Die Sommermonate haben es mittlerweile in sich: Gerade noch strahlt die Sonne vom Himmel, eine Stunde später zieht ein schweres Gewitter auf. Neben Überschwemmungen kommt in zahlreichen Immobilien auch immer wieder zu Blitzeinschlägen und Überspannungsschäden. Laut Gesetz gibt es für private Haushalte keinen verpflichtenden Blitzschutz. TÜV-Experten empfehlen trotzdem, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Auch viele Versicherer verlangen beim Abschluss einer Wohngebäudeversicherung mittlerweile die Installation eines Blitzschutzsystems. Die höchstmögliche Sicherheit bietet eine Kombination aus äußerem und innerem Blitzschutz.
Der äußere Blitzschutz
Der äußere Blitzschutz schützt vor Bränden. Sogenannte Fanganlagen am Dach fangen den Blitz ein, leiten ihn in die Erde und verteilen ihn dort großflächig, so dass er am Haus keinen Schaden anrichten kann. Besonders wichtig ist dies für Gebäude, die aufgrund ihrer Höhe oder ihrer erhöhten Lage aus der breiten Masse herausragen oder ein Dach aus einem leicht entflammbaren Material besitzen. Ein rein äußerer Blitzschutz ist laut Meinung der Blitzschutzexperten jedoch nicht ausreichend und sollte durch einen inneren Blitz- und Überspannungsschutz ergänzt werden.
Innerer Blitz- und Überspannungsschutz
Dieser ist in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus gerückt – nicht zuletzt wegen der Vielzahl elektrischer Geräte in den einzelnen Haushalten, die gesichert werden müssen. Sogenannte Überspannungsmaßnahmen helfen, die eigenen vier Wände, aber auch deren Umgebung vor der gefährlichen Überspannung der Blitze zu schützen. „Die meisten Menschen wissen nicht, dass sich Blitze in einem Radius von über einem Kilometer ausbreiten und auch dort noch Schäden anrichten können“, warnen die Experten. Wer den Blitzschutz bereits beim Neubau berücksichtigt, muss mit Kosten im mittleren vierstelligen Bereich rechnen, das Nachrüsten kann noch teurer werden. Die exakte Summe richtet sich nach der Größe der Immobilie. Generell sollte bei allen Fragen rund um den Blitzschutz immer der Rat vom Elektrofachhandel und zertifizierten Blitzschutzfachfirmen eingeholt werden. pm/cw
Dreistufiger innerer Blitz- und Überspannungsschutz
Grobschutz: Ein Blitzstromableiter ist die leistungsstärkste Schutzstufe für die Stromversorgung. Er leitet die erste Energie des Einschlags ab und minimiert die überbleibende Spannung. Je nach System der Stromversorgung wird das etwa handgroße Gerät in einem separaten Gehäuse direkt vor dem Stromzähler eingebaut.
Mittelspannungsschutz: Überspannungsableiter bilden die zweite Schutzstufe und sorgen dafür, die verbleibende Überspannung weiter zu reduzieren.
Feinschutz: Geräte, wie Fernseher, Computer, WLAN-Router und Telefone werden mit zusätzlichen Überspannungsableitern - wie beim Mittelspannungsschutz - ausgestattet, jedoch werden diese direkt am Gerät befestigt. Wichtig ist, dass jedes Gerät angesichts unterschiedlicher technischer Erfordernisse den passenden Schutz erhält. Fachhändler bieten hierzu individuelle Beratungen an. pm