Sommers wie Winters
Sonderveröffentlichung

Der Fachmann hilft Sommers wie Winters

Licht, Sonne, Wärme: Viele Eigenheimbesitzer träumen von einem Wintergarten. Dieser vergrößert nicht nur den nutzbaren Raum eines Hauses, sondern macht auch optisch viel her. 

Gerade in der kalten Jahreszeit gibt einem der Wintergarten das Gefühl von Nähe zur Natur. Foto: KCDM/Pixabay

09.08.2024

„Mehr Licht!“ Ob dies wirklich die letzten Worte Goethes auf dem Sterbebett waren, ist stark umstritten. Doch vielen Eigenheimbesitzern, die den Bau eines Wintergartens in Betracht ziehen, mag genau dieser Satz durchs Gehirn spuken. Denn genau das bewirkt ein solcher Anbau: mehr Licht – und natürlich auch mehr Raum. Ein Raum für Pflanzen, einen Esstisch oder als lauschiger Platz zum Lesen. Als der Erfinder des Wintergartens gilt der britische Architekt und Botaniker Joseph Paxton, der auf der Weltausstellung 1851 in London mit seiner gläsernen Konstruktion „Crystal Palace“ die Menschen ins Staunen versetzte. Ein Brand im Jahr 1936 zerstörte das beeindruckende Gebäude vollständig. In ihrer Anfangszeit wurden Wintergärten vor allem für die Kultivierung von Pflanzen genutzt, heute sind sie vollnutzbare Wohnräume. 

Varianten mit unterschiedlicher Wirkung

Klassischerweise gibt es zwei Arten von Wintergärten: Entweder sind sie komplett zum angrenzenden Wohnraum geöffnet oder durch eine Wand – versehen mit Terrassentür und Fenstern – getrennt. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile:

zum Raum geöffneter Wintergarten
+ Raum gewinnt erheblich an Atmosphäre
+ durch fehlende Wand kann der Wintergarten voll in den übrigen Wohnraum integriert werden
- seine Bauweise muss sehr energieeffizient sein

abgetrennter Wintergarten
+ kann unabhängig vom Rest der Wohnung klimatisiert werden
+ dient als Wärmepuffer gegenüber des Außenbereichs
- offene Wirkung des Raumes geht verloren 

Gerade die Ansprüche an die Energiebilanz eines Wintergartens sind in den letzten Jahren immer mehr gestiegen. Beim Bau muss man sich an den gesetzlichen Vorgaben der Energieeinsparverordnung halten, die alle paar Jahre geändert und so an neue energetische Entwicklungen und Erkenntnisse angepasst wird. Bei der Konstruktion stehen Aluminium, Kunststoff oder Holz als Materialien für das Gerüst zur Verfügung. Während Holz dem Wintergarten einen sehr natürlichen Touch gibt, sind Aluminium und Kunststoff witterungsbeständiger. Welches Material infrage kommt, hängt auch von der Größe des geplanten Wintergartens ab. 

Beim Glas auch an die Sicherheit denken

Beim Glas sollte man einen Blick auf den sogenannten U-Wert werfen. Dieser gibt an, wie viel Wärme das Glas nach außen lässt. Je geringer der dort angegebene Wert, desto weniger Wärme geht verloren. Bei Sonnenschein wird es im Wintergarten kuschelig warm. Das ist im Winter prima, kann aber im Sommer auch schnell zu viel werden. Darum sollt man auch immer geeignete Beschattungsmaßnahmen im Blick haben. Diese schützen natürlich auch vor Blicken – gerade, wenn der Garten nicht von einer Hecke umgeben ist. Ein weiterer Punkt, den es bei der Wahl der Verglasung zu bedenken gibt, ist die Sicherheit.

Denn natürlich ist ein Wintergarten auch eine Möglichkeit für Einbrecher, um ins Haus zu gelangen. Daher sollte man mindestens ein Sicherheitsglas der Klasse RC2 (RC = Resistance Class/Widerstandsklasse) nehmen. cw/pm