grundsätzlich sollten Räume nicht allzu kontrastreich gestaltet werden, damit sie harmonisch wirken. Besonders schön: wenn die Farben der Himmelsrichtung aufgenommen werden, in der die Zimmer liegen.